4. Gegen Unordentlichkeit

[182] Meister Kung begab sich nach dem Hause der Familie Gi. Freiherr Gi Kang Dsï verweilte bei Tag in seinen inneren Gemächern. Meister Kung fragte, was ihm fehle. Freiherr Gi Kang Dsï kam darauf heraus und empfing den Meister[182] Kung. Als die Unterredung zu Ende war, zog sich Meister Kung zurück.

Dsï Gung fragte: »Der Freiherr Gi war nicht krank, und doch habt Ihr nach seiner Krankheit gefragt, ist das der Sitte gemäß?«

Meister Kung sprach: »Die Sitte schreibt vor, daß der Edle abgesehen von Trauer um seine Eltern nicht außerhalb des Hauses übernachtet, ebenso, daß er außer in Fällen des Fastens oder der Krankheit bei Tage nicht in den inneren Gemächern verweilt. Wenn man daher jemand antrifft, der bei Nacht außerhalb des Hauses weilt, so mag man ihm sein Beileid bezeugen; wer bei Tag in seinen inneren Gemächern weilt, den mag man fragen, was ihm fehlt2

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siehe hierzu Lun Yü 5, 9; Wilhelm S. 42.

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 182-183.
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