Die Kapitel

1. Buch

[11] I. Die Frage, um welche sich die ganze Abhandlung dreht.

II. Wie man das aufzunehmen habe, was gesagt werden muß.

III. Die Einwendung der Ungläubigen und die Entgegnungen der Gläubigen.

IV. Daß diese Entgegnungen den Ungläubigen willkürlich und gleichsam Vorspiegelungen zu sein scheinen.

V. Daß die Erlösung des Menschen durch niemand andern erfolgen konnte, als durch eine göttliche Person.

VI. Wie die Ungläubigen es rügen, daß wir behaupten, Gott habe durch seinen Tod uns losgekauft und so seine Liebe gegen uns an den Tag gelegt, und er sei gekommen, um statt unser den Satan zu besiegen.

VII. Daß der Satan kein Recht hatte gegenüber dem Menschen, gleichwohl aber ein solches zu haben schien, und weshalb Gott solchergestalt den Menschen befreite.

VIII. Wie es den Ungläubigen nicht schicklich er scheine, daß wir vom Menschen Christus jene Verdemütigungen aussagen, welche ja zu seiner Göttlichkeit außer Bezug stehen; und weshalb ihnen Christus als Mensch nicht freiwillig gestorben zu sein scheint.

IX. Daß er freiwillig starb, und was das bedeute: »Er ist gehorsam bis zum Tode, und darum hat ihn Gott auch erhöht;« sodann: »Ich bin nicht gekommen, meinen Willen zu thun;« ferners: »Seines eigenen Sohnes hat er nicht geschont,« und endlich: »Nicht wie ich will, sondern wie du willst.«[11]

X. Nochmals dieselben Schriftstellen, wie sie auch in anderer Weise richtig erklärbar sind.

XI. Was es heiße, sündigen und für die Sünde genugthun.

XII. Ob es sich für Gott zieme, in Kraft bloßer Erbarmung, ohne jegliche Sühnung, die Sünden nachzulassen.

XIII. Daß in der Ordnung der Dinge nichts mehr unzulässig sei, als daß das Geschöpf dem Schöpfer die gebührende Ehre entziehe, ohne die entzogene zurückzuerstatten.

XIV. Wiefern Gottes Ehre die Strafe des Sünders sei.

XV. Ob Gott nur auch im geringsten seine Ehre verletzt sehen wollte.

XVI. Der Grund, weswegen die Zahl der gefallenen Engel aus den Menschen zu ergänzen.

XVII. Daß nicht hinwieder andere Engel für jene gefallenen eintreten können.

XVIII. Ob es fortan mehr heilige Menschen geben werde, als böse Engel.

XIX. Daß der Mensch nicht erlöst werden kann ohne Genugthuung für die Sünde.

XX. Daß die Genugthuung dem Sündenmaße entsprechend sein müsse, und daß der Mensch aus eigener Kraft sie nicht zu leisten vermöge.

XXI. Welche Bedeutung der Sünde zukomme.

XXII. Welche Beleidigung der Mensch Gott zufügte, da er sich vom Satan überwinden ließ, ohne für diese Beleidigung Genugthuung leisten zu können.

XXIII. Was er, ohne erstatten zu können, durch die Sünde Gott entzog.

XXIV. Daß der Mensch, so lange er Gott seine Schuld nicht abgetragen, unmöglich selig sein könne, und daß auch seine Unvermögenheit ihn nicht entschuldige.

XXV. Daß der Mensch notwendig durch Christus erlöst werde.
[12]

2. Buch

I. Daß der Mensch gerecht von Gott erschaffen wurde, um im Genuße Gottes selig zu sein.

II. Daß der Mensch nicht sterben würde, wenn er nicht gesündiget hätte.

III. Daß der Mensch mit demselben Leibe, womit er in diesem Leben bekleidet war, wiederum auferstehen wird.

IV. Daß Gott vollenden wird in betreff der Menschennatur, was er angefangen.

V. Daß er das, wiewohl es geschehen muß, doch nicht infolge zwingender Notwendigkeit thun werde; und welche Notwendigkeit die Gnade aufhebe oder wenigstens schwäche, und welche sie vermehre.

