[400] ὄστρακον, τό (mit ὀστέον verwandt), die harte Schaale des Eies, Aesch. frg. 428. – Die Schaale der Schaalthiere, Krebse, Muscheln, Schildkröten, H. h. Merc. 33. – Gewöhnlich ein Gefäß von gebranntem Thon, übh. alles aus Thon Gemachte; Aesch. bei Ar. Ran. 1188 läßt den Oedipus ἐν ὀστράκῳ aussetzen; ib. 1301 heißt es von der Muse des Euripides ποῦ 'στὶν ἡ τοῖς ὀστράκοις αὕτη κροτοῦσα, die auf, mit Töpfen Musik macht, was auf den schlechten Klang gehen muß (vgl. Ath. XIV, 636 c); ὕδατος τοὔστρακον κατάϑου πρὸ τῆς ϑύρας Eccl. 1033 erkl. der Schol. τὰ καλούμενα ἀρδάνια; ὀστράκῳ πληγῆναι, Lys. 4, 7; – ὀστράκου με-ταπεσόντος, Plat. Phaedr. 241 b, geht auf das unter ὀστρακίνδα erwähnte Spiel, fast wie unser »das Blatt hat sich gewandt«; vgl. τοῦτο δὴ οὐκ ὀστράκου ἂν εἴη περιστροφή, ἀλλὰ ψυχῆς περιαγωγή, Rep. VII, 521 c; vgl. noch Luc. Merc. cond. 1. – Bes. auch die Scherbe od. das irdene Täfelchen, worauf bei Gericht abgestimmt wurde, und welches vorzugsweise in dem Scherbengerichte, wo es sich um Verbannung eines zu mächtigen Bürgers handelte, gebraucht wurde, Plut. Pericl. 14 u. a. Sp.