|
Zunächst habe ich zu berichtigen, daß Herr P. Tkatschow, genau gesprochen, nicht ein Bakunist, d.h. Anarchist, war, sondern sich für einen »Blanquisten« ausgab. Der Irrtum war natürlich, da besagter Herr, nach der damaligen russischen Flüchtlingssitte, sich dem Westen gegenüber mit der ganzen russischen Emigration solidarisch machte und in der Tat in seiner Broschüre auch Bakunin und Genossen gegen meine Angriffe verteidigte, als wenn diese ihm selbst gegolten hätten.
Die Ansichten über die russische kommunistische Bauerngemeinde, die er mir gegenüber vertrat, waren im wesentlichen die von Herzen. Dieser zum Revolutionär aufgebauschte panslawistische Belletrist hatte aus Haxthausens »Studien über Rußland« erfahren, daß die leibeignen Bauern auf seinen Gütern kein Privateigentum am Boden kennen, sondern das Acker- und Wiesenland von Zeit zu Zeit unter sich neu umteilen. Als Belletrist brauchte er nicht zu lernen, was bald darauf allgemein bekannt wurde, daß das Gemeineigentum am Boden eine bei Deutschen, Kelten, Indiern, kurz, allen indogermanischen Völkern in der Urzeit herrschende, in Indien noch bestehende, in Irland und Schottland erst neuerdings gewaltsam unter drückte, in Deutschland sogar hie und da noch vorkommende, eben aussterbende Besitzform ist, die in der Tat auf einer gewissen Entwicklungsstufe allen Völkern gemeinsam ist. Aber als Panslawist fand er, der höchstens der Phrase nach Sozialist war, hierin einen neuen Vorwand, sein »heiliges« Rußland und dessen Mission, den verrotteten, abgelebten Westen, nötigenfalls durch Waffengewalt, zu verjüngen und wiederzugebären, diesem selbigen faulen Westen gegenüber in noch glänzenderes Licht zu stellen. Was die verschlissenen Franzosen und Engländer mit aller Mühe nicht fertigbringen können, das haben die Russen fertig bei sich zu Hause.
»Die Bauerngemeinde aufrechterhalten und die Freiheit der Person herstellen, die Selbstverwaltung des Dorfes auf die Städte und den ganzen Staat ausdehnen, unter Bewahrung der nationalen Einheit – darin ist die ganze Frage von der Zukunft Rußlands[663] zusammengefaßt, d.h. die Frage derselben sozialen Antinomie, deren Lösung die Geister des Westens beschäftigt und bewegt.« (Herzen, »Briefe an Linton«.)
Also eine politische Frage mag es für Rußland geben; die »soziale Frage« ist für Rußland bereits gelöst.
Ebenso leicht wie Herzen machte es sich sein Nachtreter Tkatschow. Wenn er auch im Jahr 1875 nicht mehr behaupten konnte, die »soziale Frage« sei in Rußland schon gelöst, so stehn nach ihm die russischen Bauern als geborne Kommunisten doch unendlich näher zum Sozialismus und befinden sich obendrein unendlich wohler als die armen, gottverlassenen westeuropäischen Proletarier. Wenn die französischen Republikaner kraft ihrer hundertjährigen revolutionären Tätigkeit ihr Volk für das politisch auserwählte Volk halten, so erklärten manche damalige russische Sozialisten Rußland für das sozial auserwählte Volk; nicht aus den Kämpfen des westeuropäischen Proletariats, sondern aus dem innersten Innern des russischen Bauern heraus sollte der alten ökonomischen Welt ihre Wiedergeburt kommen. Gegen diese kindische Auffassung wandte sich mein Angriff.
Nun aber hat die russische Gemeinde auch Beachtung und Anerkennung gefunden unter Leuten, die unendlich höher stehn als die Herzen und Tkatschow. Darunter auch Nikolai Tschernyschewski, jener große Denker, dem Rußland so unendlich viel verdankt und dessen langsamer Mord durch jahrelange Verbannung unter sibirische Jakuten ein ewiger Schandfleck bleiben wird auf dem Gedächtnis Alexander II., des »Befreiers«.
Tschernyschewski, infolge der russischen intellektuellen Grenzsperre, hat nie die Werke von Marx gekannt, und als »Das Kapital« erschien, saß er längst in Mittel-Wiljuisk unter den Jakuten. Seine ganze geistige Entwicklung hatte stattzufinden in dem umgebenden Mittel, das durch diese intellektuelle Grenzsperre geschaffen wurde. Was die russische Zensur nicht hineinließ, das existierte für Rußland kaum oder gar nicht. Finden sich da einzelne Schwächen, einzelne Schranken des Ausblicks, so muß man nur bewundern, daß ihrer nicht mehr sind.
