[1253] ἵνα (von dem alten Pronomen ἵ), – 1) adv., – a) des Ortes, wo, da wo; παρὰ τύμβον, ἵν' ἀνέρες ἀγχιμαχηταί Il. 2, 604, öfter; auch mit Hinzufügung von τε, wie bei anderen Relativis (s. τε), ἵνα τε ξυνέχουσι τένοντες 20, 478; ἐν δρόμοις, ἵνα ταχυτὰς ποδῶν ἐρίζεται Pind. Ol. 1, 95; 8, 2 u. öfter; Tragg., ἵνα αἱ Φορκίδες ναίουσι Aesch. Prom. 795; ἄρουραν ἵν' ἐτράφη Spt. 736; ἵνα ἡλίου διπλῆ πάρεστιν ἐνϑάκησις Soph. Phil. 17; ἵζων ἵν' ἦν μοι παντὸς οἰωνοῦ λιμήν Ant. 987, öfter; Eur. Hec. 2, 711; ἐγὼ γὰρ οἶδ' ἵν' εἰσὶ μεγάλοι Ar. Nubb. 190; Her. 8, 115. 9, 27; auch in attischer Prosa einzeln, ὀρϑῶς ἵν' οἰκεῖ πύϑοιτ' αὐτοῦ Plat. Phil. 61 b; Luc. adv. Ind. 11; dem ὅπου entspricht es Plat. Legg. V, 734 c Gorg. 484 e; c. gen., οἰκοδομέουσι οἰκία ἵνα αὐτὸς ἔφρασε τῆς χώρης, Her. 1, 98. 2, 133; auch οὐ βλέπεις ἵν' εἶ κακοῦ, wo im Unglück, auf welchem Punkte od. auf welcher Höhe des Unglücks du stehst, Soph. O. R. 413, vgl. 367 Ai. 379; so Her. 1, 213; übh. von Zuständen, ἵν' ἕσταμεν χρείας ἄμεινον ἐκμαϑεῖν, τί δραστέον Soph. O. R. 1442, wo wir stehen, in solcher Noth; ξυμφορᾶς ἵν' ἕσταμεν Tr. 1135; El. 936; – wohin, ἵν' οἴχεται Od. 4, 821, ἐς βουλήν, ἵνα μιν κάλεον Φαίηκες 6, 55; [1253] auch ἵνα γάρ σφιν ἐπέφραδον ἠγερεϑέσϑαι, dahin, Il. 10, 127; ὁρᾷς ἵν' ἥκεις Soph. O. R. 687, wohin du gerathen bist; σκόπει κλύων, τὰ σέμν' ἵν' ἥκει τοῦ ϑεοῦ μαντεύματα 953; ἰὼ δαῖμον ἵν' ἐξήλλου 1311; εἰ ἦν ἕτερός τις τόπος, ἵνα ἐξῆν ἀπάγειν τους κλέπτοντας Din. 2, 10. – b) von der Zeit, wann, wie man Od. 6, 27 σοὶ δὲ γάμος σχεδόν ἐστιν, ἵνα χρὴ καλὰ ἕννυσϑαι erkl., richtiger wobei, bei welcher Veranlassung; ἵνα μὲν ἐξῆν αὐτοῖς τιμωρήσασϑαι, ἐνταῦϑα μὲν οὐδεὶς οἷός τε ἐγένετο ἐλέγξαι· ἐν δὲ τούτῳ τῷ ἀγῶνι Andoc. 6, 9. – 21 Conjunction, damit, daß, ἵνα μή, damit nicht; – a) c. indic. des impf. u. aor. in einem hypothetischen Satze zum Ausdruck der Nichtwirklichkeit, bes. nach ἐχρῆν u. ä., σὲ ἐχρῆν ἡμῖν συγχωρεῖν, ἵνα συνουσία ἐγίγνετο Plat. Prot. 335 c; χρῆν καὶ νόμον εἶναι, – ἵνα μὴ σπουδὴ ἀνηλίσκετο, es sollte ein Gesetz geben, damit nicht verschwendet würde (das Gesetz ist aber nicht, u. es wird verschwendet), Conv. 181 c; Crit. 44 d; ἄξιον ἦν ἀκούειν, – ἵνα ἤκουσας, es wäre der Mühe werth gewesen, damit du gehört hättest (was du so nicht gehört hast), Euthyd. 304 e, vgl. Theaet. 161 c; ἐβουλόμην μὲν ἕτερον ἂν λέγειν τὰ βέλτισϑ' ἵν' ἐκαϑήμην ἥσυχος, damit ich ruhig hätte sitzen bleiben können, Ar. Eccl. 151; vgl. Eur. Hipp. 647; Soph. O. R. 1326; Isocr. 9, 5; Dem. 55, 6; – aber Xen. Cyr. 1, 6, 40 ist ἵνα συνέδει f. L. u. jetzt richtig geändert. – Bei Hom. ist der Conj. oft durch Kürze des Modusvocals gleich dem Indic., ἵνα μίσγεαι Il. 2, 232, ἵνα παύσομεν 21, 314, ἵνα μετα δαίσομαι 23, 207, ἵνα σπείσομεν Od. 7, 164, welche Fälle sämmtlich regelmäßig sind u. zum Folgdn gehören. – b) c. conj., auf die Zukunft gehend, wenn ein praes. od. fut. vorausgeht, od. ein imperat., od. ein conj. hortativ.; ἐξαύδα, ἵνα εἴδομεν ἄμφω (für εἰδῶμεν), Il. 1, 363; 2, 381; ἄλκιμος ἔσσ' ἵνα τίς σε καὶ ὀψιγόνων εὖ εἴπῃ Od. 1, 302; 2, 111. 