28. Kapitel
Gung Sche - [116] Über Gautrinken und Schützenfeste

Ähnlich wie im Siau Dai Li Gi ist in diesem Kapitel über die Bedeutung volkstümlicher Feste gehandelt. Eigentlich ging das Trinkgelage dem Schießen voraus, diese Reihenfolge ist im Li Gi auch eingehalten. Zur Sache vgl. Lun Yü 3, 7; Wilhelm S. 20.

Das Gauschießen wurde veranstaltet, die tüchtigen und gebildeten Leute herauszufinden. Es kam darauf an, daß alle Bewegungen rhythmisch waren und das Ziel doch getroffen wurde. Das Ideal ist durch Anmut beherrschte Kraft. Der Sieger hatte das Recht, dem Besiegten[116] einen Becher zuzudiktieren. Die Zielscheiben waren teils rechteckig aus Tuch, teils rund aus verschiedenen Lederringen. Im Zentrum war ein Schwan gemalt wegen seines schnellen Fluges. Wurde ein Ring getroffen, so fiel er ab.

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 116-117.
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