[639] 1. purusha-artho 'taḥ, ēabdād, iti Bādarāyaṇa
das Ziel des Menschen durch sie, aus der Schrift; so Bādarāyaṇa.

Nunmehr fragt sich, ob man die von den Upanishad's gelehrte Erkenntnis des Ātman, wegen der Vorbedingung, dass man [wie zu den Werken, auch] zu ihr berufen sein muss, gleichfalls zu den Werken zu rechnen hat, oder ob sie unabhängig von ihnen das Ziel des Menschen vollbringt? – Bei dieser Untersuchung fängt der Lehrer zunächst mit der endgültigen Meinung an, indem er sagt: »das Ziel des Menschen durch sie«; d.h. durch sie, durch diese vom Vedānta geforderte Erkenntnis des Ātman, wird unabhängig von den Werken | das Ziel des Menschen erreicht; so meint der Lehrer Bādarāyaṇa. Woraus ergiebt sich dies? »aus der Schrift«; denn in diesem Sinne heisst es: »wer den Ātman erkennt, überschreitet den Kummer« (Chānd. 7, 1, 3): – »fürwahr wer dieses höchste Brahman erkennt, der wird zu Brahman« (Muṇḍ. 3, 2, 9); – »wer Brahman weiss, erlangt das Höchste« (Taitt. 2, 1); – »der Mann, welcher einen Lehrer erlangt hat, weiss: diesem [Welttreiben] werde ich nur so lange angehören, bis ich erlöst sein werde; alsdann werde ich heimgehen« (Chānd. 7,[639] 14, 2); – »der Ātman, der sündlose«, – und wie es weiter geht, – »der erlangt alle Welten und alle Wünsche, wer diesen Ātman gefunden hat und erkennt« (Chānd. 8, 7, 1); – »den Ātman fürwahr soll man sehen«, und wie es weiter heisst, – »dieses reichet hin zur Unsterblichkeit« (Bṛih. 4, 5, 6. 15.) – Diese und andere Schriftstellen lehren, dass das blosse Wissen den Endzweck des Menschen vollbringt.

Dagegen erhebt sich der Opponent und sagt:

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 639-640.
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