[16] 1. Der Bruder des Mädchens wirft geröstete Körner mit Çamîblättern vermischt aus seinen zusammengelegten Händen in ihre Hände.
2. Sie opfert dieselben mit dicht zusammengelegten84 Händen, stehend, (indem sie spricht:) »Den göttlichen Aryaman haben die Mädchen als Agni verehrt; er, der göttliche Aryaman löse uns von hier, nicht von dem Gatten. Svâhâ!« – »Diese Frau spricht die Bitte aus, Reiskörner spendend, lebensvoll sei mein Gatte, glücklich seien meine Verwandten.85 Svâhâ!« – »Diese Reiskörner werfe ich ins Feuer, dass sie dein Glück mehren und mich und dich vereinigen; das möge Agni gewähren.86 Svâhâ!«
3. Dann fasst er ihre Hand sammt dem Daumen: »Ich fasse deine Hand zur Glückseligkeit, dass du mit mir, deinem Gatten, langlebend seiest. Bhaga, Aryaman, Savitṛĭ, Purandhi, die Götter gaben dich mir zum Hausherrnstande.87 Der bin ich, Die du; Die bist du, Der ich. Sâman bin ich, ṛic du; der Himmel ich, die Erde du. Komm, wir wollen uns vermählen, Samen zusammenthun; Kinder wollen wir erzeugen, viele Söhne erlangen; die seien langlebend.88 In Liebe vereint, glänzend, wohlgemuth89, mögen wir sehen hundert Jahre, leben hundert Jahre, hören hundert Jahre.«
84 | saṃhatena militena. Jr. aviralena. Rk. |
85 | Vgl. AS. 14, 2, 63. Çânkh. Gṛĭ 1, 14, 1. |
86 | Die Wörter agnau und iyam sind wohl spätere Zusätze. Das letztere verbindet Jr. sehr verkehrt mit Svâhâ: »und diese Svâhâ, seine Gattin.« |
87 | RS. 10, 85, 36, wo Sâyaṇa Purandhi durch Pûshan erklärt. Nach Jr. Rk. heisst purandhi »die beste, schönste« und der Nom. steht statt des Accusativ! |
88 | AS. 14, 2, 71. ÇBr. 14, 9, 4, 19 (Bṛĭh. Ar. Up. 6, 4, 20). |
89 | Vgl. VS. 12, 57. |