[447] 3. tat-prāk-ēruteḥ
weil von ihnen vorher das Wort.

Auch darum ist die Schriftstelle von dem Entstehen bei den Lebensorganen ebenso wohl wie bei dem Äther u.s.w. eigentlich aufzufassen, weil ein und dasselbe, die Entstehung anzeigende Wort »entsteht«, nachdem es vorher von den Lebensorganen gebraucht war, im Weiteren auch auf den Äther u.s.w. bezogen wird in der Stelle: »aus ihm entsteht der Odem« u.s.w. (Muṇḍ. 2, 1, 3.) Dass hierbei die Entstehung des Äthers u.s.w. eigentlich zu nehmen sei, haben wir festgestellt (Sūtram 2, 3, 1 fg.); und aus Analogie damit kann auch bei den Lebensorganen die Entstehung nur als eine eigentliche gefasst werden. Denn wenn wie[447] hier in demselben Kapitel und in demselben Satze ein und dasselbe Wort einmal vorkommt, aber sich auf mehreres bezieht, so kann es nicht das eine Mal eigentlich und das andere Mal uneigentlich aufgefasst werden, weil dieses eine Inconcinnität (vairūpyam) sein würde. In gleicher Weise wird auch in der Stelle: »da erschuf er den Odem, aus dem Odem den Glauben« u.s.w. (Praēna 6, 4) das Wort »erschuf« bei den Lebensorganen [dem Odem] gesetzt und zugleich auf die weiterfolgenden Schöpfungsprodukte, den Glauben u.s.w., bezogen. Dieselbe Regel gilt, wo ein die Schöpfung bedeutendes Wort am Schlusse steht und auf die vorhergenannten Dinge bezogen wird, z.B. in der Stelle: »[also auch geschieht es, dass aus diesem Ātman alle Lebensgeister, alle Welten, alle Götter] alle Wesen entspringen« (Bṛih. 2, 1, 20), wo das Wort »entspringen« am Ende steht und auch auf die vorhererwähnten Lebensorgane u.s.w. sich bezieht.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 447-448.
Lizenz:
Kategorien: