3. Der vollendete Mensch

[96] Yen Hui fragte den Meister Kung: »Wie ist der Wandel eines vollendeten Menschen?«

Der Meister sprach: »Wer sich auf die Art menschlicher Gefühle und menschlichen Wesens versteht, wer über die Veränderungen der Klassen aller Dinge Bescheid weiß, wer den Grund des Wechsels von dunkel und hell weiß und wer den Ursprung der ziehenden Naturkräfte erschaut, einen solchen kann man einen vollendeten Menschen nennen. Wenn einer es fertigbringt, ein vollendeter Mensch zu sein, und dem noch Güte, Pflicht, Sittlichkeit und Musik hinzufügt, so ist das der Wandel eines vollendeten Menschen. Wenn ein solcher dann die Kräfte seines Geistes völlig der Erkenntnis der schöpferischen Umgestaltungen widmet, so erreicht er die Fülle der Tugend.«

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 96.
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