VI. Daß die Genugthuung, wodurch der Mensch erlöst wird, allein der Gottmensch zu leisten vermag.

VII. Daß derselbe notwendig vollkommener Gott und vollkommener Mensch sein müsse.

VIII. Daß Gott notwendig aus Adams Geschlecht und aus einer Jungfrau menschliche Gestalt annehmen mußte.

IX. Daß notwendigerweise das Wort allein und der Mensch zu Einer Person sich zusammenschlossen.

X. Daß dieser selbe Mensch nicht schuldbar sterbe, und inwieferne er sündigen könne oder aber dies nicht könne; und endlich weshalb eben derselbe oder ein Engel in betreff seiner Gerechtigkeit Anerkennung verdiene, nachdem es doch für beide zu sündigen unmöglich.

XI. Daß er aus eigener Machtvollkommenheit sterbe, und daß die Sterblichkeit der reinen Natur des Menschen außerwesentlich sei.

XII. Daß er, wenn schon unserer Gebrechen teilhaft, darum doch nicht unglücklich sei.

XIII. Daß ihm mit unseren übrigen Gebrechen nicht zugleich die Unwissenheit gemein sei.[13]

XIV. Daß sein Tod die Zahl sowohl als auch die Größe aller Sünden überwiege.

XV. Daß dieser selbe Tod sogar die Sünden der Tötenden tilge.

XVIa. Wie Gott aus der Masse der Sünder einen sündelosen Menschen genommen; auch von der Erlösung Adams und Evas.

XVIb. Wie derjenige nicht gezwungen starb, der nicht mehr leben konnte, weil er sterben wollte.

XVII. Davon, daß bei Gott weder ein Müssen, noch ein Nichtkönnen denkbar sei; und was für ein Unterschied obwalte zwischen zwingender und nicht zwingender Nötigung.

XVIII. Wie Christi Leben für die Sünden der Menschen Gott dahingegeben wurde, und inwieweit Christus leiden mußte und inwieweit er nicht leiden mußte.

XIX. Auf welchen Grund hin aus seinem Tode die Erlösung der Menschheit folge.

XX. Wie groß und gerecht die Erbarmung Gottes sei.

XXI. Daß der Satan unmöglich wiederversöhnt werden könnte.

XXII. Daß durch das hier Gesagte die Wahrheit des alten und des neuen Testamentes bestätiget werde.[14]

Quelle:
Anselm von Canterbury: Warum Gott Mensch geworden. Regensburg, Rom, New York, Cincinnati 21902, S. 11-15.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Warum Gott Mensch geworden
Warum Gott Mensch geworden: Cur deus homo
Warum Gott Mensch geworden / Cur Deus Homo. Lateinisch/ Deutsch

Buchempfehlung

Prévost d'Exiles, Antoine-François

Manon Lescaut

Manon Lescaut

Der junge Chevalier des Grieux schlägt die vom Vater eingefädelte Karriere als Malteserritter aus und flüchtet mit Manon Lescaut, deren Eltern sie in ein Kloster verbannt hatten, kurzerhand nach Paris. Das junge Paar lebt von Luft und Liebe bis Manon Gefallen an einem anderen findet. Grieux kehrt reumütig in die Obhut seiner Eltern zurück und nimmt das Studium der Theologie auf. Bis er Manon wiedertrifft, ihr verzeiht, und erneut mit ihr durchbrennt. Geldsorgen und Manons Lebenswandel lassen Grieux zum Falschspieler werden, er wird verhaftet, Manon wieder untreu. Schließlich landen beide in Amerika und bauen sich ein neues Leben auf. Bis Manon... »Liebe! Liebe! wirst du es denn nie lernen, mit der Vernunft zusammenzugehen?« schüttelt der Polizist den Kopf, als er Grieux festnimmt und beschreibt damit das zentrale Motiv des berühmten Romans von Antoine François Prévost d'Exiles.

142 Seiten, 8.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon