[349] 21. asati, pratijńâ-uparodhô; yaugapadyam anyathâ
während [sie] nicht, Widerspruch gegen die Annahme; sonst Gleichzeitigkeit.

[349] Nach der Theorie der Momentvernichtung kann, wie wir gezeigt haben, der frühere Augenblick, weil er von der Vernichtung verschlungen wird, nicht die Ursache des folgenden Augenblickes sein. Oder behauptet der Gegner vielleicht, dass die Wirkung auch entstehen könne, »während« die Ursache »nicht« vorhanden ist? Darin würde ein »Widerspruch gegen die Annahme« liegen. Nämlich die Annahme, dass der Geist und das Geistige entstehe, indem es auf die vier Arten von ursächlichen Momenten [Ding, Werkzeug, Mitwirkendes, Anstrengung] zurückgehe, würde damit aufgegeben sein; auch würde bei einem ursachlosen Entstehen kein Hindernis sein dafür, | dass alles überall entstünde. Oder will man das Entstehen des folgenden Augenblickes, während der vorherige Augenblick noch fortbestehe, behaupten? Daraus würde eine »Gleichzeitigkeit« von Ursache und Wirkung sich ergeben, sowie auch ein Widerspruch gegen die Annahme; denn der Annahme, dass alle Bestrebungen dauerlos sind, würde damit widersprochen werden.

Quelle:
Die Sűtra's des Vedânta oder die Çârîraka-Mîmâṅsâ des Bâdarâyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 349-350.
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