Auch Tschernyschewski sieht in der russischen Bauerngemeinde ein Mittel, um aus der bestehenden Gesellschaftsform zu einer neuen Entwicklungsstufe zu kommen, die höher ist als einerseits die russische Gemeinde und andrerseits die westeuropäische kapitalistische Gesellschaft mit ihren Klassengegensätzen. Und darin, daß Rußland dies Mittel besitzt, während es dem Westen abgeht, darin sieht er einen Vorzug.
»Die Einführung einer bessern Gesellschaftsordnung wird in Westeuropa überaus erschwert durch die grenzenlose Erweiterung der Rechte der einzelnen Persönlichkeit... man verzichtet nicht so leicht auch nur auf einen kleinen Teil dessen, was man gewohnt ist zu genießen; in Westeuropa ist der einzelne schon gewöhnt an die Unbegrenztheit der Privatrechte. Den Vorteil und die Unvermeidlichkeit gegenseitiger Konzessionen lehrt nur bittre Erfahrung und lange Überlegung. Im Westen ist eine beßre Ordnung der ökonomischen Verhältnisse mit Opfern verbunden und daher schwer[664] herzustellen. Sie geht gegen die Gewohnheiten des englischen und französischen Landmanns.« Aber: »Was dort eine Utopie scheint, existiert hier als Tatsache... jene Gewohnheiten, deren Überführung ins Volksleben dem Engländer und Franzosen unermeßlich schwierig erscheint, bestehn bei dem Russen als Tatsache seines Volkslebens... die Ordnung der Dinge, zu der der Westen auf einem langen und schwierigen Weg erst hinstrebt, besteht schon bei uns in der machtvollen Volkssitte unsres ländlichen Daseins... Wir sehn, welche traurigen Folgen im Westen der Untergang des Gemeineigentums am Boden erzeugt hat und wie schwierig es den westlichen Völkern wird, das Verlorne wiederherzustellen. Das Beispiel des Westens darf uns nicht umsonst gegeben sein.« (Tschernyschewski, Werke, Genfer Ausgabe, V, p. 16-19; zitiert bei Plechanow, »Naši raznoglasija«, Genf 1885.)
Und von den uralischen Kosaken, bei denen noch gemeinsame Bebauung des Bodens und nachherige Teilung des Produkts unter die Einzelfamilien herrschte, sagt er:
»Wenn diese Uralier mit ihren jetzigen Einrichtungen fortbestehen bis zu der Zeit, wo in die Kornproduktion Maschinen eingeführt werden, dann werden sie sehr froh sein, daß sie eine Eigentumsordnung beibehalten haben, die ihnen die Anwendung auch solcher Maschinen gestattet, welche Wirtschaftseinheiten von kolossalem Maßstab, von Hunderten von Deßjatinen voraussetzen« (ib., p. 131).
Wobei nur nicht zu vergessen, daß die Uralier mit ihrer – durch militärische Rücksichten (wir haben ja auch den Kasernenkommunismus) vor dem Untergang bewahrten – gemeinsamen Bebauung ganz einsam in Rußland dastehn, ungefähr wie die Gehöferschaften an der Mosel bei uns mit ihren zeitweiligen Neuteilungen. Und bleiben sie bei ihrer jetzigen Verfassung, bis sie reif sind zur Einführung der Maschinen, so haben nicht sie den Vorteil davon, sondern der russische Militärfiskus, dessen Knechte sie sind.
