[579] 20. ›sambandhād evam anyatra api‹
›wegen der Verknüpfung ebenso auch anderwärts‹.

Im Bṛihadāraṇyakam, an der Stelle: »das Reale [ist] das Brahman«, heisst es weiterhin: »dieses Reale ist jene Sonne dort. Und jener Mann, welcher in der Sonnenscheibe ist, und dieser Mann, welcher im rechten Auge ist, [diese beiden fussen aufeinander]« (Bṛih. 5, 5, 1-2.) Nachdem in dieser Weise für jenes Reale, nämlich das Brahman, in kosmologischer und psychologischer Hinsicht ein besonderer Standort aufgezeigt, und gelehrt worden, wie die Schöpfung sein Leib ist [indem die Erde als sein Haupt, der Lichtraum als seine Arme, der Himmel als seine Beine aufgewiesen werden], so werden weiter zwei Geheimnamen (upanishad) desselben mitgeteilt, nämlich in kosmologischer Beziehung heisst es: »sein Geheimname lautet Tag (ahar)«, und in psychologischer Hinsicht: »sein Geheimname lautet Ich (aham)« (Bṛih. 5, 5, 3-4.) – Es erhebt sich die Frage, ob diese Geheimnamen alle beide ohne Unterschied an beiden Stellen anzuwenden sind, | oder ob eine Unterscheidung anzunehmen ist, so dass der eine in kosmologischem, der andere in psychologischem Sinne gilt. – Hier versucht der Lehrer zunächst durch ein Sūtram folgende Annahme: ›so wie beider [im vorigen Adhikaraṇam besprochenen] Lehre des Ēāṇḍilya, wiewohl sie an getrennten Stellen vorkommt, doch eine Zusammenfassung der Qualitäten beschlossen wurde, »ebenso auch anderwärts« muss dies bei einem derartigen Gegenstande geschehen, »wegen der Verknüpfung« zu einer Lehre; denn es ist die eine Lehre von dem Realen, welche hier in kosmologischem und psychologischem Sinne entwickelt wird, weil der Anfang derselbe und der Fortgang miteinander verflochten ist; daher die bei dem einen vorkommende Beschaffenheit notwendig auch bei dem andern gelten muss. Denn wenn z.B. bei einem Lehrer ein bestimmter Wandel der Nachfolge u.s.w. [von den Schülern] verlangt wird, so ist es dabei ganz dasselbe, ob dieser Lehrer sich im Dorfe (lies: sa grāmagate, vgl. p. 886, 11.12) oder in der Waldeinsamkeit befindet. Daher sind beide Geheimnamen in beiden Fällen gültig.‹ – Auf diese Annahme erwidert der Lehrer:

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 579.
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