23. Ende der Trauer

[190] In Lu lebte ein Mann, der am selben Tag, an dem er morgens das Heilopfer9 dargebracht hatte, abends schon wieder sang. Dsï Lu machte sich über ihn lustig.

Der Meister aber sprach: »Yu, du verlangst viel von den[190] Leuten. Soll's denn gar kein Ende haben? Eine dreijährige Trauerzeit ist doch wahrlich lang genug.«

Als Dsï Lu hinausgegangen war, sprach der Meister: »Es hätte freilich nicht mehr lange gedauert. Noch einen Monat, und alles wäre gut gewesen.«

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im 25. Monat der Trauer, kurz vor dem Schlußopfer. Nach einem weiteren Monat wäre die Trauerzeit zu Ende gewesen.

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 190-191.
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