[580] 22. darēayati ca
auch zeigt die Schrift ...

Auch liegt in der Schrift ein Merkmal vor, dass derartige Qualitäten auseinanderzuhalten sind, | wenn es heisst: »die Gestalt, welche jener hat, die hat auch dieser, jenes Gesänge sind auch seine Gesänge, jenes Name sein Name« (Chānd. 1, 7, 5.) – ›Aber wie kann darin, dass die Gestalt, welche jener hat, auch dieser hat, ein Merkmal für die Auseinanderhaltung liegen?‹ – Wir antworten: eben weil die Schrift einsieht, dass die durch die verschiedenen Standorte des Auges und der Sonne verschiedenen[580] Qualitäten [ohne Weiteres] nicht miteinander zusammenzufassen sein würden, eben darum findet sie es nötig, mittelst einer besonderen Hinüberweisung hier die für den Mann in der Sonne gültige Gestalt u.s.w. auf den Mann im Auge zu übertragen, indem sie sagt: »die Gestalt, welche jener hat, die hat auch dieser.« Darum steht es fest, dass [an unserer Stelle, wo eine derartige Hinüberweisung nicht vorliegt] jene beiden Geheimnamen auseinanderzuhalten sind.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 580-581.
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