[21] ἉΓος, εος. ion. ἄγος (aber falsch in dem Att.), τό (ἅζω), l) eigtl. Verehrung, Scheu; was Gegenstand heiliger Scheu ist; jedes einer Sühnung bedürftige Verbrechen, u. wer ein solches begangen hat; ἅγος πατρῴων ϑεῶν Aesch. Sept. 1008, ein ruchloser Frevler gegen die heimischen Götter; vgl. Ch. 153 Eum. 161; ἀπεύχετον, [21] βλοσυρόν Suppl. 370; Soph. O. R. 1426; ἅγος φεύγειν, das Verbrechen meiden, Ant. 256. Auch in Prosa, ἐν τῷ ἄγεϊ ἐνέχεσϑαι Her. 6, 56, mit einer Blutschuld behaftet sein; τὸ ἅγος ἐλαύνειν τῆς ϑεοῠ Thuc. 1, 126. 135. 2, 13, die Blutschuld durch Verbannung der Verbrecher sühnen, s. ἁγηλατέω; ἅγη καὶ μιασμοὶ καϑαρμῶν δεόμενοι Plut. Sol. 12; ἅγος ἡγεῖται μέγα πατρὸς φονεῖ διαλέγεσϑαι Brut. 4; ἅγος καὶ μύσος App. B. C. 2. – 2) Sühnopfer, Soph. frg. 703; Ant. 771 ὡς ἅγος erkl. Schol. κάϑαρσις, eigentlich um schwere Schuld zu vermeiden.