5, 91; ταῦτα τελευτήσουσιν Ἀχαιοί, ἵνα ϑᾶσσον ἵκηαι 2, 306; 4, 591 Il. 15, 31; λῦσον, ἵν' ὀφϑαλμοῖσιν ἴδω 24, 555; τήνδε νῦν πόρπασον ἀσφαλῶς, ἵνα μάϑῃ Aesch. Prom. 61; εἴπω τι δῆτα κἄλλ' ἵν' ὀργίζῃ πλέον Soph. O. R. 364, öfter; αὐτὰ ταῦτα ἥκω παρὰ σέ, ἵνα ὑπὲρ ἐμοῦ διαλεχϑῇς αὐτῷ Plat. Prot. 310 e; δοκεῖ μοι κατακαῦσαι τὰς ἁμάξας, ἵνα μὴ τὰ ζεύγη ἡμῶν στρατηγῇ Xen. An. 3, 2, 27, u. sonst. Keine Ausnahme davon ist Il. 24, 264 οὐκ ἂν δή μοι ἅμαξαν ἐφοπλίσσαιτε τάχιστα, ἵνα πρήσσωμεν ὁδοῖο, wo der opt. potent. die Stelle des imperat. vertritt, bereitet mir den Wagen, damit wir den Weg machen; auffallender Xen. ἐπιστάμεϑα, ὅτι βασιλεὺς ἡμᾶς ἀπολέσαι περὶ παντὸς ἂν ποιήσαιτο, ἵνα καὶ ἄλλοις φόβος ᾐ 2, 4, 3. – Eben so nach Perfectis, τίπτ' αὖτ' εἰλήλουϑας; ἢ ἵνα ὕβριν ἴδῃ; warum bist du gekommen, bist du hier? etwa, damit du sehest, Il. 1, 202. – Aber auch nach aor. u. impft. in indirecter Rede, mit dem bei der lebhaften Darstellung der Griechen so häufigen Uebergang in die directe Darstellung, u. mit der Beziehung auf die Gegenwart, wenn das von ἵνα abhängige Verbum eine noch in der Gegenwart fortdauernde Handlung ausdrückt, πλοῖα Ἀβροκόμας κατέκαυσεν, ἵνα μὴ Κῦρος διαβῇ Xen. An. 1, 4, 18 (denn Abrokomas sagt κατακαίω τὰ πλοῖα, ἵνα μὴ διαβῇ); προςελϑεῖν ἐκέλευον, εἴ τις εἴη στρατηγός, ἵνα ἀπαγγείλωσι τὰ παρὰ βασιλέως 2, 5, 36; 4, 6, 6 u. öfter bei Xen.; Thuc. u. Sp. Vgl. noch Eur. Hec. 27; ἠρχόμεϑα διαλεγόμενοι, ἵνα εὕρωμεν Plat. Theaet. 186 e; Andoc. 1, 40. – c) c. optat. nach den Präteritis, Ἠέλιος δ' ἀνόρουσε, ἵν' ἀϑανάτοισι φανείη, Od. 3, 1. 438. 5, 1. 492 Il. 5, 2 u. öfter; Aesch. Spt. 197; ἵνα μὴ ἀτελὴς γένοιτο, διελεγόμεϑα Plat. Prot. 314 c, u. sonst überall. Das praes. histor. macht hiervon nur scheinbar eine Ausnahme, πέμπει χρυσόν, ἵν' εἴη Eur. Hec. 10. – Nach einem andern optat., ϑυμὸν γένοιτο χειρὶ πληρῶσαί ποτε, ἵν' αἱ Μυκῆναι γνοῖεν Soph. Phil. 325. – Doch tritt der optat. auch zuweilen für den conj. ein, wenn mehr die Absicht, daß Etwas geschehen könne, ausgedrückt werden soll, wie Fälle aufzufassen sind, wo beide modi neben einander stehen, ἐρέω μὲν ἐγών, ἵνα εἰδότες ἤ κε ϑάνωμεν ἤ κεν Κῆρα φύγοιμεν, Od. 12, 176 Il. 24, 584; vgl. Eur. Ion 1623; Her. 9, 51 ἄλλο δέ τι ἐξευρήκασι, ἵνα μὴ ἀδικοῖεν αὐτὰς μηδ' εἰς ἑτέραν πόλιν ἄγωνται, damit sie nicht etwa ihnen Unrecht zufügten, was wohl möglich wäre, u. auch nicht in eine andre Stadt führten, was zu erwarten stand, als bestimmt eintretend zu denken ist. Vgl. noch Ar. Ran. 21 εἶτ' οὐχ ὕβρις ταῦτ' ἐστί, ὅτ' ἐγὼ βαδίζω, τοῦτον δ' ὀχῶ, ἵνα μὴ ταλαιπωροῖτο. – Il. 7, 352 τῷ οὔ νύ τι κέρδιον ἧμιν ἔλπομαι ἐκτελέεσϑαι, ἵνα μὴ ῥέξομεν ὧδε, ἵνα = ἐάν, der Vers ist aber für unecht erklärt. – Bei Sp. auch = so daß, τί μοι τοιοῦτο συνέγνως, ἵνα τοιαύταις με κολακεύσῃς ἡδοναῖς Plut. de Alex. fort. I, 12; Orph. Arg. 251. – Ἵνα τί, elliptisch, sc. γένηται, damit was geschehe? d. i. wozu? warum? absolut, Ar. Eccl. 719, oder mit einem Verbum, ἵνα τί δὲ τοῦτο δρᾶτον Pax 409; ἵνα τί τοῦτο λέγεις Plat. Apol. 26 c; Conv. 205 a; N. T.; eben so ἵνα δὴ τί, Ar. Nubb. 1192.
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