ἐν-τυγχάνω

[859] ἐν-τυγχάνω (s. τυγχάνω), zufällig auf Jemand treffen, ihm begegnen, in Etwas gerathen; τοιούτοις κακοῖς Soph. Ai. 428; μὴ φύλαξιν ἐντύχῃς Eur. Rhes. 570; Ar. Nubb. 689; Thuc. 5, 5 u. oft, wie die Folgdn; am häufigsten von Menschen, bes. = mit Einem sprechen, mit ihm verkehren, wo der Begriff des Zufälligen ganz verschwindet, Plat. oft; κατ' ὄψιν ἐντυχεῖν τινι, persönlich mit Einem verkehren, Plut. Lyc. 1; ἐντυχὼν ἐπιεικῶς τοῖς πρεσβευταῖς, behandelnd, Timol. 10; auch vom Beischlaf, Rom. 5 Sol. 20 u. öfter; absolut, ὁ ἐντυχών, der zufällig dazu Gekommene, der Erste Beste, Thuc. 4, 132; auch praes., 4, 40; Plat. Alc. II, 144 b u. A. – Von Sachen, διαγράμμασι Plat. Rep. VII, 529 d; λόγοις VI, 498 d; βιβλίῳ, auf ein Buch stoßen, das Einem gerade in die Hände fällt, Conv. 177 b; Lys. 214 a; dah. überh. = lesen, Luc. Dem. enc. 27; Plut. u. a. Sp. oft; vgl. Ath. IV, 164 b; Hdn. 1, 1, 4. 4, 12, 2; οἱ ἐντυγχάνοντες, die Leser, Pol. 1, 3, 10 u. A.; τάφροις ἐνέτυχον, sie stießen auf Gräben, Xen. An. 2, 3, 10; λόφῳ 4, 2, 10; κεραυνός, οἷς ἂν ἐντύχῃ, πάντων κρατεῖ Mem. 4, 3, 14. – Mit Bitten sich an Jemanden wenden, ἐνέτυχε βοηϑεῖν, er bat, ihm beizustehen, Plut. Pomp. 55; mit ὅπως, Ages. 25; ἐντευχϑεὶς ὑπέρ τινος, gebeten, Cat. mai. 9 Quaest. Rom. 50; περί τινος, Pol. 4, 76, 9. – Mit dem gen. verbunden, erlangen, bekommen, τῶν παρ' ἡμῖν ἐντυχὼν Ἀσκληπιδῶν Soph. Phil. 1317; Her. 4, 140.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 859.
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