[850] ῥυθμός, ὁ, ion. ῥυσμός, jede Bewegung, bes. wobei ein gewisses Maaß stattfindet. Dah. – 1) eigtl. das Zeitmaaß, der Takt, bei dem Tanz, der Musik, dem Versmaaß od. in sonst einer abgemessenen, taktmäßigen Bewegung, wofür auch wir das Wort Rhythmus brauchen; χορείας, Ar. Th. 955; πότερα περὶ μέτρων ἢ περὶ ἐπῶν ἢ ῥυϑμῶν, Nubb. 628, vgl. 637. 638; Plat. Conv. 187 b sagt ὥςπερ γε καὶ ὁ ῥυϑμὸς ἐκ τοῦ ταχέος καὶ βραδέος διενηνεγμένων πρότερον, ὕστερον δὲ ὁμολογησάντων γέγονε; τῇ τῆς κινήσεως τάξει ῥυϑμὸς ὄνομα εἴη, Legg. II, 655 a; βαίνειν ἐν ῥυϑμῷ, ib. 170 b; oft mit ἁρμονία verbunden, wie Conv. 187 c; ἐν ῥ υϑμῷ ὀρχεῖσϑαι, Xen. Cyr. 1, 3, 10 An. 5, 4, 14, der auch ῥυϑμοὺς σαλπίζειν vrbdt, 7, 3, 32, nach dem Takte blasen od. mit der Trompete den Takt angeben, womit Pol. 4. 20, 6 zu vergleichen: αὐλὸν καὶ ῥυϑμὸν εἰς τὸν πόλεμον ἀντὶ σάλπιγγος εἰςήγαγον οἱ Λακεδαιμόνιοι, Luc. ἐν ῥυϑμῷ ἔβαινε πρὸς αὐλόν, Prom. 6; auch οὐκ οἶδ' ὅπως ἐπλήγην ὑπὸ τοῠ ῥυϑμοῠ τῶν ὀνομάτων, vit. auct. 21, u. sonst; Plut. u. A. – Bes. bei sp. Rhett. u. Gramm. der Wohlklang der Rede, der Tonfall, der aus schönem Ebenmaaße der Sylben, Wörter u. Sätze entspringt. – 2) Gleichmaaß, Ebenmaaß des Raumes, richtiges, schönes Verhältniß der Theile, vgl. Xen. Mem. 3, 10, 10, wo vom ῥυϑμός der Harnische gesprochen wird, und es dem ἁρμόττοντας ποιεῖν entspricht; die nach einem bestimmten Ebenmaaße [850] bestimmte Form oder Gestalt, γραμμάτων ῥυσμός, die Gestalt der Buchstaben, Her. 5, 38, wie von der Gestalt eines Trinkgefäßes Alexis bei Ath. III, 125 f; vgl. auch Theocr. 26, 23. – 3) überhaupt das rechte Maaß, σωζόμενον ῥυϑμόν, Aesch. Ch. 786. – Auch die Art u. Weise, die Gemüthsart, Theogn. 958, wo es mit ὀργή u. τρόπος verbunden ist; der Zustand des Menschen überhaupt, οἷος ῥυϑμὸς ἀνϑρώπους ἔχει, Archil. frg. 31, 7. – Proportion, Verhältniß, κατὰ τὸν αὐτὸν ῥυϑμὸν ἔχει, Plat. Legg. V, 728 f. – Es ist wohl von ῥέω abzuleiten oder mit ῥέπω, ῥομβέω verwandt. – [Die Attiker und die spätern Dichter brauchen die erste Sylbe nicht selten kurz.]