Biographie

Aurelius Augustinus
Aurelius Augustinus

354

13. November: Aurelius Augustinus wird in Thagaste in der römischen Provinz Africa als Sohn des heidnischen Patricius und der Christin Monica geboren.


370

Aurelius tritt in die Rhetorenschule in Madaura ein. Sein Vater will einen berühmten Mann aus seinem Sohn machen und verwendet deswegen einen großen Teil seines Vermögens für dessen Ausbildung. Nach dem Tod des Vaters studiert Augustinus in Karthago klassische Literatur und Rhetorik und führt dort ein ausschweifendes Leben.


373

Ciceros verlorengegangene Schrift »Hortensius« weckt die Leidenschaft für das Geistige; Augustin ändert schlagartig sein Leben. Zunächst gerät er unter den Einfluß der Sekte der Manichäer.


374

Augustinus wird Lehrer der Rhetorik in Karthago.


384

Er verläßt Karthago in der Absicht, in Rom zu lehren und erkrankt dort schwer. Bald erfolgt eine Berufung als kaiserlicher Rhetor nach Mailand. Augustinus hört dort die von christlichem Platonismus geprägten Predigten des Bischofs Ambrosius. Er beginnt, sich mit dem Neuplatonismus von Plotin und Porphyrius zu beschäftigen. Schließlich kommt es zur Bekehrung zum Christentum.


386

Es erscheint »Contra academicos«, die erste uns erhaltene Schrift, und die berühmte »De beata vita« (Vom glücklichen Leben).


387

Augustin wird von Ambrosius getauft. Von nun an führt er in Rom und Thagaste das dem christlichen Glauben verpflichtete Leben eines Philosophen. Er sieht seinen Wandel nicht als eigenes Verdienst an. Im Unterschied zur antiken Auffassung, Glückseligkeit sei zu erreichen durch ein tugendhaftes Leben, unterwirft er sich dem christlichen Glauben an die Gnade Gottes, was später vor allem Einfluß auf Thomas und Luther hat.


388

Augustin beginnt die Arbeit an »De libero arbitrio« (Vom freien Urteil).


391

Anläßlich einer Reise nach Hippo Regius (Nordafrika) wird er zum Priester geweiht.


396

Augustin wird Nachfolger von Bischof Valerius und bekleidet das Amt bis zu seinem Tod.


397

In nur einem Jahr entsteht Augustinus bekanntestes Werk, die »Confessiones« (Bekenntnisse).


413

Die Arbeit an »De civitate Dei« (Der Gottesstaat) wird aufgenommen. Erst 13 Jahre später ist das Werk vollendet. Es ist ein Gegenstück zu Platons »Staat« und versteht die politische Geschichte als christliche Heilsgeschichte.


418

Wahrscheinliche Entstehungszeit der »Sermones«.


430

28. August: In Hippo Regius stirbt der Kirchenvater.

Er hinterläßt über hundert Schriften, autobiographische, dogmatische und exegetische Werke, Dialoge, Selbstgespräche und philosophische Traktate. Titel sind u.a. »De ordine« (Vom Bösen und Guten), »Soliloquia« (Selbstgespräche), »De immortalitate animae«, »De quantitate animae«, »De duabus animis«, »De vera religione«, »De trinitate«, »Retractationes«.


Gesamtausgaben der Werke entstanden 1506, 1679-1700, 1835-1840. Werke in deutscher Sprache sind herausgegeben von C. J. Perl in 19 Bänden (1.-4. Aufl. 1955-1981).


Lektürehinweise

W. v. Loewenich, Augustin. Leben und Werk, München, Hamburg 1965.

A. Schöpf, Augustinus. Einführung in sein Philosophieren, Freiburg, München 1970.

H. v. Campenhausen, Lateinische Kirchenväter, Stuttgart 1960 u.ö.

Buchempfehlung

Wette, Adelheid

Hänsel und Gretel. Märchenspiel in drei Bildern

Hänsel und Gretel. Märchenspiel in drei Bildern

1858 in Siegburg geboren, schreibt Adelheit Wette 1890 zum Vergnügen das Märchenspiel »Hänsel und Gretel«. Daraus entsteht die Idee, ihr Bruder, der Komponist Engelbert Humperdinck, könne einige Textstellen zu einem Singspiel für Wettes Töchter vertonen. Stattdessen entsteht eine ganze Oper, die am 23. Dezember 1893 am Weimarer Hoftheater uraufgeführt wird.

40 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon