ὀμφαλός

[343] ὀμφαλός, ο (vgl. ἄμβων, umbo, umbilicus; die Ableitung der Alten von ἀμπνέω, weil die Frucht im Mutterleibe durch die Nabelschnur athme, ist falsch; auch die von ὄμπνη, s. Schol. Nic. Al. 7. 348, ist unwahrscheinlich), der Nabel; Il. 4, 425 u. öfter, αἰδοίων μεσσηγὺ καὶ ὀμ φαλοῦ 13, 568; Folgde; τοὐμφαλοῠ ὑπένερϑε ἀλείψασϑαι, Ar. Nubb. 964; Her. 7, 60; βρεχόμενοι πρὸς τὸν ὀμφαλόν, Xen. An. 4, 5, 2; Plat. erkl. κατὰ μέσην τὴν γαστέρα, ὃ δὴ τὸν ὀμφαλὸν καλοῠσι, Conv. 190 e. – Alles Nabelförmige, a) der nabelförmig erhabene Theil in der Mitte des Schildes, der Schildbuckel (vgl. ὀμφαλόεις), ἀσπίδος ὀμφαλόν, Il. 13, 192, von Zinn, 11, 34. – b) am Joch der Pferde buckelartige Erhöhungen, Knöpfe, zur Befestigung der Leinen, Il. 24, 273. – c) der nabelförmige Mittelpunkt, immer mit dem Nebenbegriff einer Erhöhung, ὅϑι τ' ὀμφαλός ἐστι ϑαλάσσης, Od. 1, 50, von einer Insel, die in der Mitte des Meeres hervorragt. Der Nabel od. Mittelpunkt der Erde heißt von Pind. an gew. Delphi, od. eigtl. ein steinerner Sitz im delphischen Heiligthum, πὰρ μεσον ὀμφαλὸν εὐδένδροιο ματέρος P. 4, 74, όμφαλὸν χϑονὸς ἀένναον προςοιχόμενοι 6, 3, ἰόντι γᾶς ὀμ φαλὸν παρ' ἀοίδιμον 8, 62, vgl. 11, 10 N. 7, 33; so auch Aesch. Eum. 40. 159, we Soph. οὐκέτι τὸν ἄϑικτον εἶμι γᾶς ἐπ' ὀμφαλὸν σέβων, O. R. 898; ὀμφαλὸν γῆς ϑεσπε σιῳδόν, Eur. Med. 668, vgl. Ion 5. 223; ἐν μέσῳ τῆς γῆς ἐπὶ τοῠ ὀμφαλοῠ καϑήμενος, Plat. Rep. IV, 427 c. – d) bei Büchern, Buckel; Luc. Merc. cond. 41; D. L. 9, 61. – e) der Stiel, an welchem die Feige sitzt, Geopon.; vgl. Arist. probl. 12, 7; auch von anderen Früchten.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 343.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: