1762 |
19. Mai: Johann Gottlieb Fichte wird in Rammenau bei Bischofswerda in der Oberlausitz als Sohn eines Bandwirkers geboren. |
1774 |
Der Freiherr von Miltitz ermöglicht dem Jungen die Ausbildung in Schulpforta. Anschließend studiert er Theologie in Jena und Leipzig. |
1784 |
Fichte wird Hauslehrer in verschiedenen sächsischen Orten. |
1788 |
Fichte geht nach Zürich, wo er sich mit einer Nichte Klopstocks, Johanna Rahn, verlobt. |
1790 |
Er gibt in Leipzig einem Studenten Unterricht in Kantischer Philosophie. Es erscheinen »Aphorismen über Religion und Deismus«. |
1791 |
Fichte geht von Warschau, wo ihm eine Erzieherstelle in Aussicht gestellt worden war, nach Königsberg. Kant vermittelt ihm einen Verleger für seine ein Jahr später anonym veröffentlichte Schrift religionsphilosophischen Inhalts. |
1792 |
Es erscheint »Versuch einer Kritik aller Offenbarung«. Diese Publikation macht Fichte schlagartig berühmt, da sie allgemein für Kants seit einiger Zeit angekündigte Schrift zu demselben Gegenstand gehalten wird, die 1793 erschienene »Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft«. Fichte ist für kurze Zeit Hauslehrer beim Grafen von Krokow bei Danzig. |
1793 |
Er geht wieder nach Zürich und heiratet Johanna Rahn. »Zurückforderung der Denkfreiheit von den Fürsten Europas«. »Beiträge zur Berichtigung der Urteile des Publikums über die französische Revolution«. |
1794 |
Fichte wird als Nachfolger Reinholds Professor der Philosophie in Jena. Er hat Einfluß auf die Brüder August und Friedrich Schlegel, Novalis, Friedrich Hölderlin und F. W. J. Schelling. Es erscheint »Über den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie«, gefolgt von »Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre«. Fichte geht vom formallogischen Satz der Identität aus, in dem er das oberste, unmittelbar gewisse und keines Beweises bedürftige und fähige Prinzip einer praktischen Philosophie der Freiheit ausfindig gemacht zu haben glaubt. Er übt von diesem Prinzip einer in intellektueller Anschauung gesetzten Tathandlung Kritik an Kants »Ding an sich«, in dem er eine vor dem Absolutheitsanspruch idealistischer Philosophie nicht zu rechtfertigende Reminiszens an den Realismus eines lediglich bedingt gültige Urteile fällenden Verstandes erblickt. »Über die Bestimmung des Gelehrten«. |
1795 |
»Grundriß des Eigentümlichen der Wissenschaftslehre«. |
1796 |
»Grundlage des Naturrechts«. |
1797 |
»Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre«. »Versuch einer neuen Darstellung der Wissenschaftslehre«. |
1797-98 |
»Das System der Sittenlehre«. |
1798 |
In Niethammers »Philosophischem Journal« erscheint Fichtes »Über den Grund unseres Glaubens an eine göttliche Weltregierung«. |
1798/99 |
Der sogenannte Atheismusstreit führt zur Entlassung des Professors. Er hatte Gott in seinem Journal-Artikel als »sittliche Weltordnung« bestimmt. Darauf erscheint »Appellation an das Publikum gegen die Anklage des Atheismus«. |
1799 |
Fichte läßt sich in Berlin nieder und arbeitet als Privatgelehrter an seiner »Wissenschaftslehre«; außerdem hält er öffentliche Vorlesungen. |
1800 |
»Der geschlossene Handelsstaat«. »Die Bestimmung des Menschen«. |
1801 |
»Sonnenklarer Bericht über das Wesen der neueren Philosophie«. »Darstellung der Wissenschaftslehre«. |
1805 |
Fichte bekommt eine Professur in Erlangen, wo er aber lediglich ein Sommersemester liest. |
1806 |
Nach der Niederlage Preußens im Krieg gegen Napoleon geht er, ein erklärter Gegner Napoleons, zusammen mit der preußischen Regierung nach Königsberg, um dort an der Universität zu lehren. »Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters«. »Die Anweisung zum seligen Leben«. »Über das Wesen des Gelehrten«. |
1807/08 |
Fichte hält seine berühmten »Reden an die deutsche Nation« im von den Franzosen besetzten Berlin. |
1808 |
Fichte erkrankt schwer. »Reden an die deutsche Nation«. |
1809 |
Er wird Professor an der neugegründeten Berliner Universität. |
1810 |
»Die Wissenschaftslehre in ihrem allgemeinen Umrisse«. »Die Tatsachen des Bewußtseins«. |
1811 |
Fichte ist der erste gewählte Rektor der Universität, tritt aber vorzeitig von seinem Amt zurück. |
1812 |
»Rechtslehre«. »Staatslehre«. |
1814 |
29. Januar: Fichte stirbt in Berlin. |
Buchempfehlung
Nach einem schmalen Band, den die Droste 1838 mit mäßigem Erfolg herausgab, erscheint 1844 bei Cotta ihre zweite und weit bedeutendere Lyrikausgabe. Die Ausgabe enthält ihre Heidebilder mit dem berühmten »Knaben im Moor«, die Balladen, darunter »Die Vergeltung« und neben vielen anderen die Gedichte »Am Turme« und »Das Spiegelbild«. Von dem Honorar für diese Ausgabe erwarb die Autorin ein idyllisches Weinbergshaus in Meersburg am Bodensee, wo sie vier Jahre später verstarb.
220 Seiten, 11.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro