[489] 11. sukṛita-dushkṛite eva, iti tu Bādariḥ
nur gutes und böses Werk hingegen Bādari.

»Hingegen«, meint der Lehrer »Bādari«, dass unter dem Worte Wandel »nur gutes und böses Werk« zu verstehen ist, indem caraṇam nichts anderes bedeutet als »religiöses Vollbringen oder Werk«. Denn so wird das Wort »wandeln« (carati) von einem blossen Werke ohne Unterschied gebraucht, wie die Erfahrung zeigt. Denn wer die guten (puṇya) Werke, wie Opfer u.s.w., betreibt, von dem sagen die Leute: »dieser Edle wandelt in der Pflicht (dharmaṃ carati)". – Auch ist der Lebenswandel selbst nur eine Art der Pflicht, und die Unterscheidung von Werk und Wandel ist nur so wie die zwischen Brāhmaṇa und Parivrājaka [d.h. Genus und Species]. Somit sind die von erfreulichem Wandel« solche, deren Werke rühmlich, und die von »stinkendem Wandel« solche, deren Werke tadelhaft sind; das steht fest.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 489.
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