ὁμοῖος

[335] ὁμοῖος, im Atticismus auch ὅμοιος, auch 2 Endgn, ep. auch ὁμοίϊος, ον; 1) ähnlich, von gleicher Art (vgl. ποῖος); τινί, τῷ δ' οὔπω τις ὁμοῖος ἐπιχϑόνιος γένετ' ἀνὴρ κοσμῆσαι ἵππους τε καὶ ἀνέρας, Il. 2, 553, οὐ γάρ οἵ τις ὁμοῖος ἐπισπέσϑαι ποσὶν ἦεν, 14, 521; ϑείειν δ' ἀνέμοισιν ὁμοῖοι, 10, 437, u. so öfter mit dem inf. der Handlung, in welcher sich die Gleichheit, bes. der Kraft zeigt; – ἐν πολέμῳ, Il. 12, 270; – c. accus., δέμας ἀϑανάτοισιν ὁμοῖος, an Körper ähnlich, Od. 3, 468. 8, 14; gleich an Kraft, gewachsen, ἔνϑ' οὔτις μοι ὁμοῖος ἀνὴρ γένετο, Il. 23, 632; Her. 9, 96; auch gleich an Gesinnung, einträchtig. Hes. O. 184. – Sprichwörtlich ὡς αἰεὶ τὸν ὁμοῖον ἄγει ϑεὸς ὡς τὸν ὁμοῖον, wie wir sagen »gleich und gleich gesellt sich gern«, Od. 17, 218; Plat. ὡς ὅμοιον ὁμοίῳ ἀεὶ πελάζει, Conv. 195 b; ὅμοια μορφῇ γλῶσσά σου γηρύεται, Aesch. Prom. 78; öfter ὅμοια adverbial, auf gleiche Weise, ὅμοια χέρσον καὶ ϑάλασσαν ἐκπερῶν, Eum. 231; so oft Her., τὸ ἄριστον ὁμοῖα τῷ δείπνῳ παρασκευάζειν, 7, 120, ὁμοῖα τοῖσι πλουσιωτάτοις, 3, 57, vgl. 3, 8; von den Att. nur Thuc., χρημάτων δυνάμει ὄντες ὅμοια τοῖς πλουσιωτάτοις, gleich den Reichsten, 1, 25. 7, 29. – Σὺ δ' αἰνεῖν εἴτε με ψέγειν ϑέλεις, ὅμοιον, das gilt gleich, gleich viel, Aesch. Ag. 1376; dgl. Alexis bei Ath. X, 431 a; δόξεις ὁμοῖος τοῖς κακοῖς πεφυκέναι, Soph. Phil. 1358; γένοιο πατρὸς εὐτυχέστερος, τὰ δ' ἄλλ' ὁμοῖος, Ai. 548; ἦ πάνϑ' ὁμοῖα πᾶς ἀνὴρ αὑτῷ πονεῖ, 1345, was ihm selbst ähnlich ist, mit seinem Wesen übereinstimmt; ὁμοῖον ἡμῖν ἔσται, es wird uns gleich sein, gleich gelten, Her. 8, 80, gleichgültig sein; vgl. Thuc. 2, 49; πυνϑανόμενοι ταῦτα οὐκ ἐν ὁμοίῳ ἐποιεῦντο, Her. 7, 138; ὃς τά τε ἱρὰ καὶ τὰ ἴδια ἐν ὁμοίῳ ἐποιέετο, 8, 109; τοῖσι ἔπεσι τὰ ἔργα παρέχεσϑαι ὁμοῖα, die That den Worten entsprechen lassen, 3, 157, vgl. 8, 107; τὸ ὁμοῖον ἀνταποδιδόναι, Gleiches mit Gleichem vergelten, 1, 18; τὴν ὁμοίαν διδόναι, ἀποδιδόναι τινί, wo man δίκην oder μοῖραν ergänzt, 4, 119. 6, 21. 62. – Auch = derselbe, die genaueste Uebereinstimmung ausdrückend, καί τοι χρὼς οὐκέϑ' ὁμοῖος, dem voranstehenden ἀλλοῖος entgegengesetzt, Od. 16, 182; ἄμφω γὰρ πέπρωται ὁμοίην γαῖαν ἐρεῦσαι, Il. 18, 329; Plat. vrbdt ἓν καὶ ὅμοιον, eines und dasselbe, Gleichartiges, Phaedr. 271 a; – ὅμοιός τι, ähnlich in Etwas, Xen. Cyr. 6, 1, 37 und Folgde. – Als eine Kürze des Ausdrucks sind Wendungen zu betrachten wie κόμαι Χαρίτεσσιν ὁμοῖαι, den Chariten ähnliche Haare, für κόμαι ταῖς τῶν Χαρίτων κόμαις ὁμοῖαι, Il. 17, 51; Xen. [335] Cyr. 6, 1, 50 ἐπειρᾶτο συντελεῖν αὐτῷ ἅρματα ὅμοια ἐκείνῳ, für τοῖς ἐκείνου, wie 5, 1, 4 ὁμοίαν ταῖς δούλαις εἶχε τὴν ἐσϑῆτα, ein eben solches Kleid, wie die Sklavinnen hatten; ἀνιέναι εἰς τὰς ὁμοίας, s. λαβή. – Selten steht der gen. dabei, ἡ πορεία ὁμοία φυγῆς ἐγίγνετο, Xen. An. 4, 1, 17; vgl. 3, 37; Theocr. 2, 88; Plut. Coriol. 32 Phoc. 38. – Auch wie im Lat. atque mit καί, z. B. γνώμῃσι ἐχρέοντο ὁμοίῃσι καὶ σύ, Her. 7, 50, 2, vgl. 4, 109; Plat. ἄλλῳ ἀνϑρώπῳ ἆρ' ὅμοιον καὶ σοὶ φαίνεται ὁτιοῦν, Theaet. 154 a, eben so wie dir; ὅμοιος Σόλων νομοϑέτης καὶ Τιμοκράτης, Dem. 24, 106. – Wenn ein Participium dabei steht, heißt es nicht bloß ὅμοιοί ἐσμεν οὐκ ὀρϑῶς ὡμολογηκόσι, Plat. Men. 97 a, sondern auch mit einer gewissen Attraktion ὅμοιοι ἦσαν ϑαυμάζοντες, Xen. An. 3, 5, 13, d. i. sie schienen sich zu wundern. – 2) In Beziehung auf den Besitz, gleichmäßig angehörend, gemeinschaftlich, in welcher Bedeutung Hom. vorzugsweise ὁμοίϊος braucht, was denn von den Gramm. sogar als ein anderes Wort, zusammengesetzt aus ὁμοῦἰέναι oder ἰός angesehen worden ist, νεῖκος ὁμοίϊον, an dem beide Parteien gleichen Antheil nehmen, Il. 4, 444, πόλεμος, Kampf, in den beide Heere gleichmäßig verwickelt sind, Il. oft. – Daher auch = allen gleichmäßig angehörend, allgem ein; γῆρας ὁμοίϊον, das allen Menschen gemeinsame, allen gleichmäßig bevorstehende Alter, Il. 4, 315 H. h. Ven. 425; ϑάνατος, Od. 3, 236; ὁμοίη μοῖρα, Il. 18, 120; ὁμοῖος πότμος, Pind. N. 10, 57. – 3) bei den Lacedämoniern und in anderen aristokratischen und oligarchischen Verfassungen heißen ὅμοιοι die Bürger, welche gleiches Anrecht auf alle obrigkeitlichen Aemter, gleichen Antheil an der Staatsverwaltung haben und die öffentliche Erziehung genießen; Xen. Hell. 3, 3, 5 An. 4, 6, 14 Lacon. 10, 7; vgl. Arist. pol. 5, 7, 3 ff. u. ὁμότιμος. S. auch Dem. 20, 107: μετὰ τῶν ὁμοίων κύριον γίγνεσϑαι τῆς πολιτείας. – Außer dem schon angeführten adverbialisch gebrauchten ὅμοιον, ὅμοια, ist noch ἐν τῷ ὁμοίῳ zu merken; im eigtl. Sinne, auf gleichem Orte, wie Xen. ἐπειδὰν ἴδωσιν ἡμᾶς ἐν τῷ ὁμοίῳ ἐπὶ τῶν ἄκρων, An. 4, 6, 18; überte., ἐν τῷ ὁμοίῳ καϑειστήκει τό τε πλέον καὶ ἔλασσον ποτόν, Synes. – Adv. ὁμοίως, auf gleiche Weise; τάφος δ' ἱκέτας δέδεκται φυγάδας ϑ' ὁμοίως, Aesch. Ch. 333; ἐπίσταμαι λέγειν ὅπου δεῖ σιγᾶν ϑ' ὁμοίως, Eum. 268; ἐμοί ϑ' ὁμοίως καὶ ϑεοῖς εἴη φίλος, Soph. Phil. 390; ϑανὼν καὶ ζῶν ὁμοίως ἐξ ἐμοῦ τιμήσεται, Ant. 210; οὐ τὰ μέν, τὰ δ' οὔ, ἀλλὰ πάντα ὁμοίως, Her. 1, 139; ὁμοί. ως σμικρὰ καὶ μεγάλα ἄστεα ἐπεξιών, 1, 5; auch wie ὅμως gebraucht, οἱ μὲν δὴ πιεζόμενοι ὁμοίως τὰ ἐπιτασσόμενα ἐπετέλεον, auf gleiche Weise, wie sonst, dennoch thaten sie das Befohlene, 7, 120; Dem. 18, 39 in Philipps Brief, τὴν εἰρήνην συνϑέμενοι καὶ ὁμοίως ἀντιπαρεξάγοντες, gleichwohl; κἂν ἀδίκως τις αὐτὰ πορίζηται ὁμοίως. –, Plat. Men. 78 d; ὁμοίως μὲν τέκτων, ὁμοίως δὲ χαλκεύς, Prot. 319 d; εἰς τὸ ὁμοίως εἶναι τήν τε ψυχὴν ἡμῶν καὶ τὴν οὐσίαν, Phaed. 77 a, vgl. Phil. 13 b; auch ὁμοίως σοί, wie du, Theaet. 169 a; ὁμοίως δίκαιον ἀδίκῳ βλάψαι, Rep. II, 364 c; πάντες ὁμοίως, Xen. An. 1, 3, 12 Cyr. 8, 2, 20.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 335-336.
Lizenz:
Faksimiles:
335 | 336
Kategorien:

Buchempfehlung

Tschechow, Anton Pawlowitsch

Drei Schwestern. (Tri Sestry)

Drei Schwestern. (Tri Sestry)

Das 1900 entstandene Schauspiel zeichnet das Leben der drei Schwestern Olga, Mascha und Irina nach, die nach dem Tode des Vaters gemeinsam mit ihrem Bruder Andrej in der russischen Provinz leben. Natascha, die Frau Andrejs, drängt die Schwestern nach und nach aus dem eigenen Hause.

64 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.

456 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon