6. Über König Wen

[36] Meister Kung sprach: »Unter den Königen sind solche, die Frühling und Herbst gleichen. Der König Wen hatte den Wang Gi zum Vater, die Tai Jen zur Mutter, die Tai Sï zur Gattin, den König Wu und den Herzog von Dschou zu Söhnen, den Tai Diën und Hung Yau zu Beamten. So war die Grundlage, die er legte, gut. König Wu machte dadurch, daß er seine eigne Person recht machte, sein Reich recht und dadurch, daß er sein Reich recht machte, die Welt recht. Er bekämpfte die Zuchtlosen und strafte die Sünder. Er brauchte sich nur einmal in Bewegung zu setzen, und die ganze Welt war recht, und seine Arbeit war vollendet. Frühling und Herbst nahen mit ihrer Zeit, und alle Wesen werden lebendig. Ein König naht mit seinem Weg, und alles Volk kommt in Ordnung. Der Herzog von Dschou arbeitete an sich selbst, um Wandlungen hervorzubringen, und alle Welt folgte ihm. Das war seine höchste Wahrhaftigkeit.«

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 36.
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