ὑπο-βολή

[1211] ὑπο-βολή, , die Handlung des ὑποβάλλω, – 1) das Darunterwerfen, Unterlegen, λίϑου Luc. salt. 37; ἐνεδρευόντων, das Hineinlegen der Nachstellenden in einen Hinterhalt, die verborgene Stellung eines Hinterhaltes, Pol. 3, 105, 1; ἐξ ὑποβολῆς, aus dem Hinterhalt, 15, 2, 12; das Unterschieben, bes. fremder, unächter Kinder, τέκνων Plat. Rep. VII, 538 a; Plut. Rom. 22; ὑποβολῆς γράφεσϑαί τινα, Einen der unächten Geburt anklagen, B. A. 312; dah. übh. Verfälschung, κλειδῶν, das Nachahmen der Schlüssel, Plut. Rom. 22. – 2) das unter den Fuß, an die Hand Geben, Vorsagen, ἐξ ὑποβολῆς ὀμνύναι, einen vorgesprochenen Eid schwören, Polemo bei Macrob. Sat. 5, 19; die Eingebung, Warnung, der Rath, ἐξ ὑποβολῆς, auf vorangegangene Verwarnung, Xen. Cyr. 3, 3, 37; Pol. 9, 24, 3. – 3) das Einfallen in die[1211] Rede, Unterbrechung, Erwiderung; dah. ἐξ ὑποβολῆς ῥαψῳδεῖσϑαι, singen, indem da, wo der Eine aufhört, der Andere sogleich anknüpft und fortfährt, D. L. 1, 57, wie ἐξ ὑπολήψεως, s. Wolf proleg. p. CXLI. – 4) die untergelegte Sache, Grundlage, ὑποβολὰς κατατίϑεσϑαι Plut. fort. Rom. 8; auch Gegenstand der Behandlung, z. B. λόγου, Stoff einer Rede, = ὑπόϑεσις, Luc. Dem. enc. 21. – Auch natürliche Anlage, Musonius bei Stob. ecl. 2 p. 428.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1211-1212.
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