Dichtungen

[329] Dichtungen (packings; garnitures; guarnizioni). Darunter versteht man im Maschinenbau jene konstruktiven Vorkehrungen, die dazu dienen, an allen Verbindungsstellen, die an Kesseln, Behältern, Zylindern, Rohren u.s.w. vorkommen, den Austritt von Wasser, Dampf u.s.w. zu verhindern.

In diesem weiteren Sinne fällt unter den Begriff D. auch der Arbeitsvorgang des Verstemmens, durch den die Verbindungsstellen der einzelnen, Kessel und Behälter bildenden Teile, die durch Nietung (seltener Verschraubung) die Widerstandsfähigkeit gegen den inneren Druck erhalten, dicht gemacht werden.

Im engeren Sinne sind D. alle Verbindungsarten zwischen Armaturstücken und Kessel, zwischen Armaturstücken unter sich, zwischen den einzelnen Stücken einer Rohrleitung u.s.w., zur Verhinderung des Austrittes von Wasser, Dampf u.s.w.

Das Dichtsein der in Verbindung zu bringenden Teile wird entweder durch Aufschleifen oder Aufschaben der metallischen Flächen, oder durch elastische Zwischenmittel, die Dichtungsmaterialien (s.d.), erzielt.

Eine besondere Art von D. sind die vielen Ausführungsarten der Rohrverbindungen (s. Rohrleitungen).

Zu den D. sind dem Zwecke nach auch alle jene konstruktiven Anordnungen zu zählen, durch die Undurchlässigkeit für Dampf und Wasser u.s.w. an den in Zylindern hin und her bewegten Kolben und an den Austrittsstellen der Kolbenstangen, Schieberstangen, Ventilspindeln u.s.w. aus den zugehörigen Zylindern oder Gehäusen bewirkt wird (s. Dampfzylinder und Stopfbüchsen).

Gölsdorf.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 3. Berlin, Wien 1912, S. 329.
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