XIII.
Magdeburg. Abhandlung über den Titurel. Ich reiße mich von der Theologie los.

[348] So war ich also wieder in Magdeburg bei meinem herrlichen Vater, bei meiner geliebten Schwester. Aber es hatte sich seit dem Tode der Mutter viel verändert. Mein Vater war nach dem breiten Wege in die belle Étage des Hauses gezogen, welches, Genthe's Mutter gehörend, der Schulstraße gerade gegenüber lag. Vorn war es wegen der Aussicht auf das bunte Straßentreiben ganz unterhaltend und insofern für ein Greisenalter wohl gemacht. Im Innern aber war es beschränkt und ich fand, um allein zu sein, nur ein Stübchen nach dem Hof hinaus, der von den Nachbarhäusern so umbaut war, daß ich aus den Fenstern gleichsam in einen großen Schornstein hinaufblickte. Das[348] Zimmer war sehr dunkel, sonnenlos, und heizte sich überdem schwer. Um von ihm zu den anderen Zimmern zu gelangen, mußte ich über eine offene Gallerie gehen. Welch ein Contrast gegen meine Wohnung am Markt zu Heidelberg!

Nach dem regelrechten Lauf der Dinge hätte ich nun mein theologisches Examen machen sollen. In der That glaubte ich, in der Exegese, Kirchen- und Dogmengeschichte, in der Dogmatik und Moral genug zu wissen, um es leidlich bestehen zu können. An meiner Fähigkeit, zu predigen, zweifelte ich nicht; allein ich beeilte mich nicht. Da auch in der Philosophie examinirt wurde, so durfte ich mich mit dieser ausdrücklich beschäftigen. Und das geschah nun im vollen Maaße. Ich kaufte vor Allem Hegel's dreibändige Logik, die ich noch gar nicht kannte, deren Wichtigkeit mir aber schon lange eingeleuchtet hatte. – Michelet's System der Moral, welches gerade als eine der ersten Arbeiten aus Hegel's Berliner Schülerschaft Aufsehen machte, wurde ebenfalls angeschafft. Ebenso Rixner's dreibändiges Handbuch der Geschichte der Philosophie. Ich hatte mich bis dahin mit dem sogenannten kleinen Tennemann beholfen, einem in literarischer Hinsicht musterhaften Lehrbuche. Tennemann ging von der kritischen Philosophie aus. Rixner war ein moderirter Schellingianer und, wie ich wußte, von Hegel selber empfohlen. Er empfahl sich mir besonders dadurch, daß er die Hauptstellen der Originalschriften, auf die es ankam, im Urtext aus denselben abdrucken ließ. Für das Alterthum und das Mittelalter hatte er sogar ausführliche Urkunden angehängt. Ich lernte durch ihn z.B. Parmenides, Heraklit, Empedocles, Abälard u.A. zuerst in ihrer eigenen Sprache kennen. Dies war mir unschätzbar und ich arbeitete diese Data gemeinschaftlich mit Freund Simon durch, der Michaelis Berlin verlassen hatte und wie ich, bei seinen Eltern in freier Muße lebte, sich auf das Candidatenexamen vorzubereiten. Ich habe seit jener Zeit eine Reihe von Lehrbüchern der Geschichte der Philosophie erlebt, allein ich glaube, daß das Rixner'sche verdient hätte, erhalten, wenn auch berichtigt und verbessert zu werden. Bei der ungeheuren Breite, welche die philosophische Literatur gewonnen hat, bei der Schwierigkeit, viele Werke aus eigener Anschauung kennen zu lernen, da selbst Universitäts-bibliotheken sie oft nicht besitzen, sind Originalauszüge, wie Rixner sie[349] lieferte, von außerordentlichem Werth. Man empfängt durch sie ein authentisches, concretes Bild, durch welches man einigermaßen in den Stand gesetzt wird, die Darstellung der Geschichtsschreiber, in welche sich ihre eigene philosophische Denkart einmischt, zu controliren. Ich will aus meiner eigenen Erfahrung die Eleaten hervorheben. Wer hätte nicht von ihnen gehört und gelesen! Aber wie ganz anders erfaßte ich sie, als ich die Hexameter las, in denen Xenophanes und Parmenides ihre Weltansicht ausgesprochen hatten. Wie naiv und verständlich erschien mir der Standpunkt dieser hochsinnigen Menschen in ihren poetischen Worten!

Anfangs November fiel mir bei einem Besuch der Creutz'schen Buchhandlung eine Novität in die Hände: Ségur: histoire de la grande armée. Ich blätterte darin, las, haftete und wurde so angezogen, daß ich das Buch auf der Stelle kaufte und mit nach Hause nahm. Es entstand hierdurch eine eigenthümliche Eintheilung meiner Zeit. Den Vormittag wendete ich vorzüglich einer Abhandlung über den Titurel zu, der Nachmittag wurde dem Rixner'schen Handbuch der Geschichte der Philosophie gewidmet. Mit einbrechender Dämmerung ging ich spazieren. Dann wurde, bei der Zurückkunft, mit Vater und Schwester geplaudert. Nach dem Abendessen pflegte der Vater früh schlafen zu gehen und auch meine Schwester gegen halb zehn Uhr sich auf ihre Stube zurückzuziehen. Ich blieb in der großen Wohnstube allein zurück, weil ich mit dem Vater in einem Alkoven schlief, der neben ihr sich befand. Alles wurde nun stille. Auch der Straßenlärm verstummte allmälig, nachdem das in der Nähe gelegene Theater seine Besucher entlassen hatte. Dann las ich die Geschichte der großen Armee mit einer unsäglichen Andacht. War doch dieselbe der größte Vorgang, den ich bis dahin selber erlebt hatte. Napoleon und Ney wurden Gegenstände meiner höchsten Bewunderung. Wie kolossal waren die Leiden, wie schmerzlich die Empfindungen, welche Napoleon seit dem Brande von Moskau durchzumachen hatte!

Von dem Muth, von der Geistesgegenwart, von der militärischen Genialität, von der Unerschöpflichkeit des rastlos arbeitenden Geistes Napoleon's bekam ich erst jetzt eine genauere Anschauung, Ich reinigte mich von einer gewissen Verachtung, die ich sehr natürlich aus den[350] Freiheitskriegen gegen ihn eingesogen hatte. Dies nächtliche Zusammenleben mit Napoleon gab mir damals eine geheime Kraft, mich zu einem Schritte zu ermuthigen, der nun unvermeidlicher für mich wurde und der mir doch noch sehr unklar war. Ich fühlte nämlich bereits sehr schmerzlich den Widerspruch, in welchen ich durch meine Beschäftigung schon seit einem Jahre mit dem officiellen Aushängeschild meiner Existenz gerathen war, Candidat der Theologie zu werden. Titurel, Hegel's Logik, Geschichte der Philosophie, Geschichte der großen Armee – das waren schöne Vorbereitungen für das theologische Examen! Es graute mir vor dem Augenblick, wo ich mich bei dem Consistorium melden sollte. Sehr trübsinnig schlich ich öfter zum Krökenthor nach der alten Neustadt hinaus. Diese öde Fläche, hier und da noch mit Trümmern bedeckt, sagte meiner melancholischen Stimmung zu. Hier, wo Alles mich unwirthlich anstarrte, hatte ich eine so glückliche, genußreiche Kindheit durchlebt. Und jetzt irrte ich hier mit Gefühlen und Vorstellungen umher, die zwischen jener heiteren Bilderwelt des Kindheitsparadieses und der unbestimmten Zukunft, der ich entgegenging, eine tiefe Kluft gerissen hatten. Ich konnte nicht ahnen, wie bald und auf welche Weise sich diese bangen Zweifel lösen sollten.

Einstweilen stürzte ich mich Morgens wieder in die Arbeit. Je mehr ich aber über den Titurel nachdachte, um so mehr drang sich mir die Erkenntniß auf, daß ich in Betreff seines Werthes meine Illusion opfern mußte. Ich war mit den gespanntesten Erwartungen nach Heidelberg gegangen, Schätze in ihm aufzufinden, allein ich konnte mir nicht verhehlen, daß das Gedicht gar nicht die außerordentliche Bewunderung verdiene, von der ich überall hatte lesen müssen. Ich mußte mir gestehen, daß das Gedicht sehr langweilig sei, wagte dies aber, da ich es immer noch mit Wolfram selber als ursprünglichem Dichter zu thun zu haben glaubte, der von einem späteren Versifex nur überarbeitet sei, nur schüchtern zu äußern. Die Traditionen des allgemeinen Vorurtheils lasteten noch zu schwer auf mir. Ich erkannte deutlich genug, daß von meinen Zeitgenossen wohl nur sehr wenige, vielleicht nur Docen, den Titurel selber gelesen haben konnten. Fr. Schlegel hatte den Titurel mit Dante's göttlicher Komödie verglichen. Ich untersuchte diese Parallele und sie fiel gänzlich zum Nachtheil des Titurel[351] aus. Noch deutlicher erkannte ich, daß die Bewunderung, mit welcher man von dem geheimnißvollen Gral zu sprechen sich gewöhnt hatte, ein Product purer Gedankenlosigkeit sein müsse, wagte jedoch auch diese Einsicht nur sehr bescheiden zu äußern, wie es mir auch als einem jungen, erst auftretenden Manne zukam. Der Gral sollte bekanntlich die Schüssel sein, aus welcher Christus das Abendmahl gespendet hatte. Diese Schüssel sollte als ein Kleinod gehütet werden. Das konnte doch nichts Anderes heißen, als sie sollte, wie das heilige Grab, nicht in die Hände von Ungläubigen gerathen. Die Hut forderte also einen streitbaren Orden. Dafür spendete der Gral den Mitgliedern desselben Nahrung und Kleidung. Er wurde also ein magischer Fetisch, wie der Sampo im Finnischen Kalewala, der Salz, Mehl und Geld auswirft. Um aus einer solchen Grundlage ein Epos zu machen, hätten die Saracenen wenigstens einen Angriff auf den Berg Montsalvatsch, wo sich der Gral befand, machen müssen. Davon ist aber keine Spur vorhanden. Im Gegentheil sehen wir die christlichen Helden mit den Muhamedanischen im freundlichsten Verkehr und sehen sie sogar mit ihnen gegen die Griechen kämpfen. Der Hauptheld in dem ganzen mittleren Theil des Gedichtes ist der junge Tschionatulander, der Geliebte Sigunens, der Fürstin von Catalonien. Aber eben dieser Held hat gar kein Verhältniß zum Gral. Es handelt sich bei ihm nur um seine Liebesgeschichte, die in ihrer Mischung von Sinnlichkeit und Enthaltsamkeit, von launischem Eigensein und ritterlicher Tapferkeit wohl ein Aeußerstes mittelalterlicher Romantik ist. – Der dritte Theil des Gedichts wird hauptsächlich durch Parcival's Geschichte ausgefüllt, die jedoch, da sie bereits von Wolfram vorweggenommen war, hier nur in einem verkürzten Maaßstabe erzählt werden konnte.

Die Stadt Genua hat noch heut zu Tage eine Schüssel aus Serpentin, il sacro catino, welche für diejenige gilt, aus welcher Christus das Abendmahl gespendet habe. Im Widerspruch hiermit erzählt der Titurel, daß Parcival den Gral von Europa nach Asien gebracht habe, weil die Sünde im Abendlande überhand genommen habe. Christus suchte die Ungläubigen, die Zöllner und Sünder auf, ließ sich mit ihnen ein, hielt sich durch ihre Berührung und Gemeinschaft nicht für befleckt; denn sie zu erlösen, war ja der Hauptzweck seiner Mission.[352] Der Gral aber, das Besitzthum einer ritterlichen Aristokratie, hielt sich für zu vornehm, unter den Sündern zu verweilen. Ein Wunder versetzte ihn, nachdem er bis Arles gebracht worden, durch die Lüfte über das Meer nach Asien, wo die Religion, d.h. im Sinne des Mittelalters, die Hierarchie in voller Integrität unter der Herrschaft des Priesterkönigs Johannes florirte. – Wenn ich in meiner Abhandlung behauptete, daß im Titurel die damalige christliche Weltanschauung vollständiger, als in irgend einem andern Deutschen Gedicht geschildert sei, und wenn ich dies ausdrücklich durch Auszüge dogmatischen Inhalts zu beweisen suchte, die ich in der Form von Beilagen anhängte, so ist das nicht unwahr und kann auch meine Vergleichung mit Dante rechtfertigen. Allein sie bleibt gänzlich auf dem Niveau der allgemeinen scholastischen Theologie, ohne die scholastische Lehre, wie es Dante thut, zu einer selbstständigen, von innen heraus durchdrungenen Fassung zu erheben. Die Vergleichung schlug also völlig zum Nachtheil des Titurel aus. Die verherrlichende Ueberschwänglichkeit, mit welcher die Romantik von ihm zu reden sich gewöhnt hatte, war ein Irrthum, den einzugestehen mir damals sehr schmerzlich wurde, dessen Bekenntniß abzulegen ich aber doch genöthigt war, wenn ich nicht meiner Ueberzeugung widersprechen wollte. Dies war mein erster Bruch mit der Romantik.

Dieser Bruch war jedoch nur ein erst unbewußter. Es dauerte noch Jahre und Jahre, bevor ich mich aus der romantischen Confusion herausarbeiten konnte. Nur durch eine Wechselwirkung mit der Bewegung des jungen Deutschlands kam ich dazu. Dies kehrte sich gegen die Romantik, steckte aber, so gut als ich, noch selber darin. Es war eine Scene in Gutzkow's Wally, durch welche mir das ganze Verständniß klar wurde. Im Titurel wird erzählt, wie Tschionatulander jedes Mal, wenn er von Sigunen Abschied nimmt, sich in einen Kampf zu stürzen, sie bittet, sich ihm ganz nackt in all ihrer natürlichen Schönheit zu zeigen. Sie gewährt ihm diese Bitte, indem sie nur die Mitte des Leibes mit einem Schleier verhüllt, übrigens ihm sogar gestattet, ihren Busen und ihre Hüften zu betasten. Diese Scene ahmte Gutzkow in seiner Wally, unter sonst völlig abweichenden, sehr bedenklichen Umständen, nach. Ich hatte mir damals, als ich in der Analyse des Epos an diese Scene gekommen war, durch eine Erinnerung an eine ähnliche[353] in Friedrich Schlegel's Lucinde zu helfen gesucht, war aber noch weit davon entfernt gewesen, diese Nuditäten anzugreifen.

Als ich mit meiner Abhandlung fertig war, schrieb ich sie sauber in's Reine und ließ sie vom Buchbinder ganz stattlich wie ein Buch einbinden. Hierüber war Weihnachten herangerückt, als Briefe von Genthe aus Halle eintrafen, in denen er meldete, daß er zum Doctor der Philosophie promovirt sei. Er wollte die akademische Laufbahn einschlagen und forderte mich auf, das Gleiche zu thun. Dieser Vorschlag traf mich in einem Moment, wo mir nichts erwünschter erscheinen konnte. Simon und Volk machten mir alle Bedenken gegen einen solchen Schritt geltend, aber ich war sogleich entschlossen, ihn zu wagen, denn ich fühlte mich durch ihn plötzlich von dem geheimen Druck befreit, der seit einigen Monaten mich schwer belastete, weil mein ganzes Treiben am Morgen mich mit dem Titurel, Nachmittags mit der Geschichte der Philosophie, Abends mit Napoleon zu beschäftigen, in der That eine höchst sonderbare Vorbereitung zum Candidatenexamen war. Die Abhandlung über den Titurel konnte ich freilich nicht zur Promotion einreichen, da sie Deusch geschrieben war, aber ich konnte sie einer Lateinischen Abhandlung über die Perioden der Deutschen Literatur in Lateinischer Sprache, die ich mir sofort entwarf, als einen Beweis beilegen, wie ernstlich und umfassend ich mit diesem Gegenstand mich beschäftigt hatte. Nun war kein Halten mehr. Der gute Vater gab mir einige hundert Thaler und ich reiste gleich nach den Feiertagen in der schon geschilderten Landkutsche nach Halle ab.

Es war eine traurige, langweilige Fahrt! Nur zwei Personen fand ich noch als Reisegefährten, eine unbekannte, sehr triviale Dame, die sich unaufhörlich mit Essen und Trinken beschäftigte, und einen Bekannten, den Dr. Rättig, Custos an der Universitätsbibliothek, mit welchem ich denn wenigstens über Bücher, über Halle und über die äußerliche Procedur meines vorhabenden Promotionsexamens plaudern konnte. Nun begegnete uns ein kleines Ereigniß, das mich, wäre ich abergläubisch gewesen, wohl hätte stutzig machen können. Wir verfuhren uns. Auf den Feldern lag weit und breit Schnee. Es war bitter kalt. Der Mond stieg zur Nacht auf. Wir Passagiere versanken in Schlaf. Plötzlich wachten wir alle drei fast zugleich dadurch auf, daß[354] wir fühlten, der Wagen stehe still. Aber der Kutscher auf dem Bocke schlief fest. Wir weckten ihn endlich durch Pochen und Zuruf auf und fragten, wo wir wären. Er wußte es nicht. Der Wagen stand einem einsamen Gehöft gegenüber, auf dessen von Mauern umschlossenem Hof die Hunde zu bellen begannen. Wir waren von der Chaussee auf einen Feldweg abgekommen. Es blieb nichts übrig, als im Gehöft Leute zu wecken, um zu erfahren, wo wir uns befänden. Der Kutscher mußte absteigen und Lärm machen. Es dauerte ziemlich lange, bis sich Jemand regte und verdrossen Antwort gab.

Wir waren anderthalb Stunden von der Chaussee entfernt, mußten umkehren und gelangten mit den sehr ermüdeten Pferden Nachts zwischen zwei und drei Uhr in Halle an. Ich stieg im Gasthof »zur Stadt Zürich« ab und legte mich sogleich zu Bett, denn ich war durch und durch erstarrt und mein Kopf wüst und leer. – Das war mein wenig verheißender zweiter Anfang in Halle.

Quelle:
Rosenkranz, Karl: Von Magdeburg bis Königsberg. Leipzig 1878, S. 348-355.
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