[278] 12. etena çishṭa-aparigrahâ' api vyâkhyâtâḥ
damit sind auch die von den Gelehrten nicht angenommenen besprochen.

Weil die Lehre von der Urmaterie der vedischen Anschauung verwandt ist, weil sie mit sehr bedeutender Kraft der Reflexion ausgestattet ist, und weil sie von gewissen dem Veda anhängenden Gelehrten wenigstens teilweise angenommen worden ist, deswegen wurde zunächst auf die Theorie von der Urmaterie als Weltursache zurückgegangen, um die aus der Reflexion | gegen die Vedântaworte richtbaren Einwürfe aufzustellen und zu widerlegen. Nun ist aber denkbar, dass noch andere Angriffe der Reflexion, welche sich auf die Lehre von den Atomen u.s.w. stützen, von gewissen trägeren Geistern gegen die Vedântalehre unternommen werden mögen. Auf diese wird nach der Regel, dass man nur den stärksten Ringer zu werfen braucht, das Gesagte hier erweiterungsweise bezogen; »die von den Gelehrten nicht angenommenen« sind solche, welche bei keinen Gelehrten Beifall gefunden haben; und das Sûtram besagt, dass damit, d.h. vermittelst der oben geführten Widerlegung der Lehre von der Urmaterie als der Weltursache, auch diejenigen Theorien von den Atomen u.s.w. als Weltursache, welche von Gelehrten wie Manu und Vyâsa auch nicht einmal teilweise angenommen worden sind, als widerlegungsweise »besprochen«, und somit als beseitigt zu betrachten sind. Weil der Grund der Widerlegung der nämliche ist, deswegen ist es nicht notwendig, hier von neuem auf die Zweifel einzugehen. Und auch das gilt hier wiederum in gleicher Weise, dass die Weltursache wegen ihrer zu grossen Tiefe von der Reflexion nicht ergründbar ist, dass die Reflexion ohne Bestand ist, dass auch durch ein Reflektieren auf andere Weise hier nicht loszukommen ist, und dass die Schrift jenen Lehren widerspricht, wie das ja die Gründe waren, auf denen unsere Widerlegung beruhte.

Quelle:
Die Sûtra's des Vedânta oder die Çârîraka-Mîmâṅsâ des Bâdarâyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 278.
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