[400] 15. antarā vijńāna-manasī krameṇa tal-li gād, iti cen, na! aviēeshāt
zwischenein Erkenntnis und Manas in der Reihe, weil dafür ein Merkmal, meint ihr? Nein, weil keine Modifikation [der Reihenfolge durch dieselben zulässig].

›Wir haben gefunden, dass die Entstehung und der Untergang der Elemente in der gehörigen und der ihr entgegengesetzten Reihenfolge statt hat; auch sahen wir, wie die Entstehung in dem Ātman anhebt, und wie der Vergang in dem Ātman aufhört. Nun sind aber weiter auch das Manas mit den Sinnesorganen und die Buddhi ein seiend Vorhandenes, wie die Schrift und die Smṛiti lehren, und wie zu ersehen aus Stellen wie (Kāṭh. 3, 3):


– »Die Buddhi ist

Der Wagenlenker, Zügel ist das Manas!

Die Sinne sind den Rossen zu vergleichen«, u.s.w.


Da nun alles dingliche Sein aus Brahman entstanden ist, so muss man auch für diese beiden [Manas und Buddhi] den Ursprung und Untergang an irgend einem Zwischenraume in die Reihe mit[400] hineinnehmen. Auch werden in einer Atharva-Stelle, welche von der Schöpfung handelt, die Organe zwischen die Elemente und den Ātman eingeschoben, indem es heisst (Mund. 2, 1, 3):


»Aus ihm entsteht der Odem, der Verstand mit allen Sinnen,

Aus ihm entstehen Äther, Wind und Feuer,

Das Wasser und, alltragende, die Erde.«


Es scheint somit die vorher besprochene Entstehung und Vernichtung der Elemente in ihrer Reihenfolge eine Unterbrechung zu erleiden.‹ – Aber auf dieses Bedenken ist kein Gewicht zu legen, »weil keine Modifikation [der Reihenfolge zulässig].« Entweder nämlich sind die Organe von elementartiger Natur; dann ist mit Entstehung und Vergang der Elemente auch ihr Entstehen und Vergehen gegeben und nach einer Modifikation der Reihenfolge wegen dieser letzteren nicht zu fragen. Auch spricht ein Anzeichen dafür, dass die Organe elementartig sind, | denn es heisst: »nahrungsartig ist, o Teurer, das Manas, wasserartig der Odem, feuerartig die Rede« (Chānd. 6, 6, 5); und wenn gelegentlich neben den Elementen die Organe noch besonders genannt werden, so ist dies so aufzufassen, wie wenn neben dem Brahmanen noch der Wandermönch [der auch ein Brahmane ist] genannt wird. – Oder aber, die Organe sind nicht elementartig; auch dann wird die Reihenfolge des Entstehens der Elemente durch die der Organe nicht modificiert, indem zuerst die Organe und dann die Elemente, oder auch zuerst die Elemente und dann die Organe entstanden sind. Was aber die Erwähnung in der Atharva-Stelle betrifft, so lehrt dieselbe nur eine Stufenfolge der Organe und Elemente, nicht aber eine Stufenfolge ihrer Entstehung. In ähnlicher Weise wird auch sonst neben der Reihe der Elemente noch die Reihe der Organe erwähnt, z.B. wenn es heisst: »fürwahr diese Welt war zu Anfang Prajāpati; derselbige betrachtete sich selbst; da schuf er das Manas. Also war dieses Manas vorhanden. Dasselbige betrachtete sich selbst;] da schuf es die Rede« u.s.w. Somit ist keine Unterbrechung in der Reihenfolge des Entstehens der Elemente anzunehmen.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 400-401.
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