[373] ὀ-ρεχθέω (vgl. ῥοχϑέω), 1) brüllen; vom Stiere, Il. 23, 30; vom Meere, brüllend brausen, Theocr. 11, 43; Schol. Ar. Nubb. 1350, wo übertr. steht πῶς οἴεσϑέ μου τὴν καρδίαν ὀρεχϑεῖν, vor Aerger heftig schlagen, knurren, erkl. es μίμημα τραχέος ἤχου γενομένου ἐν τῷ σφάζεσϑαι βοῦν; Schol. Ap. Rh. 1, 275 u. 2, 49 erkl. es durch στένω. So ist auch πᾶν ὀρεχϑεῖ δάπεδον Aesch. fr. 146 bei Strab. 12 a. E. zu nehmen; zweifelhaft μύκαισι δ' ὠρέχϑει τὸ λάϊνον πέδον, Aristias bei Ath. II, 60 b. – 2) = ὀρέγω, heftig wonach begehren, bei sp. D., καί οἱ ὀρέχϑει ϑυμὸς ἐελδομένῳ στηϑέων ἐξ αἷμα κεδάσσαι, Ap. Rh. 2, 49; οὐδ' ἔχει ἐκφλύξαι τόσσον γόον ὅσσον ὀρεχϑεῖ, 1, 275; vgl. Nic. Al. 340; Opp. Hal. 2, 583. Nach Eust. führten schon alte Erkl. auch die homerischen Stellen auf ὀρέγω zurück und erkl. ἀναιρούμενοτ ὠρέγοντο, ἐξετείνοντο, wie Passow übh. die erste Bdtg verwerfen möchte, von dem Rinde »sich strecken, hingestreckt liegen« (wie es nachher von den Schweinen heißt εὑόμενοι τανύοντο), und von dem Meere bei Theocr. »es erstreckt sich, wälzt sich heran« erklärend; was an sich zwar möglich, aber nicht nothwendig ist, da ο oft als Präfixum erscheint, ohne die Bdtg zu ändern. S. übrigens Spitzner exc. zur Il. XXXIV.