ἐσχάρα

[1045] ἐσχάρα, (die Ableitung war schon den Alten zweifelhaft), ion. ἐσχάρη, ep. gen. u. dat. ἀπ' ἐσχα ρόφιν, ἐπ' ἐσχαρόφιν, 1) der Heerd im Hause, nach den alten Erkl. nicht so hoch wie die ἑστία, ἀλλ' ἐπὶ τῆς γῆς ἱδρυμένη κοίλη, od. nach Apoll. Lex. H. βωμὸς ἰσόπεδος οὐδ' ἐκ λίϑων ὑψωμένος (vgl. βωμός); er dient zur Erwärmung (Kamin), Od. 6, 305, zur Opferstelle, 14, 420, u. an ihm fanden die Schutzflehenden eine Freistätte, καϑέζετο ἐπ' ἐσχάρῃ ἐν κονίῃσι Od. 7, 153. 160. 169, auf dem Heerde in der Asche sitzen. – Uebh. Brandstelle, Τρώων πυρὸς ἐσχάραι, die Brandstellen im troischen Lager, Il. 10, 418. – Bei den Tragg. oft der Opferaltar, u. zwar bes. zu Brandopfern; Porphyr. antr. Nymph. bezieht ἐσχάρα auf die ϑεοὶ χϑόνιοι καὶ ἥρωες, die βωμοί auf die olympischen Götter, βόϑροι auf die unterirdischen, vgl. Poll. 1, 8; πρὸς ἐσχάραν Φοίβου Aesch. Pers. 201; ἐπ' ἐσχάρᾳ πυρὸς ἔϑυον Eum. 108; ἁγναὶ δυεῖν ϑεαῖν ἐσχ. Eur. Suppl. 33 u. öfter; Soph. unterscheidet βωμοὶ ἐσχάραι τε παντελεῖς, Ant. 1003; frg. 36 βωμιαῖον ἐσχάραν λαβών, wie Eur. Phoen. 274. Selten in Prosa, wie Dem. 59, 116 (in Neaer.). – 2) Uebh. eine Unterlage, Gestell, Rost, um Feuer oder Kohlen darauf zu legen, vgl. Ar. ἐξενέγκατε τὴν ἐσχάραν μοι δεῠρο καὶ τὴν ῥιπίδα, Ach. 888; Vesp. 938; Xen. Cyr. 8, 3, 12; einzeln bei Sp., κρεηδόκος Philp. 13 (v I, 101), vgl. Poll. 10, 101. 104. – 31 bei Ar. Eq. 1283 nach dem Schol. τὰ χείλη τῶν γυναικείων αἰδοίων, u. ä. auch Eust. – 41 der Schorf auf einer Brandstelle u. eine Wunde übh., B. A. 257 τὰ κοῖλα ἕλκη καὶ περιφερῆ; Arist. probl. 1, 32, Medic. oft. – 5) in den Fragmenten des Archipp. bei Ath. III, 86 c sind ἐσχάραι als Schaalthiere aufgeführt, wo Dindorf ἔσχαροι ändern will.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1045.
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