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[43] Daß nun Ursachen sind, und daß so viele der Zahl nach, als wir sagen, ist klar. Denn so viele der Zahl nach begreift das Warum in sich. Entweder nämlich auf das Was wird zurückgeführt das Warum als auf das Letzte in dem Bewegunglosen, wie in der Mathematik; auf die Bestimmung nämlich des Geraden oder des Gleichmaßes oder etwas ähnlichen, erfolgt zuletzt die Rückführung; oder auf das zuerst Bewegende, wie das Warum des Krieges, der geschehene Raub; oder als Zweck, die Herrschaft; oder in dem was wird, der Stoff. – Daß nun also die Ursachen diese und so viele, ist ersichtlich. Unter diesen vielerlei Ursachen aber muß um alle der Naturforscher wissen. Und auf alle zurückführend das Warum, wird er auf naturwissenschaftliche Weise nachweisen den Stoff, die Form, das Bewegende, den Zweck. Es treffen aber drei davon oft in dem Einen zusammen. Das Was nämlich und der Zweck sind Eins. Und das woher die Bewegung zuerst, ist der Art nach dasselbe mit diesem. Der[43] Mensch nämlich zeugt den Menschen, und überhaupt alles was, indem es bewegt wird, bewegt; was aber nicht, gehört nicht mehr der Naturwissenschaft an, denn nicht indem es in sich Bewegung, oder Ursprung der Bewegung hat, bewegt es, sondern indem es unbeweglich ist. Daher drei Wissenschaften: die eine über das Unbewegliche, die andere über das zwar Bewegte, aber Unvergängliche, die dritte über das Vergängliche. So geschieht zugleich demjenigen Genüge, der das Warum auf den Stoff zurückführt, und der auf das Was, und auf das zuerst Bewegende. Denn in Bezug auf das Werden pflegt man meistens auf diese Art die Ursachen zu untersuchen, daß man fragt: was geschieht auf dieß und was hat es zuerst gemacht, oder was erlitt es? und so der Reihe nach weiter.
Zweifach sind die auf natürliche Art bewegenden Anfänge, von denen der eine nicht selbst ein natürlicher ist. Denn er trägt der Bewegung Ursprung nicht in sich selbst. Hieher gehört, wenn etwas bewegt, das da nicht bewegt wird, wie z.B. das durchaus Unbewegliche, und das Urerste, und das Was und die Form. Dieß ist nämlich Endziel und Zweck. Sonach ist also die Natur in der Zweckbeziehung, und auch jene muß man kennen, und überhaupt auf alle Art nachweisen das Warum; z.B. daß aus diesem das erfolgen muß; aus diesem nämlich entweder schlechthin oder meistentheils. Und ob dieses so sein muß, so wie aus den Vordersätzen der Schluß. Und das dieß das Was war; und warum es besser so: nicht bloß im Allgemeinen, sondern nach dem Wesen jedes Einzelnen.
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