[623] 52. pareṇa ca çabdasya tâdvidhyam, bhűyastvât tu anubandhaḥ
auch wegen des Folgenden ist Sogeartetheit des Schriftwortes; die Verknüpfung aber wegen der Zahlreichheit.

»Auch wegen des Folgenden«, nämlich in dem nächstfolgenden Brâhmaṇam: »fürwahr diese Welt ist jenes geschichtete Feuer« (Çatap. br. 10, 5, 4, 1), ist »Sogeartetheit des Schriftwortes«, d.h. eine blosse Vorschrift der Lehre als Motiv der Stelle, nicht aber eine Zugehörigkeit zu den Vorschriften des blossen Werkes anzunehmen; denn es heisst dabei (Çatap. br. 10, 5, 4, 16):


»Durch Wissen steigen sie empor

Dorthin, wo sich das Sehnen stillt,

Nicht wer werktüchtig nur und wer

Unwissend Busse bloss erfüllt.«[623]


In diesem Verse liegt, sofern er das blosse Werk tadelt und das Wissen anpreist, ein Beweis für unsere Behauptung. Ebenso war vorher, nämlich in dem Brâhmaṇam: »was jene Scheibe führt« (Çatap. br. 10, 5, 2, 1) ersichtlich, dass das Wissen der Hauptzweck ist, nicht aber das Werk, weil der Schluss gemacht wird mit einer Zusammenfassung der Frucht des Wissens in den Worten: »er wird unsterblich, denn der Tod wird zu seiner eigenen Seele« (Çatap. br. 10, 5, 2, 23); in Analogie hiermit muss es auch an unserer Stelle ähnlich sein. Die Verknüpfung aber des Wissens mit dem Feuer geschieht aus dem Grunde, weil »zahlreiche« Bestandteile des Feuerkultus bei dem Wissen symbolisch vorkommen, nicht aber weil das Wissen zum Opferwerke gehört. Somit ist bewiesen, dass die vom Manas u.s.w. geschichteten Feuer ihrem Wesen nach zur reinen Wissenschaft allein gehören.

Quelle:
Die Sűtra's des Vedânta oder die Çârîraka-Mîmâṅsâ des Bâdarâyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 623-624.
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