[560] 8. saṃjńā-taē cet? tad uktam; asti tu tad api
wegen der Benennung, meint ihr? Darüber ist gesprochen; es findet sich vielmehr dieses auch.

Man könnte meinen, dass wegen der Einheit »der Benennung« eine Einheit der Lehre hier anzunehmen sei, sofern beide Stellen bezeichnet werden als die »Lehre vom Udgītha«. Aber auch das geht nicht; denn »darüber ist gesprochen«, nämlich in den Worten: »oder [vielmehr] nicht wegen Verschiedenheit des Vorhabens, so wie da, wo vorkommt, dass er der allervortrefflichste« (Sūtram 3, 3, 7.) Daher bleibt hier eine Trennung das Richtigere, denn sie beruht auf dem Wortlaute des Schrifttextes. Die Einheit der Benennung hingegen ist dem Wortlaute des Schrifttextes fremd und wird nur wegen des Vorkommens des Wortes »Udgītha« von den profanen Besprechern der beiden Stellen ihnen beigelegt. Eine solche Einheit der Benennung findet sich daher auch bei anerkannt Verschiedenem, wie z.B. der Name »Udgīthalehre« auch bei den Verehrungen als der allervortrefflichste u.s.w. Ähnlich sind Feueropfer, Neumondsopfer, Vollmondsopfer u.s.w., wie sie in dem einen Buche der Kāṭhaka's vorkommen, anerkanntermassen verschieden und tragen doch die einheitliche Benennung »Kā ṭhakam«; und ebenso ist es hier. Wo hingegen kein derartiger Grund für die Trennung vorliegt, | da kann allerdings aus der Einheit der Benennung auf Einheit der Lehre geschlossen werden, wie z.B. bei der Saṃvarga-Lehre (Chānd. 4, 3. Ēatap. br. 10, 3, 3.)

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 560.
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