[1217] ὑπό-θεσις, ἡ, 1) das Untersetzen, Unterlegen. – 2) das Untergestellte, Untergelegte, die Grundlage, Ael. H. A. 14, 18 u. a. Sp. Uebertr. – a) Grundsatz, od. eine aufgestellte Bedingung, eine als wahr angenommene Meinung, eine Hypothese bei den Philosophen u. Mathematikern, ἡ ὑπόϑεσις ἡ εἰ πολλά ἐστι, die Annahme der Vielheit, Plat. Parm. 128, d, u. öfter; det. 415 b erklärt durch ἀρχὴ ἀναπόδεικτος; vgl. noch ἐπ' ἀρχὴν ἀνυπόϑετον ἐξ ὑποϑέσεως ἰοῠσα Rep. VI, 510 b; ὑπόϑεσιν ὑποτίϑεσϑαι, eine Annahme machen, Soph. 244 c; Xen. Cyr. 5, 5, 13, wo ἤν – darauf folgt. – b) der zu Grunde liegende Stoff, der Inhalt, Gegenstand einer Rede od. eines Gedichts, ἐπὶ τὴν ὑπόϑεσιν ἐπανελϑεῖν Isocr. 4, 63; αἱ ἀρχαὶ καὶ αἱ ὑποϑέσεις τῶν πράξεων Dem. 2, 10; ὑπόϑεσιν διδόναι τινί Pol. 13, 4, 1, u. öfter, u. Sp.; der Gegenstand od. die Fabel eines dramatischen Gedichts, argumentum, Longin. u. A. oft; s. Schäf. D. Hal. de C. V. p. 71 u. Sext. Emp. adv. geom. 3. – Bei den Rhetoren die Aufgabe zu einer Abhandlung oder Rede, ein zur Uebung erdichteter Rechtsfall, quaestio ficta. – 3) die Eingebung, der Rath, Unterricht, κατὰ τὰς ἐντολὰς καὶ τὰς ὑποϑέσεις, Pol. 2, 48, 8. 52, 6 u. öfter. – 4) Vorsatz, Vorhaben, σὺ τὰ σαυτοῠ κατὰ τὴν ὑπόϑεσιν ὅπως ἂν βούλῃ περαίνῃς Plat. Gorg. 454 c; ἐναρμόνιον ταῖς τῶν βίων ὑποϑέσεσι Tim. Locr. 103 d; τηρεῖν τὴν ὑπόϑεσιν Pol. 5, 5, 5; Unternehmen, ταύτης τῆς ὑποϑέσεως προεστῶτες 31, 8, 12.