[176] 29. ata' eva ca nityatvam
und gerade darum die Ewigkeit.

Gegen die Ewigkeit des Veda, welche schon dadurch feststeht, dass der durch sich selbst Seiende beim Schaffen [der Dinge an die entsprechenden Worte] sich erinnern muss, war wegen der Annahme des Entstandenseins der individuellen Erscheinungen der Götter u.s.w. ein Widerspruch zu befürchten. Um diesen zu beseitigen hiess es [im vorigen Sūtram]: »weil aus diesem ihr Ursprung.« | Jetzt nun wird jene schon feststehende Ewigkeit des[176] Veda noch des weiteren erhärtet durch die Worte: »und gerade darum die Ewigkeit«; d.h. [nicht nur obgleich die Götter entstanden sind, sondern] gerade darum, weil die Welt mit Göttern u.s.w. um der festbestimmten Formen willen, welche sie zeigt, nur aus dem Vedaworte entstanden sein kann, muss man die Ewigkeit des Vedawortes annehmen. Und dieses lehrt auch der Schriftvers (Ṛigv. 10, 71, 3):


»Mit Andacht folgten sie der Rede Spuren

Und fanden sie einwohnend in den Ṛishi's.«


Aus dem hier erwähnten Finden der Rede folgt, dass dieselbe schon vorhanden sein musste. Hiermit stimmt auch die Smṛiti des Vedavyāsa überein, wenn er sagt (Mahābh. 12, 7660):


»Die Veden und die epischen Gedichte,

Die beim Weltende sich verborgen hatten,

Empfingen büssend nun zuerst die Weisen

Durch dessen Gnade, der da durch sich selbst ist.«

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 176-177.
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