1632 | 29. August: John Locke wird in Wrington bei Bristol als Sohn eines Juristen geboren. Im Elternhaus wird er streng puritanisch erzogen. Danach erhält er eine humanistische Ausbildung an der Westminster School in London. |
1652 | Locke wird Stipendiat des Christ Church College in Oxford. Er studiert scholastische Philosophie, später dann Medizin. Schließlich lehrt er hier als Dozent. Angeregt durch den Chemiker Boyle und den Mediziner Sydenham, beschäftigt sich Locke mit experimenteller Naturwissenschaft. Er bekleidet Ämter in Politik und Verwaltung und betätigt sich darüber hinaus als Arzt. |
1658 | Locke erwirbt den Doktorgrad. |
1660 | Er wird Lehrer für klassische Sprachen und Moralphilosophie in Oxford. |
1665 | Locke nimmt an einer diplomatischen Mission beim brandenburgischen Kurfürsten teil. |
1667 | Er wird Sekretär und Arzt im Dienst des späteren Lordkanzlers Earl of Shaftesbury. |
1670 | Es entstehen erste Entwürfe zu dem 1687 beendeten Hauptwerk »Über den menschlichen Verstand«. |
1672 | Locke wird Sekretär einer Handelskommission. |
1675 | Locke hält sich in Frankreich auf, es entsteht eine Freundschaft mit Lord Herbert, dem späteren Grafen Pembrock. |
1676 | »Essays on the law of nature«. |
1679 | Locke kehrt nach England zurück. |
1683 | Sechs Jahre verbringt er in Holland (Amsterdam, Utrecht, Cleve, Amsterdam) im Exil zusammen mit Shaftesbury. |
1685 | Er beginnt die Arbeit an den »Briefen über die Toleranz«. |
1689 | Mit dem Regierungsantritt Wilhelms v. Oranien kommt Locke nach England zurück. Neben »A letter concerning toleration« (Ein Brief über Toleranz) erscheint auch das bedeutendste Werk »An essay concerning human understanding« (Über den menschlichen Verstand). Hier vertritt er einen radikalen Empirismus, der in dem Satz gipfelt: »Nihil est in intellectu, quod non antea fuerit in sensu.« (Nichts ist im Geist, was nicht vorher in den Sinnen war.) Mit seinem praktisch-politischen Interesse wird er zu einem Begründer des modernen Liberalismus. |
1690 | »Two treatises of government« (Über die Regierung). |
1691 | Locke zieht nach Essex. |
1693 | »Some thougths concerning education« (Gedanken über Erziehung). |
1695 | »The reasonableness of christianity« (Vernünftigkeit des biblischen Christentums). »Farther considerations concerning raising the value of money« (Weitere Überlegungen zur Werterhöhung des Geldes). |
1704 | 28. 10.: John Locke stirbt in Oates (Essex) im Hause von Francis Masham. |
1706 | Erst jetzt erscheint »A treatise on the conduct of the understanding« (Über den richtigen Gebrauch des Verstandes). |
R. Specht, John Locke, München 1989.
U. Thiel, John Locke, Reinbek bei Hamburg 1990.
Buchempfehlung
Das 1900 entstandene Schauspiel zeichnet das Leben der drei Schwestern Olga, Mascha und Irina nach, die nach dem Tode des Vaters gemeinsam mit ihrem Bruder Andrej in der russischen Provinz leben. Natascha, die Frau Andrejs, drängt die Schwestern nach und nach aus dem eigenen Hause.
64 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro