Viertes Kapitel
Zeitalter der Sophisten und des Sokrates. Die Methode der Feststellung des Erkenntnisgrundes wird eingeführt

[174] Seit etwa der Mitte des fünften Jahrhunderts vor Christus fand eine intellektuelle Umwälzung in Griechenland statt, welche die Geister so tief bewegte, wie keine Veränderung der Ideen seit dem Vorgang der Entstehung der Wissenschaft selber.

Mit jedem neuen metaphysischen Entwurf war der skeptische Geist gewachsen und machte sich nun mit souveränem Bewußtsein geltend. Die sozialen und politischen Veränderungen verstärkten das Gefühl der Independenz in den Individuen. Sie bewirkten einen Wechsel in der Richtung der Interessen, durch welchen die Technik der mit dem Staatsleben zusammenhängenden Tätigkeit innerhalb der gesellschaftlichen Wirklichkeit in den Vordergrund trat. Sie riefen eine glänzende, die Aufmerksamkeit von ganz Griechenland wie durch Zauber auf sich ziehende Berufsklasse in das Leben, die Sophisten, welche dem neuentstandenen Bedürfnis durch einen höheren Unterricht für die politischen Geschäfte entsprachen. Die geistige Welt begann den Griechen neben der Natur aufzugehen.

Im Beginn dieser Erschütterung aller wissenschaftlichen Begriffe sprach Protagoras, der leitende Kopf dieser neuen Berufsklasse vor Gorgias, die Formel der Zeit aus. Der Relativismus, welchem diese Formel Ausdruck gab, enthielt den ersten Ansatz einer Erkenntnistheorie.

Der Mensch ist »das Maß aller Dinge, der seienden, wie sie sind, der nichtseienden, wie sie nicht sind«; so lautete es in dem berühmten Anfang seiner philosophischen Hauptschrift. Was einem jeden erscheint, ist auch für ihn. – Aber diese Sätze des Protagoras müssen in bezug auf die Grenzen genau aufgefaßt werden, in denen sie mit Sicherheit aus den dürftigen Resten nachgewiesen werden können. Sie sind nicht der Ausdruck einer allgemeinen Theorie des Bewußtseins, welcher jede in demselben gegebene Tatsache untergeordnet wurde. Sie enthalten daher nicht unseren heutigen, kritischen Standpunkt. Vielmehr sind sie nur die Formel für seine geniale Wahrnehmungslehre, die sich augenscheinlich unter dem Eindruck der medizinischen[174] Betrachtungen seiner Zeit entwickelt hatte, und sie beschränken sich im Zusammenhang derselben auf die prädikativen Bestimmungen über die Außenwelt, dagegen stellen sie nicht die Realität einer solchen in Frage. – Wir erläutern das näher. Der Obersatz des Schlusses, welcher zu seiner Formel führte, war: Wissen ist äußeres Wahrnehmen. Wir können nicht mehr feststellen, ob dieser Obersatz die von ihm nicht ausdrücklich zum Bewußtsein gebrachte Voraussetzung seines Standpunktes war oder ob derselbe von ihm in bewußter Klarheit hingestellt wurde. Der Untersatz zeigte an dem Vorgang der Wahrnehmung, daß diese von ihrem Gegenstand nicht getrennt werden könne, der Gegenstand nicht von ihr, d.h. das wahrgenommene Objekt nicht von dem wahrnehmenden Subjekt, für welches es da ist. So ist Protagoras der Begründer der Theorie des Relativismus, welche nachher von den Skeptikern fortgebildet worden ist.119 – Aber dieser sein Relativismus behauptete zwar von den Qualitäten der Dinge, daß sie nur in der Relation bestünden, dagegen nicht von der Dinglichkeit selber. Süß, wenn man das Subjekt wegdenkt, welches die Süßigkeit schmeckt, ist nichts mehr; es besteht nur in der Relation auf die Empfindung. Daß ihm aber mit dieser Empfindung des Süßen nicht das Objekt selber verschwand, zeigt seine nähere Theorie der Wahrnehmung. Berührt ein Objekt das Sinnesorgan und verhält sich so jenes tätig, dieses leidend: so entsteht einerseits in diesem Sinnesorgan Sehen, Hören, die bestimmte sinnliche Empfindung, andererseits erscheint nunmehr das Objekt als farbig, tönend, kurz in verschiedenen sinnlichen Qualitäten. Diese Erklärung des Vorgangs ermöglichte dem Relativismus des Protagoras erst eine Theorie der Wahrnehmung, und man sieht wohl, er konnte nicht die Realität der Bewegung außerhalb des Subjektes, durch welche die Wahrnehmung ihm entstand, zugleich wieder dadurch aufheben, daß er alle Dinglichkeit selber in Frage stellte.120 – Er entwickelte alsdann die verschiedenen Zustände des empfindenden Subjekts und zeigte so die Bedingtheit der Qualitäten des erscheinenden Objekts durch diese Zustände. So ging aus seiner[175] Wahrnehmungslehre die Paradoxie hervor, die Wahrnehmungen seien in Widerspruch miteinander, jedoch alle gleich wahr.121

Dieser Relativismus hat in Verbindung mit dem Skeptizismus der Eleaten und Herakliteer Plato bestimmt, die Erkenntnis jenseit der veränderlichen Phänomene aufzusuchen; er konnte von Aristoteles mutig weggedrängt, doch nicht widerlegt werden; er behielt seine Anhänger und erscheint nach Aristoteles in der für die griechische Metaphysik des Kosmos undurchdringlichen Rüstung der skeptischen Schule.

Viel geringer waren die Schriften von Sophisten, welche aus der negativen Richtung der eleatischen Schule skeptische Konsequenzen zogen. Eine solche war die nihilistische Brandschrift des Gorgias »über das Nichtseiende oder die Natur«. Sie bezeichnet den äußersten Punkt, zu welchem eine gehaltlose Skepsis fortging. Aber es ist wichtig festzustellen, daß die Voraussetzungen der Metaphysik der Alten auch an diesem Punkte nicht überschritten wurden. Wir haben keine Andeutung, daß Gorgias die Phänomenalität der Außenwelt behauptet hätte. Dies hat kein Grieche getan; denn dies hätte in sich geschlossen, daß er von dem objektiven Standpunkt auf den des Selbstbewußtseins übergetreten wäre. Vielmehr setzt der Streitsatz des Gorgias eben voraus, daß ein anderes Sein als das der Außenwelt nicht bestehe. Er hebt – echt griechisch – das Sein auf, indem er zeigt, daß die Außenwelt durch die Begriffe, welche in ihr enthalten sind, nicht gedacht werden kann. Und zwar tut er dies vermittels einer Voraussetzung über das Sein, welche ihn in der objektiven Wissenschaft vom Kosmos ganz befangen zeigt. Er zerstört nämlich die Möglichkeit, daß das Sein als anfangslos und eines gedacht würde, welche die Eleaten übriggelassen hatten, durch Folgerungen aus der Räumlichkeit des Seienden. So erscheint diese Räumlichkeit des Seins als die Voraussetzung seines Denkens.122 Dem entspricht, daß er allem Seienden zumutet, entweder bewegt oder ruhend zu sein, Bewegung aber dann in dem Sinne faßt, daß sie Teilung einschließt. Der Gedanke liegt gar nicht in seinem Gesichtskreis, daß nach der Zerstörung der Begriffe, durch welche die Außenwelt gedacht werden kann, das Subjekt, in welchem wahrgenommen und gedacht wird, als Realität zurückbleibe. So sieht man den Skeptizismus in diesem Kopfe an die Schranken des griechischen Geistes anstoßen: er durchbricht sie nicht.

Denn bevor die Selbstbesinnung in dem Subjekt selber eine keinem Zweifel unterworfene Realität aufdeckte, ward Realität nur in der[176] Vertiefung in den Naturzusammenhang aufgesucht. Wo daher Realität im Altertum geleugnet wurde, war diese Leugnung entweder mit dem tragischen Bewußtsein der Trennung des Erkennens von seinem Objekte verbunden oder mit dem frivolen Bewußtsein, welches mit dem Schein spielte und sich in ihm sonnte.123

Inder mächtigen intellektuellen Organisation des Sokrates124 vollzog sich eine tiefe und anhaltende Gedankenarbeit, durch welche im Zweckzusammenhang des Erkennens eine neue Stufe erreicht wurde. Er fand in der Sophistik das prüfende, zweifelnde Subjekt vor, welchem gegenüber die vorhandene Metaphysik nicht standhielt. In der ungeheuren Erschütterung aller Vorstellungen suchte er einen Halt; durch dieses Positive in seiner großen wahrheitsdurstigen Natur schied er sich von den Sophisten. Er zuerst wandte beharrlich die Methode an, von dem vorhandenen Wissen und Glauben der Zeit auf den Rechtsgrund jedes Satzes zurückzugehen.125 Er setzte also an die Stelle eines aus genialen Aufstellungen ableitenden Verfahrens eine Methode, welche jede Aufstellung auf ihre logische Begründung zurückführte. – Und zwar, wie in diesem griechischen Volke auch das wissenschaftliche Leben ein Öffentliches war, mußte die einfachste, nächstliegende Form von Untersuchung des Rechtsgrundes für die umherschwirrenden Meinungen die Frage nach diesem Rechtsgrunde sein, welche den Gefragten nicht losließ, bis er das Letzte gesagt hatte: das sokratische Gespräch.126 In ihm wurde das analytische,[177] auf den letzten Erkenntnisgrund des wissenschaftlichen Bestandes, schließlich der wissenschaftlichen Überzeugung überhaupt zurückgehende Verfahren in der Geschichte der Intelligenz entbunden. Und daher ward dies Gespräch, nachdem der unermüdliche Frager durch seine Richter zum Schweigen gebracht worden, zur Kunstform der Philosophie seiner Schule. – Indem er so die vorhandene Wissenschaft, die vorhandenen Überzeugungen auf ihren Rechtsgrund prüfte, wies er nach, daß eine Wissenschaft noch nicht vorhanden sei, und zwar auf keinem Gebiet.127 Von der ganzen Wissenschaft des Kosmos hielt vor seiner Methode nur die Zurückführung des zweckmäßigen Zusammenhangs im Kosmos auf eine weltbildende Vernunft stand. Er fand aber auch kein deutliches Bewußtsein der wissenschaftlichen Notwendigkeit auf dem Gebiet des sittlichen, des gesellschaftlichen Lebens. Er sah das Handeln des Staatsmanns, das Verfahren des Dichters ohne Klarheit über seinen Rechtsgrund und daher unvermögend, sich vor dem Gedanken zu rechtfertigen. Aber er entdeckte zugleich, daß gerecht und ungerecht, gut und böse, schön und häßlich einen unwandelbaren, dem Streit der Meinungen enthobenen Sinn haben.

Hier auf dem Gebiete des Handelns gelangte die Macht der Selbstbesinnung, welche mit ihm in die Geschichte trat, zu positiven Ergebnissen. Der Erkenntnisgrund der Sätze und Begriffe auf diesem Gebiet liegt zunächst im sittlichen Bewußtsein. Indem Sokrates von den Allgemeinvorstellungen, die galten, den Sätzen, die herrschend waren, ausginge prüfte er dieselben an einzelnen Fällen und dem Verhalten des sittlichen Bewußtseins zu denselben und so, durch entgegenstehende Instanzen hindurchschreitend, entwarf er sittliche Begriffe. Sein Verfahren bestimmte sich daher hier näher dahin, das sittliche Bewußtsein zu befragen, um an ihm als dem Erkenntnisgrunde aus den Allgemeinvorstellungen Begriffe zu entwickeln und zu rechtfertigen, welche das klare Maß für das handelnde Leben sein konnten.128

Hat nun Sokrates die Grenzen überschritten, welche wir als die des griechischen Menschen überhaupt bezeichnet haben? Auch der[178] Selbstbesinnung des Sokrates geht nicht auf, daß die Außenwelt Phänomen des Selbstbewußtseins, daß uns aber in diesem selber ein Sein, eine Wirklichkeit gegeben sei, deren Erkenntnis uns allererst eine unanfechtbare Realität aufdeckt. Wohl ist diese Selbstbesinnung der tiefste Punkt, den der griechische Mensch in dem Rückgang auf die wahre Positivität erreichte, wie das frivole Nichts des Gorgias die äußerste Grenze bezeichnet, zu welcher sein skeptisches Verhalten gelangte. Sie ist aber nur der Rückgang in den Erkenntnisgrund des Wissens; daher entspringt aus ihr Logik als Wissenschaftslehre, wie sie Plato als Möglichkeit sah und Aristoteles ausführte. Im Zusammenhang hiermit steht dann die Aufsuchung des Erkenntnisgrundes für sittliche Sätze im Bewußtsein: und aus ihr entspringt die platonisch-aristotelische Ethik. Daher ist diese Selbstbesinnung logisch und ethisch; sie entwirft Regeln für die Beziehung des Denkens zum äußeren Sein in der Erkenntnis der Außenwelt, für die Beziehung des Willens zu ihm im Handeln; aber noch ist in ihr keine Ahnung, daß im Selbstbewußtsein eine mächtige Realität aufgehe, ja die einzige, deren wir unmittelbar innewerden., noch weniger davon, daß alle Realität nur in unserem Erlebnis gegeben sei. Denn diese Realität wird für die metaphysische Besinnung erst vorhanden sein, wo der Wille in ihren Horizont tritt.

119

Schon Sextus Empiricus bezeichnet ihn als Relativisten, adv. Math. VII, 60: phêsi ... tôn pros ti einai tên alêtheian.

120

Die Beziehung der Wahrnehmungslehre des Protagoras auf Heraklit und die Erklärung der Wahrnehmung durch ein Zusammentreffen der Bewegungen, sonach eine Berührung, erscheint schon dadurch gesichert, daß Protagoras seinem Theorem nur durch ein Eingehen in den Wahrnehmungsvorgang Anschaulichkeit geben konnte, die Möglichkeit aber ausgeschlossen ist, daß er eine solche gegeben, Plato ihm aber eine ganz andere untergeschoben hätte. Sie wird bestätigt durch die Darstellung des Sextus Empir. hypot. I, 216 f. adv. Math. VII, 60 ff., welche nicht auf Plato als ausschließliche Quelle zurückgeführt werden kann (Zeller I4, 984). Von dieser Differenz abgesehen, verweise ich auch auf die Darstellung bei Laas, Idealismus und Positivismus I, 1879.

121

Arist. Metaph. IV, 4 p. 1007 b 22.

122

PS. Arist. de Melisso etc. p. 979 b 21 ff.

123

Langes Auffassung des Zusammenhangs der griechischen intellektuellen Entwicklung gelangt zu der Antithese: »Wir haben oben gezeigt, wie, abstrakt genommen, der Standpunkt der Sophisten hätte weiter entwickelt werden können, aber wenn wir die treibenden Kräfte hätten nachweisen sollen, welche vielleicht ohne Dazwischenkunft der sokratischen Reaktion solches geleistet hätten, so würden wir in Verlegenheit geraten.« Gesch. d. Materialismus I, 43. So wären nach Lange die Prämissen der modernen Erkenntnistheorie im fünften Jahrhundert vor Christus dagewesen: nur die Personen fehlten, welche die Konsequenz gezogen hätten!

124

Die kritischen Schwierigkeiten, welche aus der Verschiedenheit zwischen der Relation des Xenophon und dem Platonischen Bilde entspringen, lösen sich nicht zureichend vermittels des von Schleiermacher aufgestellten und seitdem von der Forschung meist akzeptierten Kanons (vgl. nebst Lit. bei Zeller II3 85 ff.), sondern indem man Platos Apologie des Sokrates zur kritischen Entscheidung zwischen jener Relation und den anderen Platonischen Schriften verwertet. Die Verteidigung hatte nur dann einen Sinn, wenn sie ein treues Bild des Sokrates, mindestens in bezug auf die Gegenstände der Anklage, gab. Diese Treue der Darstellung ist also hier gewährleistet, während sie in allen anderen Werken Platos nur durch eine der Diskussion mehr ausgesetzte Untersuchung festgestellt werden kann.

125

Über diesen fundamentalen Tatbestand besteht Einigkeit zwischen der direkten Darstellung in der Apologie, der ganzen Stellung, die Plato seinem Sokrates gibt, und der Hauptstelle des Xenophon über das Verfahren des Sokrates Memorab. IV, 6, vgl. bes. daselbst § 13 epi tên hypothesin epanêgen an panta ton logon und 14 houtô de tôn logôn epanagomenôn kai tois antilegousin autois phaneron egigneto talêthes. Er suchte asphaleian logou (§ 15).

126

Dieser Zusammenhang mit sokratischer Ironie vorgetragen Plat. Apol. p. 21 B f., vgl. Xenoph. Mem. IV, 5 § 12.

127

Plat. Apol. 22-24.

128

Vgl. Xenophons Relation der einzelnen Gespräche sowie die unbeholfene, aber wahrhafte Charakteristik des Verfahrens von Sokrates IV, 6, nach welcher er sittliche und politische Fragen durch Zurückführung auf Begriffe, welche an dem Erkenntnisgrund des sittlichen Bewußtseins erwiesen wurden, zur Entscheidung brachte. Hierbei ist die besondere Natur dieser Wertbegriffe, welche Sätze in sich schließen, zu erwägen. Vgl. weiter Aristoteles (Stellen b. Bonitz ind. Arist. p. 741); wenn dieser Metaph. XIII, 4 p. 1078 b 27, dem Sokrates Induktion und Begriffsbestimmung (nicht nur die letztere) zuschreibt, so muß berücksichtigt werden, daß derselbe ein analytisches Verfahren als Bestandteil der logischen Operation nicht kennt und darum das ganze Verfahren des Sokrates der Induktion unterordnen muß.

Quelle:
Wilhelm Dilthey: Gesammelte Schriften. Band 1, Leipzig u.a. 1914 ff, S. 174-179.
Lizenz:
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