Biographie

Friedrich Albert Lange
Friedrich Albert Lange

1828

28. September: Friedrich Albert Lange wird in Wald bei Solingen geboren.

In Duisburg besucht er das Gymnasium.


1841

Der Vater wird als Nachfolger von David Friedrich Strauss auf den theologischen Lehrstuhl der Universität Zürich berufen. Lange besucht das dortige Gymnasium.

Anschließend hört er an der Universität Zürich theologische und philologische Vorlesungen. Durch den Herbartianer Bobrick wird er in die Philosophie eingeführt.


1848

Lange wechselt nach Bonn, um dort das Studium der Philologie fortzusetzen. Er wird Mitglied des archäologischen Vereins.


1851

Lange promoviert mit der Arbeit »Quaestiones metricae«. Dann besteht er das Oberlehrerexamen. Den Dienst als Einjährig-Freiwilliger absolviert er in Köln.


1852

Er wird Gymnasiallehrer in Köln und Duisburg.

»Über die Verbindung des Turnens und der militärischen Ausbildung«.


1855

Lange habilitiert sich in Bonn für Philosophie und Pädagogik. Er hält seine Antrittsvorlesung »Über den Zusammenhang der Erziehungssysteme mit den herrschenden Weltanschauungen verschiedener Zeitalter«.

Danach wirkt er als Privatdozent in Bonn; nur wenige seiner angekündigten Veranstaltungen finden jedoch auch wirklich statt.

Er schließt Freundschaft mit Friedrich Ueberweg.


1858

Lange kehrt nach Duisburg in den Schuldienst zurück.


1859

»Festrede zu Schillers hundertjährigem Geburtstage«.


1862

»Die Stellung der Schule zum öffentlichen Leben«

Lange wird Leitartikler bei der »Rhein- und Ruhrzeitung« in Duisburg. Er beantragt seine Entlassung aus dem Schuldienst.


1863

»Der Verfassungskampf«.


1864

Lange nimmt am »Vereinstage deutscher Arbeitervereine« in Leipzig teil.


1865

»Die Arbeiterfrage in ihrer Bedeutung für Gegenwart und Zukunft«.

»Das päpstliche Rundschreiben und die 80 verdammten Sätze erläutert durch Kernsprüche von Männern der Neuzeit sowie durch geschichtliche und statistische Notizen« (anonym).

»Jedermann Hauseigentümer. Das bewährte System englischer Baugenossenschaften für deutsche Verhältnisse usw.«.

»Die Gundlegung der mathematischen Psychologie. Ein Versuch zur Nachweisung des fundamentalen Fehlers bei Herbart und Drobisch« (anonym).


1866

»Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart« in zwei Bänden.

»John Stuart Mills Ansichten über die sociale Frage und die angebliche Umwälzung der Socialwissenschaft durch Carey«.

Ende des Jahres siedelt Lange nach Zürich über.

Er wird Mitredakteur und Teilhaber am »Demokratischen Landboten« in Winterthur in der Schweiz. Kurze Zeit ist er Lehrer am Winterthurer Gymnasium.


1867

»Neue Beiträge zur Geschichte des Materialismus, H. 1: Zurückweisung der ›Beiträge‹ Schillings nebst einer Untersuchung über Epikur und die Grenzen des Erfahrungsgebietes«.


1869

Lange habilitiert sich an der Universität Zürich.


1870

Er wird Professor der induktiven Philosophie in Zürich.

Die »Arbeiterfrage« erlebt ihre zweite Auflage.


1870/71

»Aufruf an die Menschenfreunde aller Nationen«, geschrieben anläßlich des Deutsch-französischen Krieges und an einige seiner Freunde verschickt.


1871

»Friedrich Ueberweg«.


1872

Friedrich Albert Lange wird Professor der Philosophie in Marburg.


1874

Dritte Auflage der »Arbeiterfrage«.


1875

Zweite Auflage der »Geschichte des Materialismus«.

21. November: Lange stirbt in Marburg.


1877

»Logische Studien. Ein Beitrag zur Neubegründung der formalen Logik und der Erkenntnistheorie« (posthum).


Lektürehinweise

O. A. Ellissen, Friedrich Albert Lange. Eine Lebensbeschreibung, Leipzig 1891.

Friedrich Albert Lange. Über Politik und Philosophie. Briefe und Leitartikel 1862-1875, hg. u. bearbeitet v. G. Eckert, Duisburg 1968.

Friedrich Albert Lange. Leben und Werk, hg. v. J. H. Knoll u. J. H. Schoeps, Duisburg 1975.

K. Chr. Köhnke, Entstehung und Aufstieg des Neukantianismus. Die deutsche Universitätsphilosophie zwischen Idealismus und Positivismus, Frankfurt a. M. 1986.

Buchempfehlung

Holz, Arno

Die Familie Selicke

Die Familie Selicke

Das bahnbrechende Stück für das naturalistische Drama soll den Zuschauer »in ein Stück Leben wie durch ein Fenster« blicken lassen. Arno Holz, der »die Familie Selicke« 1889 gemeinsam mit seinem Freund Johannes Schlaf geschrieben hat, beschreibt konsequent naturalistisch, durchgehend im Dialekt der Nordberliner Arbeiterviertel, der Holz aus eigener Erfahrung sehr vertraut ist, einen Weihnachtsabend der 1890er Jahre im kleinbürgerlich-proletarischen Milieu.

58 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.

432 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon