Um 205 wurde Plotin in Lykopolis (heute Assiut in Ägypten) geboren. Er studierte in Alexandria bei Ammonios Sakkas, der eine neuplatonische Schule gegründet hatte. Die Neuplatoniker beschäftigten sich damals vor allem mit Kommentaren der klassischen griechischen Philosophie. 242 nahm Plotin am Feldzug des Kaisers Gordianus gegen die Perser teil. Ab 244 lehrte Plotin in Rom Philosophie und verfaßte zahlreiche Schriften, die erst nach seinem Tode 270 in Minturnae (Kampanien) von dem Schüler Porphyrios, in sechs Neunergruppen (Enneaden) geteilt, herausgebracht wurden.
In der Philosophie Plotins bildet die reine Abstraktion des Denkens die Grundlage der Formung einer geistigen Welt, die als das göttliche Sein bestimmt wird.
K. H. Kirchner, Die Philosophie des Plotin, Halle/Saale 1854 (Nachdr. 1978).
E. Früchtel, Weltentwurf und Logos. Zur Metaphysik Plotins, Frankfurt a. M. 1970.
V. Schubert, Plotin. Einführung in sein Philosophieren, Freiburg, München 1973.