Riehl, Aloys , geb. 1844 in Bozen, 1873 Prof. in Graz, 1883 in Freiburg i. Br., dann in Kiel und Halle, jetzt Prof. in Berlin. R. vertritt einen Kritizismus mit einer Wendung zum Positivismus und mit Betonung des empirisch-objektiven ...
Begriff – Ich habe (Kr. d. Spr. III, 265 ... ... Rangordnung ist, in welche der Begriff der formalen Logik herkömmlich eingereiht wird. Riehl hat diese Umwertung am kürzesten ausgesprochen durch den Satz: »Begriffe sind potentielle Urteile ...
Begründen heißt, den Grund (s. d.) eines Urteils dartun, etwas als Folge eines andern nachweisen (RIEHL, Phil. Krit. II 1, 237), den Denkzusammenhang herstellen, aus dem die Notwendigkeit eines Satzes erhellt. Nach WUNDT ist das ...
Barth, Paul , Prof. in Leipzig. Herausgeber der Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie und Soziologie. Von Spencer, Riehl und Wundt beeinflußt. Der Wille ist das Movens in der Geschichte , in welcher von der Stufe des assoziativen die des apperzeptiven , ...
Conformität (conformitas): Gleichheit oder Übereinstimmung der Form (z.B. bei GILBERTUS PORRETANUS, vgl. PRANTL, G. d. Log. II, ... ... an SPINOZA, SCHLEIERMACHER, HEGEL, TRENDELENBURG, E. v. HARTMANN, LOTZE, ÜBERWEG, RIEHL, WUNDT u. a.
Correlation : Wechselbeziehung, besonders zwischen Object (s. d.) und Subject , äußerer und innerer Erfahrung (vgl. RIEHL, Phil. Krit. II 2, 30).
Apokatastasis . Eine »ewige Wiederkunft« lehrt auch BAHNSEN. Vgl. RIEHL, Zur Einf. in d. Philos. S. 231.
Impressionismus kann (nach RIEHL, Zur Einf. in d. Philos. S. 245) diejenige erkenntnistheoretische Ansicht genannt werden, welche nur die Sinneseindrücke ( Impressionen ), die Empfindungen (s. d.) für real hält, keine transcendenten Dinge (s. d.) annimmt ...
Lebensanschauung ist die (individuell und ethnisch verschiedene) Deutung und Wertung ... ... des individuellen und socialen Lebens . »Die Probleme der Lebensanschauung sind Wertprobleme« (RIEHL, Einf. in d. Philos. S. 173). Es gibt eine realistische und ...
Hönigswald, Richard , geb. 1875 in Ungarisch-Altenburg, Privatdozent in Breslau. = Kritizistischer Standpunkt, besonders von Riehl beeinflußt. Das analytisch-hypothetische Verfahren wird von H. von der Induktion unterschieden und für die Naturwissenschaft betont. SCHRIFTEN: Zum Begriff d. exakt. Naturwiss., ...
Richtungsvorstellung H. Tiefenvorstellung. Über »Richtungsgefühle« vgl. RIEHL, Philos. Krit. II, 183). Richtungstäuschungen entstehen als Täuschungen des Augenmaßes durch Abweichungen des Bewegungsmechanismus der Augen. »So ist jedes Auge in bezug auf die Richtung verticaler Linien im Sehfeld der Täuschung ...
Ich ist der Ausdruck der Selbstunterscheidung eines lebenden Subjects von ... ... Ich- Zusammenhanges (l.c. S. 77; vgl. S. 82 ff.). RIEHL erblickt im Ich »keine absolut fixe Idee , sondern eine Vorstellung , ...
Raum ist eine der Formen unserer Anschauung (s. d ... ... 2 , 352 ff.. vgl. I, 37, 336, 402). Nach A. RIEHL hat der Raum seine empirische Grundlage in der Coëxistenz der Empfindungen ( ...
Zeit ( chronos , tempus) ist die allgemeinste Form unserer ... ... Idealbild der Zeit zu unterscheiden (l. c. S. 663 ff.). Nach A. RIEHL entsteht die Zeitvorstellung aus der Verbindung der Identität (s. d ...
Idee ( idea, eidos , idea, idée) bedeutet 1) ursprünglich ... ... zur Erforschung der Phänomene « (Platos Ideenlehre S. 215 u. ff.). A. RIEHL betont: »Ideen sind Aufgaben, Willensaufgaben, und allein als Ziele des Schaffens ...
Sein ( einai, hyparchein . esse, essentia, existentia) ist ein ... ... Seins steckt in allen Objecten der Vorstellung mit. So auch nach A. RIEHL (Philos. Krit. II 2, 168). Existenz gehört aber nicht zum Inhalte ...
Zahl ( arithmos , numerus) ist die Heraushebung ( Unterscheidung ) ... ... , Üb. d. Zahlbegriff , Zeller-Festschr. 1887, S. 261). Nach RIEHL entsteht die Zahl durch »wiederholte Setzung desselben Unterschiedes « (Philos. Krit ...
Wert ist das Correlat, der Niederschlag, die Setzung des ... ... Arten von Werten « (l. c. S. 96. s. Religion ). RIEHL erklärt: »Das Wirkliche , auf uns Wirkende wird nicht bloß mit dem ...
Atom ( atomon das Unteilbare) letztes Körperelement, vom Denken ... ... als Ausgangspunkte von Bewegungen denkend zu postulieren (Log. II, 362, 374). RIEHL: »Der Atombegriff ist der Ausdruck des einfachen Denkactes der Setzung eines ...
Ding ( chrêma, pragma, : 1) Allgemein jede Sache ... ... das Bewußtsein seinen Denkgegenstand hat« (Transcendentalpsychol. S. 186 f.). Nach RIEHL legt das Ich seine eigene Identität (s. d.) in die Dinge. ...
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