1561 | 21. Januar: Francis Bacon wird als Sohn Nicolas Bacons, des Groß-Siegelbewahrers von England, in London geboren. |
1573 | Der junge Bacon tritt in das Dreieinigkeits-Kollegium bei der Universität Cambridge ein. Er studiert Platon und Aristoteles. |
1576 | Er schließt sein Studium ab und begleitet dann den englischen Gesandten an den französischen Hof nach Paris. |
1580 | Beim Tod seines Vaters kehrt Bacon nach England zurück. »De statu Europae« (Der Zustand Europas). Bacon ergreift den Beruf des Advokaten. |
1586 | »Die größte Geburt der Zeit« (weitgehend verloren). »Lob der Wissenschaft«. Bacon wird zum außerordentlichen Staatsrat und Kron-Advokaten ernannt. |
1595 | »Die Anfangsgründe des englischen gemeinen Rechts«. |
1597 | »Essays moral, economical and political« (Essays über Moral und Politik). |
1598 | Auf Grund unbeglichener Schulden muß Bacon für einige Zeit ins Gefängnis. |
1600 | Graf Essex, Bacons Gönner, fällt bei Königin Elisabeth in Ungnade. Bacon muß auf Befehl der Königin die Anklageschrift gegen ihn verfassen. Essex läßt sich auf verräterische Umtriebe mit König Jakob von Schottland ein. Wieder kommt es zur Anklage. |
1601 | 25. Februar: Essex wird hingerichtet. Im Auftrag der Königin fertigt Bacon eine Rechtfertigungsschrift an. |
1603 | Jakob von Schottland wird König von England. Bacon schreibt eine Apologie, um sein Verhalten in dem Prozeß gegen den Grafen Essex zu rechtfertigen. Der König zieht ihn in kirchlichen Angelegenheiten zu Rate. Hiermit im Zusammenhang steht die Schrift »Über den kirchlichen Frieden und die Stärkung der englischen Kirche«. |
1604 | Jakob erteilt Bacon die Ritterwürde und ernennt ihn zum ordentlichen Kronadvokaten. |
1605 | »De dignitate et augmentis scientiarum« (Über die Würde und den Fortgang der Wissenschaften). Die Schrift geht später mit einigen Erweiterungen als erster Teil in die »Instauratio magna« ein. Bacon vermählt sich mit Alix Barnham, Tochter eines Aldermanns von London. |
1607 | Bacon wird zum »Sollicitor general« ernannt; alle wichtigen Rechtssachen der Krone liegen in seinen Händen. |
1615 | Er wird zum »Attorney general« ernannt. In Italien setzt die Verfolgung Galileis ein, da er mit Kopernikus behauptet hat, daß sich die Erde bewege. |
1617 | Bacon beruft sich gegen Galilei auf die Erfahrung und die Beobachtung. Er wird zum Mitglied des »Geheimen Rats« und zum »Groß-Siegel-Bewahrer« ernannt. |
1618 | Der Gelehrte steigt auf zum Lordkanzler und Baron von Verulam. Zu dieser Zeit verbreitet sich sein literarischer Ruhm; doch die strengen Mathematiker und Naturforscher wie Galilei, Gassendi, Kepler und Descartes bleiben seine Gegner. |
1620 | »Novum organum scientiarum« (Neues Organon). Bacon wird Vice-Graf von Saint Albans. |
1621 | Auf Grund einer Bestechungsaffäre verliert Bacon seine öffentlichen Ämter. Das Oberhaus verurteilt ihn zu einer Geldstrafe von 40 000 Pfund Sterling, zum Verlust seiner Ämter und seines Sitzes im Parlament. Bacon geht ins Exil. Fortan arbeitet er an der »Instauratio magna«, die gedacht ist als grundsätzliche Erneuerung aller Wissenschaften auf der Grundlage von Erfahrung und Induktion. Das »Neue Organon« soll den zweiten Teil der »Instauratio« bilden. Es ist die kritische Antwort des Empirismus auf die deduzierende Schlußlehre des Aristotelischen »Organons«. |
1623 | Es erscheint der erste Teil der »Instauratio«, unter dem Titel: »Über die Vermehrung und den Wert der Wissenschaften«. Von dem dritten Teil erscheinen lediglich Teile: »Sylva Sylvarum«, »Geschichte der Winde«, »Geschichte des Lebens und des Todes«, »Geschichte des Dichten und Lockern«. Bacon bittet den König, nach London zurückkehren zu dürfen. Als Dank für die teilweise Gewährung dieser Bitte schreibt er die Geschichte Heinrichs VII. Sein Wunsch, wieder in das politische Leben eingreifen zu können, erfüllte sich jedoch nicht. |
1624 | Bacon sendet dem König eine Abhandlung über die wahre Größe Großbritanniens. Der König begnadigt ihn vollständig. »Eine Sammlung von Aussprüchen alter und neuer Zeit«. |
1626 | 9. April: Francis Bacon stirbt in London. |
S. Dangelmayr, Methode und System. Wissenschaftsklassifikation bei Bacon, Hobbes und Locke, Meisenheim am Glan 1974.
Buchempfehlung
Nach dem Vorbild von Abraham von Franckenberg und Daniel Czepko schreibt Angelus Silesius seine berühmten Epigramme, die er unter dem Titel »Cherubinischer Wandersmann« zusammenfasst und 1657 veröffentlicht. Das Unsagbare, den mystischen Weg zu Gott, in Worte zu fassen, ist das Anliegen seiner antithetisch pointierten Alexandriner Dichtung. »Ich bin so groß als Gott, er ist als ich so klein. Er kann nicht über mich, ich unter ihm nicht sein.«
242 Seiten, 11.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro