[496] 23. na aticireṇa, viēeshāt
nicht überlange, wegen der Unterscheidung.

Betreffs dieses Eingehens in den Ākāēa u.s.w. vor dem Eingehen in den Reis u.s.w. erhebt sich der Zweifel, ob die Seelen, erst nachdem sie jedesmal eine lange Zeit in der Ähnlichkeit mit[496] dem jedesmal früheren verharrt haben, in die Ähnlichkeit mit dem jedesmal späteren eingehen, oder ob das Verharren jedesmal nur eine kurze Zeit währt. Man könnte annehmen, dass dies unbestimmt sei, weil eine bestimmte Schriftäusserung darüber nicht vorliege.‹ – Darauf erwidert der Lehrer: »nicht überlange«; d.h. nachdem sie jedesmal nur eine kurze Zeit in dem Zustande als Ākāēa u.s.w. verharrt haben, triefen sie zusammen mit dem strömenden Regen auf diese Erde herab; warum das? weil eine Unterscheidung vorliegt; denn nach dem Übergang in das Sein von Reis u.s.w. sagt die Schrift unterscheidend: »daraus fürwahr ist es schwieriger herauszukommen, durnishprapataram« (Chānd. 5, 10, 6); die eine Silbe ta ist hier, da es ein vedisches Kapitel ist, als ausgefallen zu betrachten [aus durnishprapata-taram]; »schwieriger herauszukommen« bedeutet, dass das Herauskommen aus diesem Zustande des Seins von Reis u.s.w. schwieriger ist. Indem die Schrift das Herauskommen aus ihnen als schwieriger bezeichnet, deutet sie an, dass das Herauskommen aus den vorhergehenden leicht ist. Wenn aber das Herauskommen nach kürzerer oder längerer Zeit als ein leichteres und schwierigeres [wörtlich: als ein angenehmeres und unangenehmeres] unterschieden wird, so geschieht dies, weil die Seele in dieser Periode bis zur Entstehung des Leibes des Genusses entbehrt. – Somit findet das Herabsteigen bis zu dem Übergange in den Reis u.s.w. in einer nur kurzen Zeit statt.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 496-497.
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