Aus den Sillen

[59] 10. Da von Anfang an alle nach Homer gelernt haben . . .

11. Alles haben Homer und Hesiod den Göttern angehängt, was [59] nur bei Menschen Schimpf und Schande ist: Stehlen und Ehebrechen und sich gegenseitig Betrügen.

12. Wie sie gar viele ruchlose Taten der Götter erzählten: Stehlen und Ehebrechen und sich gegenseitig Betrügen.

13. [Homer war älter als Hesiod.]

14. Doch wähnen die Sterblichen, die Götter würden geboren und hätten Gewand und Stimme und Gestalt wie sie.

15. Doch wenn die Ochsen [und Rosse] und Löwen Hände hätten oder malen könnten mit ihren Händen und Werke bilden wie die Menschen, so würden die Rosse roßähnliche, die Ochsen ochsenähnliche [60] Göttergestalten malen und solche Körper bilden, wie [jede Art] gerade selbst das Aussehen hätte.

16. Die Äthiopen [behaupten, ihre Götter] seien schwarz und stumpfnasig, die Thraker, blauäugig und rothaarig.

17. Rings um das feste Haus stehen Fichten[maien].

18. Nicht von Anfang an haben die Götter den Sterblichen alles Verborgene gezeigt, sondern allmählich finden sie suchend das Bessere.

19. [Thales sagte Sonnenfinsternisse voraus.]

20. [Epimenides lebte 150 Jahre.]

21. [Simonides] der Knicker.

[61] 21a. Erykos [Stadt oder Berg in Sicilien = Eryx].

Quelle:
Die Fragmente der Vorsokratiker. Griechisch und Deutsch von Hermann Diels. 1. Band, Berlin 41922, S. 59-62.
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