Jedenfalls war die Tatsache da: Um dieselbe Zeit, wo in Westeuropa die kapitalistische Gesellschaft zerfällt und an den notwendigen Widersprüchen ihrer eignen Entwicklung zugrunde zu gehn droht, um dieselbe Zeit findet sich in Rußland noch ungefähr die Hälfte des ganzen bebauten Bodens im Gemeineigentum der Bauerngemeinden. Wenn nun im Westen die Lösung der Widersprüche durch eine Neuorganisation der Gesellschaft zur Voraussetzung hat die Übernahme sämtlicher Produktionsmittel, also auch des Bodens, in das Gemeineigentum der Gesellschaft, wie verhält sich zu diesem erst zu schaffenden Gemeineigentum des Westens das schon oder vielmehr noch bestehende Gemeineigentum in Rußland? Kann es nicht dienen als Ausgangspunkt einer nationalen Aktion, die, unter Überspringung der ganzen kapitalistischen Periode, den russischen Bauernkommunismus sofort hinüberführt in das moderne sozialistische Gemeineigentum an allen Produktionsmitteln, indem sie ihn bereichert mit den sämtlichen technischen Errungenschaften der kapitalistischen Ära? Oder, um die Worte zu gebrauchen, worin Marx in einem weiter unten zu zitierenden Brief die Auffassung[665] Tschernyschewskis zusammenfaßt: »soll Rußland zunächst die Bauernkommune zerstören, wie die Liberalen dies verlangen, um dann zu kapitalistischen System überzugehn, oder kann es, im Gegenteil, ohne die Qualen dieses Systems durchzumachen, sich alle Früchte desselben aneignen, indem es seine eignen, geschichtlich gegebnen Voraussetzungen weiter entwickelt?«
Die Stellung der Frage selbst gibt schon die Richtung an, in der ihre Lösung zu suchen ist. Die russische Gemeinde hat Hunderte von Jahren bestanden, ohne daß aus ihr je ein Antrieb hervorgegangen wäre, aus ihr selbst eine höhere Form des Gemeineigentums zu entwickeln; ebensowenig wie dies der Fall war mit der deutschen Markverfassung, den keltischen Clans, den indischen und sonstigen Gemeinden mit primitiv-kommunistischen Einrichtungen. Sie alle haben im Laufe der Zeit, unter dem Einfluß der sie umgebenden resp. in ihrer eignen Mitte entspringenden und sie allmählich durchdringenden Warenproduktion und des Austausches zwischen Einzelfamilien und Einzelpersonen mehr und mehr von ihrem kommunistischen Charakter verloren und sich in Gemeinden gegeneinander selbständiger Grundbesitzer aufgelöst. Wenn also überhaupt die Frage aufgeworfen werden kann, ob die russische Gemeinde ein andres und besseres Schicksal haben wird, so ist nicht sie selbst schuld daran, sondern einzig der Umstand, daß sie sich in einem europäischen Land in relativer Lebenskraft erhalten hatte bis zu einer Zeit, wo nicht nur die Warenproduktion überhaupt, sondern selbst deren höchste und letzte Form, die kapitalistische Produktion, in Westeuropa in Widerspruch geraten ist mit den von ihr selbst erzeugten Produktivkräften, wo sie sich unfähig beweist, diese Kräfte fernerhin zu leiten, und wo sie an diesen innern Widersprüchen und den ihnen entsprechenden Klassenkonflikten zugrunde geht. Schon hieraus geht hervor, daß die Initiative zu einer solchen etwaigen Umgestaltung der russischen Gemeinde nur ausgehn kann nicht von ihr selbst, sondern einzig von den industriellen Proletariern des Westens. Der Sieg des westeuropäischen Proletariats über die Bourgeoisie, die damit verknüpfte Ersetzung der kapitalistischen Produktion durch die gesellschaftlich geleitete, das ist die notwendige Vorbedingung einer Erhebung der russischen Gemeinde auf dieselbe Stufe.
In der Tat: Nie und nirgends hat der aus der Gentilgesellschaft überkommene Agrarkommunismus aus sich selbst heraus etwas andres entwickelt als seine eigne Zersetzung. Die russische Bauerngemeinde selbst war schon 1861 eine relativ abgeschwächte Form dieses Kommunismus; die in einzelnen Gegenden Indiens und in der südslawischen Hausgenossenschaft (Zádruga), der wahrscheinlichen Mutter der russischen Gemeinde, noch bestehende gemeinsame Bebauung des Bodens hatte der Bewirtschaftung durch Einzelfamilien Platz machen müssen; das Gemeineigentum machte sich nur noch geltend bei den je nach den verschiedenen Lokalitäten in sehr[666] verschiedenen Zeiträumen wiederholten Neuteilungen des Bodens. Diese Neuteilungen brauchen nur einzuschlafen oder durch Beschluß abgeschafft zu werden, und das Dorf von Parzellenbauern ist fertig.
Die bloße Tatsache aber, daß neben der russischen Bauerngemeinde gleichzeitig in Westeuropa die kapitalistische Produktion sich dem Punkt nähert, wo sie in die Brüche geht und wo sie selbst schon auf eine neue Produktionsform hinweist, bei der die Produktionsmittel als gesellschaftliches Eigentum planmäßig angewandt werden – diese bloße Tatsache kann der russischen Gemeinde nicht die Kraft verleihen, aus sich selbst diese neue Gesellschaftsform zu entwickeln. Wie sollte sie die riesigen Produktivkräfte der kapitalistischen Gesellschaft sich als gesellschaftliches Eigentum und Werkzeug aneignen können, noch ehe die kapitalistische Gesellschaft selbst diese Revolution vollbracht; wie sollte die russische Gemeinde der Welt zeigen können, wie man große Industrie für gemeinsame Rechnung betreibt, nachdem sie schon verlernt hat, ihren Boden für gemeinsame Rechnung zu bebauen?
Allerdings gibt es in Rußland Leute genug, die die westliche kapitalistische Gesellschaft mit all ihren unversöhnlichen Gegensätzen und Konflikten genau kennen und auch über den Ausweg mit sich im reinen sind, der aus dieser scheinbaren Sackgasse führt. Aber erstens leben die paar tausend Leute, die dies begreifen, nicht in der Gemeinde, und die vielleicht fünfzig Millionen, die in Großrußland noch im Gemeineigentum am Boden leben, haben von alledem nicht die entfernteste Ahnung. Die stehn jenen paar tausend mindestens ebenso fremd und verständnislos gegenüber, wie die englischen Proletarier 1800-1840 den Plänen gegenüberstanden, die Robert Owen zu ihrer Rettung ersann. Und unter den Arbeitern, die Owen in seiner Fabrik in New-Lanark beschäftigte, bestand die Mehrzahl ebenfalls aus Leuten, die in den Einrichtungen und Gewohnheiten einer zerfallenden kommunistischen Gentilgesellschaft, im keltisch-schottischen Clan, herangewachsen waren; aber mit keiner Silbe berichtet er, daß er bei diesen beßres Verständnis gefunden. Und zweitens ist es eine historische Unmöglichkeit, daß eine niedrigere ökonomische Entwicklungsstufe die Rätsel und Konflikte lösen soll, die erst auf einer weit höhern Stufe entsprungen sind und entspringen konnten. Alle vor der Warenproduktion und dem Einzelaustausch entstandnen Formen der Gentilgenossenschaft haben mit der künftigen sozialistischen Gesellschaft dies eine gemein: daß gewisse Dinge, Produktionsmittel, im gemeinsamen Eigentum und gemeinsamer Nutzung gewisser Gruppen sind. Diese eine gemeinschaftliche Eigenschaft befähigt aber nicht die niedre Gesellschaftsform, die künftige sozialistische Gesellschaft, dies eigenste und letzte Produkt des Kapitalismus, aus sich zu erzeugen. Jede gegebne ökonomische Formation hat ihre eignen, aus ihr selbst entspringenden Probleme zu lösen; die einer andern, wildfremden Formation lösen zu wollen, wäre absoluter Widersinn. Und dies gilt von der[667] russischen Gemeinde nicht minder als von der südslawischen Zádruga, von der indischen Gentilhaushaltung oder jeder andern durch Gemeinbesitz an Produktionsmitteln gekennzeichneten Gesellschaftsform der Wildheit oder Barbarei.
Dagegen ist es nicht nur möglich, sondern gewiß, daß, nach dem Sieg des Proletariats und nach Überführung der Produktionsmittel in Gemeinbesitz bei den westeuropäischen Völkern, den Ländern, die der kapitalistischen Produktion erst eben verfallen und noch Gentileinrichtungen oder Reste davon gerettet haben, in diesen Resten von Gemeinbesitz und in den entsprechenden Volksgewohnheiten ein mächtiges Mittel gegeben ist, ihren Entwicklungsprozeß zur sozialistischen Gesellschaft bedeutend abzukürzen und sich den größten Teil der Leiden und Kämpfe zu ersparen, durch die wir in Westeuropa uns durcharbeiten müssen. Aber dazu ist das Beispiel und der aktive Beistand des bisher kapitalistischen Westens eine unumgängliche Bedingung. Nur wenn die kapitalistische Wirtschaft in ihrer Heimat und in den Ländern ihrer Blüte überwunden ist, nur wenn die zurückgebliebnen Länder an diesem Beispiel sehn, »wie man's macht«, wie man die modernen industriellen Produktivkräfte als gesellschaftliches Eigentum in den Dienst der Gesamtheit stellt, nur dann können sie diesen abgekürzten Entwicklungsprozeß in Angriff nehmen. Dann aber auch mit sicherm Erfolg. Und dies gilt von allen Ländern vorkapitalistischer Stufe, nicht nur von Rußland. In Rußland aber wird es verhältnismäßig am leichtesten sein, weil hier ein Teil der einheimischen Bevölkerung sich bereits die intellektuellen Resultate der kapitalistischen Entwicklung angeeignet hat und es dadurch möglich wird, in revolutionärer Zeit hier die gesellschaftliche Umgestaltung ziemlich gleichzeitig mit dem Westen zu vollziehn.
Dies wurde bereits ausgesprochen von Marx und mir am 21. Januar 1882 in der Vorrede zu der von Plechanow verfaßten russischen Übersetzung des »Kommunistischen Manifests«. Es heißt dort: »Neben einem sich rasch entwickelnden kapitalistischen Schwindel und einem sich erst eben bildenden bürgerlichen Grundeigentum finden wir in Rußland die größre Hälfte des Bodens im Gemeineigentum der Bauern. Es fragt sich nun: Kann die russische Gemeinde, diese in der Tat schon stark in der Zersetzung begriffene Form des ursprünglichen gemeinsamen Eigentums am Boden, unmittelbar übergehn in eine höhere kommunistische Form des Grundeigentums – oder muß sie vorher denselben Auflösungsprozeß durchmachen, der die geschichtliche Entwicklung des Westens charakterisiert? – Die einzige, heute mögliche Antwort auf diese Frage ist folgende: Wenn die russische Revolution das Signal gibt zu einer Arbeiterrevolution im Westen, so daß beide einander ergänzen, dann kann das russische Grundeigentum zum Ausgangspunkt einer kommunistischen Entwicklung werden.«
Nun aber ist nicht zu vergessen, daß die hier erwähnte starke Zersetzung des russischen Gemeineigentums seitdem bedeutende Fortschritte[668] gemacht hat. Die Niederlagen im Krimkrieg hatten die Notwendigkeit rascher industrieller Entwicklung für Rußland klargelegt. Vor allem brauchte man Eisenbahnen, und diese sind ohne einheimische große Industrie nicht auf großem Maßstab möglich. Die Vorbedingung für diese war die sog. Bauernbefreiung; mit ihr brach die kapitalistische Ära für Rußland an; damit aber auch die Ära der raschen Untergrabung des Gemeineigentums am Boden. Die den Bauern auferlegten Ablösungszahlungen, neben erhöhten Steuern und gleichzeitiger Verkleinerung und Verschlechterung des ihnen zugeteilten Bodens, warfen sie unfehlbar in die Hände der Wucherer, meist reichgewordner Mitglieder der Bauerngemeinde. Die Eisenbahnen eröffneten vielen bisher abgelegnen Gegenden einen Absatzmarkt für ihr Korn, brachten aber auch die wohlfeilen Produkte der großen Industrie dahin und verdrängten durch diese die Hausindustrie der Bauern, die bisher ähnliche Erzeugnisse teils für Selbstbedarf, teils für Verkauf angefertigt hatten. Die altgewohnten Erwerbsverhältnisse wurden in Unordnung gebracht, die Zerrüttung trat ein, die überall den Übergang der Naturalwirtschaft in die Geldwirtschaft begleitet. In der Gemeinde traten große Vermögensunterschiede zwischen den Mitgliedern hervor – die Ärmern wurden die Schuldsklaven der Reichen. Kurz, derselbe Prozeß, der in der Zeit vor Solon die athenische Gens vermittelst des Einbruchs der Geldwirtschaft zersetzt hatte5, begann hier die russische Gemeinde zu zersetzen. Solon konnte zwar durch einen revolutionären Eingriff in das, damals noch ziemlich junge. Recht des Privateigentums die Schuldsklaven befreien, indem er die Schulden einfach annullierte. Aber die altathenische Gens konnte er nicht wieder ins Leben zurückrufen, und ebensowenig wird irgendeine Macht der Welt imstande sein, die russische Gemeinde wiederherzustellen, sobald deren Zerrüttung einen bestimmten Höhepunkt erreicht hat. Und obendrein hat die russische Regierung verboten, die Umteilungen des Bodens unter den Gemeindemitgliedern öfter als alle 12 Jahre zu wiederholen, damit der Bauer sich mehr und mehr davon entwöhnen und anfangen soll, sich als Privateigentümer seines Anteils anzusehn.
In diesem Sinne sprach sich auch bereits im Jahre 1877 Marx aus in einem Brief nach Rußland. Ein Herr Shukowski, derselbe, der jetzt als Kassierer der Staatsbank mit seiner Unterschrift die russischen Kreditbilletts einweiht, hatte im »Europäischen Boten« (Věstnik Jevropy) etwas über Marx geschrieben, worauf ein anderer Schriftsteller geantwortet hatte in den »Vaterländischen Denkschriften« (OteČestvennija Zapiski). Zur Berichtigung dieses Artikels schrieb Marx einen Brief an den Redakteur der »Denkschriften«, der, nachdem er in Abschriften des französischen[669] Originals lange in Rußland zirkuliert hatte, im »Boten des Volkswillens« (Věstnik Narodnoj Voli) 1886 in Genf und später auch in Rußland selbst in russischer Übersetzung erschien. Der Brief hat in russischen Kreisen, wie alles, was von Marx ausging, große Beachtung und verschiedenartige Deutung gefunden; und deshalb gebe ich hier seinen wesentlichen Inhalt.
Zunächst weist Marx die ihm in den »Denkschriften« untergeschobene Ansicht zurück, als sei er der Ansicht der russischen Liberalen, wonach Rußland nichts Eiligeres zu tun habe, als das Gemeineigentum der Bauern aufzulösen und sich in den Kapitalismus zu stürzen. Seine kurze Notiz über Herzen im Anhang zur ersten Ausgabe des »Kapital« beweise nichts. Diese Notiz lautet: »Wenn auf dem Kontinent von Europa der Einfluß der kapitalistischen Produktion, welche die Menschenrace unterwühlt..., sich, wie bisher, Hand in Hand entwickelt mit der Konkurrenz in Größe der nationalen Soldateska, Staatsschulden, Steuern, eleganter Kriegsführung usw., möchte die vom Halbrussen und ganzen Moskowiter Herzen (dieser Belletrist hat nebenbei bemerkt seine Entdeckungen über den ›russischen‹ Kommunismus nicht in Rußland gemacht, sondern in dem Werk des preußischen Regierungsrats Haxthausen) so ernst prophezeite Verjüngung Europas durch die Knute und obligate Infusion von Kalmückenblut schließlich unvermeidlich werden.« (»Kapital«, I, erste Ausgabe, p. 763.) – Dann fährt Marx fort: Diese Stelle »kann in keinem Fall den Schlüssel liefern zu meiner Ansicht über die Bemühungen« (das Folgende ist im Original in russischer Sprache zitiert) »›russischer Männer, für ihr Vaterland einen Entwicklungsgang zu finden, verschieden von dem, den das westliche Europa gegangen ist und noch geht‹, usw. – Im Nachwort zur zweiten deutschen Auflage des ›Kapitals‹ spreche ich von einem ›großen russischen Gelehrten und Kritiker‹« (Tschernyschewski) »mit der Hochachtung, die er verdient. Dieser hat in bemerkenswerten Artikeln die Frage behandelt, ob Rußland, wie die liberalen Ökonomen verlangen, mit der Zerstörung der Bauerngemeinde anfangen und dann zum kapitalistischen Regime übergehn muß, oder ob es im Gegenteil, ohne die Qualen dieses Systems durchzumachen, sich alle Früchte desselben aneignen kann, indem es seine eignen geschichtlich gegebnen Voraussetzungen weiterentwickelt. Er spricht sich in diesem letztern Sinn aus.
Kurzum, da ich nicht gern ›etwas zu erraten‹ lassen möchte, will ich ohne Rückhalt sprechen. Um die ökonomische Entwicklung Rußlands in voller Sachkenntnis beurteilen zu können, habe ich Russisch gelernt und dann lange Jahre hindurch die darauf bezüglichen offiziellen und sonstigen Druckschriften studiert. Das Resultat, wobei ich angekommen bin, ist dies: Fährt Rußland fort, den Weg zu verfolgen, den es seit 1861 eingeschlagen hat, so wird es die schönste Chance verlieren, die die Geschichte jemals einem Volk dargeboten hat, um dafür alle verhängnisvollen Wechselfälle des kapitalistischen Systems durchzumachen.«[670]
Weiterhin klärt Marx einige fernere Mißverständnisse seines Kritikers auf; die einzige auf unsre vorliegende Frage bezügliche Stelle lautet:
»Welche Anwendung auf Rußland konnte nun mein Kritiker machen von dieser geschichtlichen Skizze?« (Der Darstellung der ursprünglichen Akkumulation im »Kapital«.) »Einfach nur diese: Strebt Rußland dahin, eine kapitalistische Nation nach westeuropäischem Vorbild zu werden – und in den letzten Jahren hat es sich in dieser Richtung sehr viel Mühe kosten lassen –, so wird es dies nicht fertigbringen, ohne vorher einen guten Teil seiner Bauern in Proletarier verwandelt zu haben; und dann, einmal hineingerissen in den Wirbel der kapitalistischen Wirtschaft, wird es die unerbittlichen Gesetze dieses Systems zu ertragen haben, genauso wie die andern profanen Völker. Das ist alles.«
So schrieb Marx 1877. Damals gab es in Rußland zwei Regierungen: die des Zaren und die des geheimen Vollziehungsausschusses (ispolnitel'nyj komitet) der terroristischen Verschwörer. Die Macht dieser geheimen Nebenregierung stieg von Tag zu Tag. Der Sturz des Zarentums schien bevorzustehn; eine Revolution in Rußland mußte die gesamte europäische Reaktion ihrer stärksten Stütze, ihrer großen Reservearmee berauben und dadurch auch der politischen Bewegung des Westens einen neuen, gewaltigen Anstoß und obendrein unendlich günstigere Operationsbedingungen geben. Kein Wunder, daß Marx da den Russen rät, es weniger eilig zu haben mit dem Sprung in den Kapitalismus.
Die russische Revolution ist nicht gekommen. Das Zarentum ist Herr geworden über den Terrorismus, der jenem sogar alle besitzenden, »ordnungsliebenden« Klassen für den Augenblick wieder in die Arme getrieben hat. Und während der 17 Jahre, die seit jenem Brief verflossen, hat sowohl der Kapitalismus wie die Auflösung der Bauerngemeinde in Rußland enorme Fortschritte gemacht. Wie steht die Frage nun heute, 1894?
Als nach den Niederlagen des Krimkriegs und dem Selbstmord des Kaisers Nikolaus der alte zarische Despotismus unverändert fortbestand, war nur ein Weg offen: der möglichst rasche Übergang zur kapitalistischen Industrie. Die Armee war zugrunde gegangen an den Riesendimensionen des Reichs, auf den langen Märschen nach dem Kriegsschauplatz; die Entfernungen mußten vernichtet werden durch ein strategisches Eisenbahnnetz. Aber Eisenbahnen, die bedeuten kapitalistische Industrie und Revolutionierung des primitiven Ackerbaus. Einerseits tritt das Ackerbauprodukt auch der entlegensten Striche in direkte Verbindung mit dem Weltmarkt, andrerseits ist ein ausgedehntes Eisenbahnsystem nicht zu bauen und in Betrieb zu halten ohne eine einheimische Industrie, die Schienen, Lokomotiven, Waggons etc. liefert. Man kann aber nicht einen Zweig der großen Industrie einführen, ohne das ganze System mit in den Kauf zu nehmen; die Textilindustrie auf relativ modernem Fuß, die schon vorher in der Gegend von Moskau und Wladimir sowie an den Ostseeküsten[671] Wurzel gefaßt, erhielt einen neuen Aufschwung. Den Eisenbahnen und Fabriken schlossen sich die Ausdehnungen schon bestehender und Gründungen neuer Banken an; die Freisetzung der Bauern aus der Leibeigenschaft stellte die Freizügigkeit her, in Erwartung der bald von selbst erfolgenden Freisetzung eines großen Teils dieser Bauern auch vom Bodenbesitz. Damit waren in kurzer Zeit alle Grundlagen der kapitalistischen Produktionsweise in Rußland gelegt. Aber es war auch die Axt gelegt an die Wurzel der russischen Bauerngemeinde.
Darüber jetzt zu wehklagen, ist nutzlos. Hätte man nach dem Krimkrieg den Zarendespotismus ersetzt durch eine direkte parlamentarische Adels- und Bürokratenherrschaft, so wäre der Prozeß vielleicht etwas verlangsamt worden; kam das aufkeimende Bürgertum ans Ruder, so wurde er sicher noch beschleunigt. Wie die Dinge lagen, war keine andre Wahl. Neben dem Zweiten Kaiserreich in Frankreich, neben dem glänzendsten Aufschwung der kapitalistischen Industrie in England, konnte doch wahrlich nicht von Rußland verlangt werden, es solle sich auf Grund der Bauerngemeinde in staatssozialistische Experimente von oben herab stürzen. Etwas mußte geschehen. Was unter den Umständen möglich war, geschah, wie überall und immer in Ländern der Warenproduktion, meist mit nur halbem Bewußtsein oder ganz mechanisch und ohne zu wissen, was man tat.
Nun kam die neue Zeit der Revolutionen von oben, die von Deutschland ausging, und damit die Zeit des raschen Wachstums des Sozialismus in allen europäischen Ländern. Rußland nahm teil an der allgemeinen Bewegung. Hier erhielt diese – wie selbstverständlich – die Form des Ansturms zum Sturz des zarischen Despotismus, zur Eroberung intellektueller und politischer Bewegungsfreiheit für die Nation. Der Glaube an die Wunderkraft der Bauerngemeinde, aus der die soziale Wiedergeburt kommen könne und müsse – ein Glaube, an dem, wie wir sehn, Tschernyschewski nicht ganz unschuldig war –, dieser Glaube tat das Seinige, die Begeisterung und die Tatkraft der heroischen russischen Vorkämpfer zu steigern. Mit den Leuten, die, kaum ein paar hundert an Zahl, durch ihre Aufopferung und ihren Heldenmut das absolute Zarentum dahin brachten, daß es schon die Möglichkeit und die Bedingungen einer Kapitulation in Erwägung ziehn mußte – mit diesen Leuten rechten wir nicht, wenn sie ihr russisches Volk hielten für das auserwählte Volk der sozialen Revolution. Aber ihre Illusion brauchen wir deshalb nicht zu teilen. Die Zeit der auserwählten Völker ist für immer vorbei.
Während dieses Kampfs aber ging der Kapitalismus flott voran in Rußland und erreichte mehr und mehr das, was der Terrorismus nicht fertiggebracht: das Zarentum zur Kapitulation zu bringen.
Das Zarentum brauchte Geld. Nicht nur für seinen Hofluxus, seine Bürokratie, vor allem für seine Armee und seine auf Bestechung beruhende auswärtige Politik, sondern namentlich auch für seine elende Finanzwirtschaft[672] und die ihr entsprechende alberne Eisenbahnpolitik. Das Ausland wollte und konnte nicht länger für alle Defizits des Zaren aufkommen; das Inland mußte helfen. Ein Teil der Eisenbahnaktien mußte im Lande selbst untergebracht werden, ein Teil der Anleihen ebenfalls. Der erste Sieg der russischen Bourgeoisie bestand in den Eisenbahnkonzessionen, die den Aktionären alle künftigen Gewinne, dem Staat aber alle künftigen Verluste aufluden. Dann kamen die Subventionen und Prämien für industrielle Unternehmungen, die Schutzzölle zugunsten der einheimischen Industrie, die zuletzt die Einfuhr vieler Artikel gradezu unmöglich machten. Der russische Staat hat bei seiner grenzenlosen Verschuldung und bei seinem fast total ruinierten Kredit im Auslande ein direkt fiskalisches Interesse an einer treibhausmäßigen Entwicklung der einheimischen Industrie. Er braucht fortwährend Gold zur Zahlung der Schuldzinsen ans Ausland. Aber in Rußland ist kein Gold, da zirkuliert nur Papier. Ein Teil wird geliefert durch die vorschriftsmäßige Zahlung der Zölle in Gold, die beiläufig auch diese Zölle um 50% erhöht. Aber der größte Teil soll geliefert werden durch den Überschuß der Ausfuhr russischer Rohstoffe über die Einfuhr fremder Industrieprodukte; die für diesen Überschuß gezognen Wechsel aufs Ausland kauft die Regierung im Inland für Papier auf und erhält Gold dafür. Will also die Regierung die Zinsenzahlung ans Ausland anders als durch neue ausländische Anleihen bestreiten, so hat sie dafür zu sorgen, daß die russische Industrie rasch so weit erstarkt, um den ganzen inländischen Bedarf zu befriedigen. Daher die Forderung, Rußland müsse ein vom Ausland unabhängiges, sich selbstgenügendes Industrieland werden, daher die krampfhaften Anstrengungen der Regierung, die kapitalistische Entwicklung Rußlands in wenigen Jahren auf den Höhepunkt zu bringen. Denn geschieht dies nicht, so bleibt nichts, als den in der Staatsbank und im Staatsschatz angehäuften metallischen Kriegsfonds anzugreifen, oder aber der Staatsbankerott. Und in beiden Fällen wäre es aus mit der russischen auswärtigen Politik.
Das eine ist klar: Unter solchen Umständen hat die junge russische Bourgeoisie den Staat vollkommen in der Gewalt. In allen wichtigen ökonomischen Fragen muß er ihr zu Willen sein. Wenn sie sich inzwischen die despotische Selbstherrlichkeit des Zaren und seiner Beamten noch gefallen läßt, so nur, weil diese Selbstherrlichkeit, ohnehin gemildert durch die Bestechlichkeit der Bürokratie, ihr mehr Garantien bietet als Veränderungen selbst im bürgerlich-liberalen Sinn, deren Folgen, bei der innern Lage Rußlands, niemand absehn kann. Und so geht die Umwandlung des Landes in ein kapitalistisch-industrielles, die Proletarisierung eines großen Teils der Bauern und der Verfall der alten kommunistischen Gemeinde in immer rascherem Tempo voran.
Ob von dieser Gemeinde noch so viel gerettet ist, daß sie gegebenenfalls, wie Marx und ich 1882 noch hofften, im Einklang mit einem Umschwung[673] in Westeuropa zum Ausgangspunkt einer kommunistischen Entwicklung werden kann, das zu beantworten maße ich mir nicht an. Das aber ist sicher: Soll noch ein Rest von dieser Gemeinde erhalten bleiben, so ist die erste Bedingung dafür der Sturz des zarischen Despotismus, die Revolution in Rußland. Diese wird nicht nur die große Masse der Nation, die Bauern, aus der Isolierung ihrer Dörfer, die ihren »mir«, ihre »Welt« bilden, herausreißen und auf die große Bühne führen, wo sie die Außenwelt und damit sich selbst, ihre eigne Lage und die Mittel zur Rettung aus der gegenwärtigen Not kennenlernt, sondern sie wird auch der Arbeiterbewegung des Westens einen neuen Anstoß und neue, bessere Kampfesbedingungen geben und damit den Sieg des modernen industriellen Proletariats beschleunigen, ohne den das heutige Rußland weder aus der Gemeinde noch aus dem Kapitalismus heraus zu einer sozialistischen Umgestaltung kommen kann.[674]
Buchempfehlung
Der junge Wiener Maler Albrecht schreibt im Sommer 1834 neunzehn Briefe an seinen Freund Titus, die er mit den Namen von Feldblumen überschreibt und darin überschwänglich von seiner Liebe zu Angela schwärmt. Bis er diese in den Armen eines anderen findet.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro