Biographie

Aristoteles
Aristoteles

384

Aristoteles, genannt »der Stagirite«, wird zu Stagira in Thrakien als Sohn des Nikomachos geboren. Sein Vater ist Arzt am Hofe des makedonischen Königs Amyntas, dem Vater Philipps.

Nach dem frühen Tode seiner Eltern wird Aristoteles von Proxenus, einem Verwandten, erzogen.

367

Aristoteles wird Mitglied von Platons »Akademie« in Athen.

348

Nach dem Tod Platons kommt es zu Streitigkeiten in der »Akademie«.

Auf Grund antimakedonischer Politik wird Aristoteles gezwungen, Athen zu verlassen. Er begibt sich auf Einladung seines Studienfreundes Hermias, dessen Nichte und Adoptivtochter (Pythias) er geheiratet hat, mit Xenokrates nach Assos in Kleinasien.

345

Aufenthalt in Mytilene.

um 343

Am Hofe Philipps II. von Makedonien wird Aristoteles Erzieher von dessen fünfzehnjährigem Sohn Alexander (dem Großen), der ihn später in seinen Studien unterstützt.

um 335

Als Alexander seinen Feldzug nach Asien antritt, kehrt Aristoteles nach Athen zurück und gründet die Peripatetische Schule, genannt nach den Wandelgängen im Lykeion (benannt nach dem Hain des Apollon Lykeios).

Der Philosoph besitzt eine große Bibliothek und umfassende Sammlungen von Tieren und Gewächsen, die ihm Alexander von seinen Feldzügen hat zuschicken lassen.

323

Nach dem Tod Alexanders flieht Aristoteles nach Chalkis, um den Athenern nicht die Gelegenheit zu geben, sich noch einmal an der Philosophie (Anspielung auf Sokrates) zu versündigen.

322

Aristoteles stirbt bei Chalkis auf Euböa.

1. Jhd. v. Chr.

Aristoteles Schriften werden von dem Peripatetiker Andronikos von Rhodos gesammelt herausgegeben. Es sind folgende Titel:

1. Das »Organon« oder die Logischen Schriften, umfassend: Kategorien; Lehre vom Satz; Lehre vom Schluß oder Erste Analytik; Lehre vom Beweis oder Zweite Analytik; Topik (über Wahrscheinlichkeitsschlüsse); Sophistische Widerlegungen

2. Naturphilosophische Schriften: Physik; Über die Seele; Kleine naturphilosophische Schriften; Über Entstehen und Vergehen; Über den Himmel; Meteorologie; Über die Entstehung der Lebewesen; Über die Teile der Lebewesen

3. Erste Philosophie: Von Andronikos »ta meta ta physika« (die der Physik nachfolgende Abhandlung) genannt. Heutzutage ist die Forschung allerdings der Überzeugung, daß die bibliothekarische Bezeichnung auch von sachlicher Relevanz ist. Was chronologisch der Physik folgt, ist auch der Sache nach der Erforschung der Naturdinge nachgeordnet.

4. Ethische und politische Schriften: Eudemische Ethik; Große Ethik; Nikomachische Ethik; Politik; Rhetorik

5. Schriften zur Kunst: Poetik

Den heutigen Werkausgaben liegt die Paginierung der von I. Bekker herausgegebenen Werkausgabe der Berliner Akademie von 1831-1870 zugrunde.


Lektürehinweise

Werner Jaeger, Aristoteles. Grundlegung einer Geschichte seiner Entwicklung, Berlin 1923.

W. Bröcker, Aristoteles, Frankfurt a.M. 1935, 1957 u.ö.

I. Dühring, Aristoteles. Darstellung und Interpretation seines Denkens, Heidelberg 1966.

E. R. Sandvoß, Aristoteles, Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1981.