[51] 13. vikāra-ēabdān na! iti cen? na! prācuryāt
wegen des Umwandlungs-Wortes nicht, meint ihr? Nein, wegen der Reichlichkeit.

Man könnte sagen: ›der wonneartige kann doch nicht der höchste Ātman sein; warum? »wegen des Umwandlungswortes«; denn wenn ich sage ānanda-maya, wonne-artig, so habe ich hier ein von dem, was das Erststehende [ānanda, Wonne] ausdrückt, verschiedenes Wort, welches eine Umwandlung besagt, indem das Suffix -maya (-artig) eine Umwandlung bedeutet; somit weist, ebenso wie die Worte »nahrungsartig« u.s.w., auch das Wort »wonneartig« auf den Bereich des Umgewandelten hin.‹ – Auf diese Einwendung ist zu erwidern, dass dem nicht so ist, indem das Suffix -maya auch im Sinne der Reichlichkeit stehen kann. Denn wo -maya einem ihm vorgesetzten Worte angehängt wird, da kann | nach der [grammatischen] Smriti -maya auch im Sinne der Reichlichkeit stehen; wie z.B. ein nahrungsartiges (anna-maya) Opfer ein an Nahrung reiches Opfer bedeutet. So kann auch das Brahman, weil es reich an Wonne ist, das »wonneartige« genannt werden. Wie reich aber das Brahman an Wonne ist, das wird dadurch angezeigt, dass (Taitt. 2, 8; vgl. Bṛih. 4, 3, 33), von der Menschenwelt anfangend, für die jedesmal höhere Region eine Verhundertfachung der Wonne angenommen, für das Brahman aber eine Unsteigerbarkeit der Wonne gelehrt wird. Folglich ist -maya im Sinne der Reichlichkeit zu nehmen.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 51.
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