[618] 45. ›pūrva-vikalpaḥ prakaraṇāt syāt, kriyā, mānasavat‹
›eine Variation des Vorherigen muss es wegen des Themas sein, ein Werk, wie das Mentale.‹

›Es ist nicht richtig,‹ könnte man sagen, ›dass diese Feuer unabhängig und nicht der Nachtrag zu einem andern sind; denn im Vorhergehenden war von dem thatsächlichen Feuer als »Thema« die Rede, und zu ihm gehörig muss auch diese Belehrung als über eine besondere »Variation« desselben sein, nicht aber von ihm unabhängig‹. – Aber ist nicht ein Merkmal gewichtiger als das Thema? – ›Schon recht, aber auch ein Merkmal, wenn es von dieser Art ist, kann nicht gewichtiger als das Thema sein; denn dasselbe hat einen andern Zweck, | indem es nämlich nur dazu dient, die symbolischen Feuer anzupreisen; wo sich aber ein solcher anderer Zweck zeigt, da kann, sofern sich zu dem Merkmale nicht noch andere Gründe gesellen, das Merkmal auch als eine uneigentliche Erklärung (guṇavāda) aufgefasst werden und vermag nicht, die Gültigkeit des Themas aufzuheben. Darum müssen auch diese symbolischen Feuer wegen des Themas zum Werke gerechnet werden, »wie das Mentale«, d.h. so wie bei der zwölfnächtigen Somafeier am zehnten Tage, der da Avivākyam heilst, wenn mit der Erde als Schöpfgefäss der Ocean als Somatrank für Prajāpati als Gottheit geschöpft wird, das Schöpfen, Niedersetzen, Opfern, [Rest]-Auftischen, Einladen und Essen nur als ein mentales gedacht wird, und gleichwohl diese mentale Vorstellung des Schöpfens, weil das Thema von einem Werke handelt, nur ein Nachtrag zu dem Werke ist, ebenso ist es auch mit dieser Vorstellung des Feuers beschaffen.‹

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 618.
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