ἄ-γραφος

[22] ἄ-γραφος, ungeschrieben, bes. νόμος, ein nicht aufgeschriebenes Naturgesetz, Andoc. 1, 85; Plat. Rep. VIII, 563 d, entgegengesetzt γεγραμμένος, wie Dem. 23, 70. 18, 275, vgl. Legg. VII, 793 a τὰ ὑπὸ τῶν πολλῶν καλούμενα ἄγραφα νόμιμα. So Thuc. 2, 37; Xen. Mem. 4, 4, 19 u. Arist. oft, z. B. Rhet. 1, 10; ἀδικήματα ἄγραφα, nach Hesych. Verbrechen, gegen welche kein Gesetz gegeben. Allgemeiner μνήμη ἄγρ., entgegengesetzt ἡ στηλῶν ἐπιγραφή, Thuc. 2, 43; πόλεις ἄγραφοι 1, 40 sind Städte, die nicht in die Bündnisse aufgenommen, neutrale; ἀγράφου μετάλλου δίκη nach VLL., Proceß gegen diejenigen, welche eine Mine, ohne sich in die Staatslisten einschreiben zu lassen, eröffneten.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 22.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: