3. Hinterlassene Anordnungen des Mong Hi Dsï

[161] Nan-Gung Schuo und Dschung-Sun Ho-Gi1 hatten den Mong Hi Dsï beerdigt. Da aber der Fürst Dschau zu jener Zeit auswärts war, waren sie nicht in ihre Adelslehen eingesetzt worden. Als Fürst Ding den Thron bestieg, verlieh er ihnen ihren Rang. Sie aber lehnten ab und sprachen: »Unser Vater hat eine letztwillige Verfügung hinterlassen und gesagt: Die Sitte ist der feste Halt des Menschen, ohne die Sitte vermag er nicht zu bestehen. Darum hat er den Hausverwalter beauftragt, daß er uns unter allen Umständen zum Meister Kung in die Lehre schicke, um bei ihm die Sitte zu lernen, so daß wir unsern Platz ausfüllen können.« Der Fürst gab seine Einwilligung, und die beiden gingen zu Meister Kung in die Lehre.

Meister Kung sprach: »Wer seine Fehler auszugleichen versteht, ist ein Edler. Im Buch der Lieder heißt es:


Die hohen Männer sind das Vorbild,

Sind das Maß2.


Mong Hi Dsï kann wirklich als Maß und Vorbild dienen. Seine eigenen Gebrechen seinen Erben als Warnung vorzuhalten,[161] das ist eine Handlung von der Art, wie es in den großen Festgesängen heißt:


Er hat für Enkel Ziel und Art,

Und Ruh und Schutz dem Sohn bewahrt3

1

Söhne des Mong Hi Dsï. Vgl. auch Gia Yü 11, 1.

2

Schï Ging 161, 2; Strauß S. 253.

3

Schï Ging 244, 8; Strauß S. 409.

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 161-162.
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