ἐπι-τρέπω

[995] ἐπι-τρέπω, aor. ἐπέτρεψα, Hom. auch ἐπέτρα-πον, u. im med. nur ἐπετραπόμην, aor. I. pass. ἐπετρέφϑην, ion. ἐπιτράπω, zuwenden; – 1) hingeben, übergeben, überlassen, anvertrauen, οἶκόν τινι, zur Aufsicht Einem das Haus übergeben, Od. 2, 226; ἐπίτρεψον ϑεοῖσιν 19, 502; c. inf., Τρωσὶν γὰρ ἐπιτραπέουσι φυλάσσειν Il. 10, 421; pass., ᾡ λαοί τ' ἐπιτετράφαται καὶ τόσσα μέμηλεν 2, 25, wie Ὁραι τῇς ἐπιτέτραπται μέγας οὐρανός 5, 750; παισὶ κτήματα, den Kindern zuwenden, hinterlassen, Od. 7, 149; αὑτοὺς σμικραῖς ἐλπίσιν Eur. frg.; oft in Prosa, τὰ πρήγματά τινι Her. 6, 26; ὑμῖν ἐπιτρέπω καὶ τῷ ϑεῷ κρῖναι περὶ ἐμοῦ Plat. Apol. 35 d; εἰ τὸ σῶμα ἐπιτρέπειν σε ἔδει τῳ Prot. 313 a; ἐπιτρέψαι τῷ ϑεῷ περὶ τούτων Gorg. 512 e; ἀρχήν τινι Xen. An. 5, 9, 31, Folgde, pass., ἰατρῷ ἐπιτρεφϑείς Antiph. IV β 4; παρὰ τούτων Ἡρακλεῖδαι ἐπιτραφϑέντες ἔσχον τὴν ἀρχήν Her. 1, 7, vgl. 2, 121, 1; bes. als Statthalter übergeben, 1, 64 u. oft; οἱ ἐπιτετραμμένοι τὴν φυλακήν, denen die Wache anvertraut ist, Thuc. 1, 126, wie οἱ τὰς πόλεις ἐπιτετραμμένοι Luc. Nigr. 34. – 2) zulassen, einräumen, νίκην τινί Il. 21, 473; gestatten, vergönnen, οὐκ ἄν ποτ' ἄλλῳ τοῦτό γ' ἐπέτρεπον ποιεῖν Ar. Plut. 1078; εἰ βουλοίμεϑά τῳ ἐπιτρέψαι παῖδας ἄῤῥενας παιδεῦσαι Xen. Mem. 1, 5, 2; τινὶ χώραν διαρπάσαι An. 1, 2, 19; τούτοις ὁπότερ' ἂν ψηφίσωνται 7, 7, 18; οὔτε τοῖς ἄλλοις ἐπιτρέπομεν ποιεῖν Plat. Chartn. 171 e; Conv. 219 c u. öfter; absolut, ταῖς ἡδοναῖς καὶ ἐπιϑυμίαις μὴ ἐπιτρέποντες Legg. VII, 802 b. Auch τινὶ κακῷ εἶναι Xen. An. 3, 2, 31; οὐδ' αὐτοῖς Θηβαίοις ἐπετρέπετε αὐτονόμους εἶναι Hell. 6, 3, 9; ἀδικέοντι τῷ ἀδελφεῷ Her. 2, 120; vgl. μὴ ἐπιτρέπων τῷ ἀσεβοῦντι sc. ἀσεβεῖν, Plat. Euthvphr. 5 e; c. acc. c. int., ἡμᾶς οὐδ' ἐναυλισϑῆναι ἐπιτρέπεις Xen. An. 7, 7, 8, wie Ath. XIII, 565 f; mit der Negation, nicht gestatten, verbieten, verhindern, ἢν δέ τις μαλακύνῃ, μὴ ἐπιτρέπετε Xen. Cyr. 3, 2, 5; Thuc. 1, 71; σὺ δ' ἐπέτρεπες; du ließest es zu? Ar. Nubb. 799. – Jemandem Vollmacht geben, Jemandes Ausspruch, Entscheidung Etwas anheimstellen, ἤϑελον τῷ ἐν Δελφοῖς μαντείῳ ἐπιτρέψαι Thuc. 1, 28, Schol. τὴν ἐπιτροπὴν τῆς κρίσεως δοῦναι; vgl. 4, 83; Xen. Mem. 3, 5, 12; οἱ δικασταί, οἷς ἂν ἐπιτρέψητε Dem. 7, 7; mit περί, Ἀϑηναίοις ἐπιτρέψαι περὶ σφῶν αὐτῶν πλὴν ϑανάτου, sie stellten sich der Entscheidung der Athener, nur sollten diese nicht Todesstrafe verhängen dürfen, Thuc. 4, 54; τῷ ϑεῷ περὶ τούτων Plat.; Dem. u. A.; περὶ τῶν ὅλων, unumschränkte Vollmacht, Pol. 1, 62, 3; τινί, Einem die Vormundschaft übertragen, Lys. bei Harpocr., s. Mein. IV p. 119. – 3) auftragen, anbefehlen, οἷς ἂν ἐπιτρέψωσιν οἵδε καὶ τάξωσιν, τούτοις ἐμμένειν Plat. Legg. VI, 784 c; τὴν τάξιν ἐπὶ τὸ δεξιὸν ἐπέτρε ψεν ἐφέπεσϑαι Xen. An. 6, 3, 11. – 4) intrans., wo man ἑαυτόν ergänzen kann, τοῖσιν γὰρ ἐπετράπομέν γε μάλιστα, auf diese vertrauten wir am meisten, Il. 10, 59; ὥς οἱ ἐπέτρεψε, als er sich ihm anvertraut hatte, Her. 3, 130; τοῖς ὅρκοις II. Hal. 7, 40; – γήραϊ, dem Alter nachgeben, unterliegen, Il. 10, 79; Sp., ὀργῇ D. Hal. 7, 45; ἀήταις Opp. Hal. 1, 350. – 5) Med. sich wohin wenden, neigen, σοὶ ϑυμὸς ἐπετράπετο εἴρεσϑαι Od. 9, 12; – sich anvertrauen, τινί, d. i. sich an Einen als Schiedsrichter wenden, Her. 1, 96. 5, 95; ἐπίστευον αὐτῷ αἱ πόλεις ἐπιτρεπόμεναι, sich seinem Schutze anvertrauend, Xen. An. 1, 9, 8; übh. anvertrauen, τὰ ἄλλα ἐμοὶ ἐπιτράψονται Her. 3, 155; – ἐπιτε-τράψεται D. L. 1, 54.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 995.
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