[919] ἐπ-έχω (s. ἔχω), 1) daraufhalten, -legen; ϑρῆνυν, τῷ κεν ἐπισχοίης πόδας Il. 14, 241; Od. 17, 410; – hinhalten, darreichen, κοτύλην τις τυτϑὸν ἐπέσχεν Il. 22, 494; οἶνον Od. 16, 444; μαζὸν παιδί Il. 22, 83, wie μαστὸν νόϑοισι σοῖς ἐπέσχον Eur. Andr. 225; im med., ἐπὶ χείλεσι πρώτη μαστὸν ἐπισχομένη Euphor. Stob. fl. 78, 5; ähnlich γάλακτι δ' οὐκ ἐπέσχον οὐδὲ μαστῷ τροφεῖα ματρὸς οὐδὲ λουτρὰ χειροῖν Ion 1492; vgl. ποτῷ κρωσσόν Theocr. 13, 46; πιεῖν ἐπέσχον Ar. Nubb. 1364; absol., Pax 1133 ἐσϑίω κἀπέχω, was der Schol. »in den Mund stecken« erkl., s. auch unten med. – 2) auf Etwas loshalten, darauf hinrichten, σκοπῷ τόξον Pind. Ol. 2, 98; ἄλλῳ δ' ἐπεῖχε τόξα Eur. Herc. fur. 984, s. auch med. unten; ὀφϑαλμόν τινι, sein Auge auf Einen richten, Luc. D. Mar. 1, 2; τὴν διάνοιαν ἐπὶ μείζοσι γάμοις, animum advertere, Plat. Legg. XI, 926 b; τὴν γνώμην τῷ πολέμῳ Plut. Aemil. 8; a. Sp. – Daher mit Auslassung des Objects intrans., τί μοι ὧδ' ἐπέχεις; was gehst du so auf mich los? Od. 19, 71; vgl. ἐπὶ δ' αὐτῷ πάντες ἔχωμεν 22, 73, u. unter ἔχω. Her. ἐπεῖχε ἐπὶ Λακεδαιμονίους, er richtete sich gegen die Lacedämonier, griff sie an, 9, 59; κατά τινα, 9, 31; τὰς ἐπὶ σφίσι ναῦς ἐπεχο ύσας Thuc. 8, 105, die auf sie losfuhren; eindringen, ὄχλος τε πᾶς ἐπεῖχε Βακχῶν Eur. Bacch. 1131; ὁ δ' ἤδη τὴν ϑύραν ἐπεῖ χε κρούων Ar. Eccl. 317; Sp., ἄνδρα ἐπέχοντα Πύῤῥῳ Plut. Pyrrh. 16; πρός τι, Ant. 66; ταῖς ἀρχαῖς , den Aemtern nachjagen, Ar. Lys. 490. – Mit ausgelassenem νοῠν, Her. ἐπὶ Νάξον ἐπεῖχον στρατεύεσϑαι οἱ Πέρσαι, 6, 96, sie dachten daran, nahmen sich vor, vgl. 1, 80. 153. – 3) anhalten, zurückhalten, hemmen; ῥέεϑρα Il. 21, 144; ἐπισχὼν χρυσόνωτον ἡνίαν Soph. Ai. 834; πῶς ἐπέσχε χεῖρα μαιμῶσαν φόνου 50; μηδ' ἐπίσχωμεν τὸ πλεῖν Phil. 869; ἐπίσχες ὀργάς Eur. Hel. 1642; οὐκ ἐφέξετε στόμα; Hec. 1283; κλῄσας στόμα χρησμοὺς ἐπέσχον Phoen. 866, hielt sie zurück, verschwieg sie; καί τε καὶ αὐτοὺς ὁ στρατὸς ἐπέσχε Thuc. 4, 5; τὴν ζημίαν, aufgeben, 5, 63; Plat. verbindet ἐπέχων καὶ οὐκ ἀνιείς, Theaet. 165 d. – Τινά τινος, Einen wovon abhalten, woran hindern, ὧν ἐπισχήσω σ' ἐγώ Eur. Andr. 160; εἰ οἴεσϑε ἐπισχήσειν τοῦ ὀνειδίζειν τινὰ ὑμῖν Plat. Apol. 39 d; αὐτοὺς τῆς διώξεως Xen. Hell. 6, 5, 14; pass., τὴν φωνὴν ἐπέσχητο, sie konnte nicht reden, Plut. Brut. 15; – mit dem int. u. μή, ὅς σ' ἐπεῖχ' ἀεὶ μή τοι ϑυραίαν γ' οὖσαν αἰσχύνειν φίλους Soph. El. 507, hinderte dich, die Freunde zu beschimpfen; vgl. Phil. 342; ähnlich Thuc. σὲ μήτε νὺξ μήϑ' ἡμέρα ἐπισχέτω ὥστε ἀνεῖναι 1, 129; Xen. συμβουλεύειν ἐπισχήσομεν, wir werden es verschieben oder damit zögern, Mem. 3, 7, 10, geht ins Intraus. über. – Mit Auslassung des Objects, ἑαυτόν u. ä., intrans., an sich halten, zaudern, inne halten, verweilen, warten; Ἀντίνοος δ' ἔτ' ἐπεῖχε Od. 21, 186; ἐπίσχες, halt an, Aesch. Ch. 883 Prom. 699; ἐπίσχετον μάϑωμεν Soph. Phil. 535; ἀλλ' ἐπίσχες ἕως ἂν σκέψωμαι Plat. Charm. 165 c; μῶν ἐπισχεῖν σοι δοκῶ Ar. Pax 1042; πρὶν ἂν τελευτήσῃ ἐπισχέειν μηδὲ καλεῖν κω ὄλβιον, d. i. seine Meinung zurückhalten, Her. 1, 32; ἐπισχὼν ὀλίγον χρόνον 1, 132; Thuc. u. Folgde. Bei Antiph. 5, 73 steht es dem τὸ παράχρημα entgegen, wie Isocr. 4, 175 στρατιὰν ἐπισχεῖν dem ἐπειχϑῆναι. – So mit dem genit., ἐπίσχες τοῠ δρόμου Ar. Av. 1200; τῆς πορείας Xen. Cyr. 4, 2, 12; ἐπέσχον τοῠ λόγου Plat. Lys. 210 e; τοῠ γράφειν Phaedr. 257, sich des Schreibens enthalten, davon abstehen, wenn man nämlich schon angefangen hat; vgl. Parmen. 152 d; so ἐπισχὼν ὧν ὥρμ ηκε Dem. 14, 5 u. A. Auch περί τινος, wo etwa διαλέγεσϑαι, πράττειν u. ä. zu ergänzen, Thuc. 5, 32. 8, 5; Plut. – Eur. Phoen. 449 verbindet es mit dem partic., τάσσων ἐπ έσχον, wie Ar. Equ. 915 εἰς ἣν ἀναλῶν οὐκ ἐφέξεις. – Nach der aus Her. 1, 32 angeführten Stelle wird es bes. bei den Skeptikern der Kunstausdruck: seinen Beifall über Etwas zurückhalten, sich nicht für Etwas entscheiden, Sext. Emp., vgl. ἐφεκτικός. – 4) innehalten, bes. einen Raum, sich darüber hinerstrecken, χῶρον ἅπαντα, ὅσσον ἐπέσχε νέκυς Il. 23, 190, wie ὁπόσσον ἐπέσχε πυρὸς μένος, soweit das Feuer reichte, 238; ἑπ'ὰ δ' ἐπέσχε πέλεϑρα 21, 407; πρὸ τῆς ἐλαίης τοὺς κλάδους γῆν πᾶσαν ἐπισχεῖν Her. 7, 19; vgl. 8, 32 u. bes. 9, 31 ἐπέσχον Κορινϑίους, standen ihnen in der Schlachtordnung gegenüber. Inne haben, in seiner Gewalt haben, Thuc. 2, 101 u. öfter; δαίμονος πάντα ἐπέχοντος Xen. Conv. 8, 1; εὐχαὶ καὶ ϑυσίαι ἐπεῖχον τὴν πόλιν Pol. 3, 112, 8; κραυγὴ ἐπέχει τὴν ἐκκλησίαν D. S. 13, 87. – Ohne Casus, obwalten, die Oberhand haben, übh. statthaben; τύχην, ἣ νῠν ἐπέ χει Dem. 18, 253; ἢν μὴ λαμπρὸς ἄνεμος ἐπέχῃ Her. 2, 96 wie τῶν ἐτησίων ἐπεχόντων Pol. 5, 5, 6; vgl. Plat. Sert. 17, ἐπεὶ σκότος ἐπέσχεν Mar. 20. Vgl. noch σεισμοὶ ἐπὶ πλεῖστον μέρος γῆς καὶ ἰσχυρότατοι ἐπέσχον Thuc. 1, 23, wie D. Cass. 68, 25 ἐπ ὶ πλείο υς ἡμέρας ὁ σεισμὸς ἐπεῖχεν. Aber Her. 4, 199 ist ἐπ' ὀκτὼ μῆνας Κυρηναίο υς ἐπέχει zugleich »er beschäftigt sie«. – Bei Hes. Th. 177 steht das med. in der Bdtg »sich hinerstrecken«; – ἐπισχόμενος βάλεν ἰῷ, sich danach hinrichtend, d. i. darauf zielend, Od. 22, 15; φάσγανα, sein Schwert auf Jem. richten, Ap. Rh. 2, 274; χειρὸς ἐπ ισχόμενος, sich an der Hand haltend, 4, 751, vgl. 1609; ἐπισχόμενος δέπας ἀμφοτέρῃσι πῖνε 1, 472, an senen Mund halten, wie Plat. Phaed. 117 c; aber Conv. 216 a ἐπισχόμενος τὰ ὦτα = sich die Ohren zuhalten; vgl. Plut. Pomp. 55. – Bei Thu. 7, 33 ist ἐπέσχοντο v. l. für ἐπέσχον τό; an sich halten, zögern, ἐπείχετο κατὰ τοὺς Ἀϑηναίο υς Pol. 30, 17 E.
Buchempfehlung
»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
162 Seiten, 8.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro